17776 Beiträge


schwaebi
Benutzeravatar
Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Mir graut es?
Mich graust es?
Grausenhaft. Zum Glück bin ich in einem Alter, in dem wo ich mir selbst aussuche was ich nehme und welche Präposition dazu.

Neulich habe ich bei Hausaufgaben geholfen: Konjunktiv I und Konjunktiv II. War kurz davor, den Table zu flippen, so enervierend war das.


Haha. Same here. Zusammen mit der Bemerkung der Deutschlehrerin "Aber das unterscheidet man im heutigen Sprachgebrauch eigentlich gar nicht mehr."

Lehrsatz zur Demotivation eines tiefgründig demotivierten Schülers :evil: :evil: :prost:



Tifferette
Benutzeravatar
Grasdaggl
Schon richtig. Aber ich meine mich zu erinnern, dass manche Leute argumentieren*, dass einigermaßen saubere Sprache und Ausdrucksweise (läuft auch unter "sich Mühe geben") schon eine Grundvoraussetzung ist, um ernst genommen zu werden.

Die Grenze zwischen "sagt man inzwischen so" und Assi-Sprech ist manchmal ganz schön dünne.



* und das völlig zu Recht
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)




Tifferette hat geschrieben:Schon richtig. Aber ich meine mich zu erinnern, dass manche Leute argumentieren*, dass einigermaßen saubere Sprache und Ausdrucksweise (läuft auch unter "sich Mühe geben") schon eine Grundvoraussetzung ist, um ernst genommen zu werden.

Die Grenze zwischen "sagt man inzwischen so" und Assi-Sprech ist manchmal ganz schön dünne.



* und das völlig zu Recht

Vollkommen richtig, nur ist das entscheidende Kriterium in der Tat eine “saubere” Sprache: es geht um Klarheit, weniger um Regelkenntnis.

“Macht Sinn” hat sich aus dem Englischen eingeschlichen, und viele haben’s gar nicht bemerkt, weil es funktioniert und sich eigentlich auch nie scheiße angehört hat. Es rollt gut von der Zunge, und das ist der Grund, warum es sich blitzschnell durchgesetzt hat. Wer sich heute noch darüber echauffiert, wirkt kleinlich.

Da gibt’s andere: wenn Dino (ernsthaft jetzt?) Toppmöller erzählt, dass ihn was “gecatcht” hat, dann fragt man sich, ob eine Blutprobe ins Tropeninstitut muss, oder ob er sich bei irgendwas hat erwischen lassen, und letztendlich geht man geht halt davon aus, dass er mitgenommen wurde, obwohl er gar nicht mitgenommen wirkt. Nun gut, bzw. schlecht.


Strafraumgitarre
Benutzeravatar
Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:nur ist das entscheidende Kriterium in der Tat eine “saubere” Sprache: es geht um Klarheit, weniger um Regelkenntnis.

“Macht Sinn” hat sich aus dem Englischen eingeschlichen, und viele haben’s gar nicht bemerkt, weil es funktioniert und sich eigentlich auch nie scheiße angehört hat. Es rollt gut von der Zunge, und das ist der Grund, warum es sich blitzschnell durchgesetzt hat. Wer sich heute noch darüber echauffiert, wirkt kleinlich.

Hanx! Unterschreibe ich exakt so. und ist ist in meinen Augen Ohren ein Beispiel für einen besser funktionierenden Pseudo-Anglizismus.

Ähnliches Beispiel das eingedeutschte 'not really', also 'nicht wirklich'.
Ich kannte mal einen, der hat sich da jedesmal fürchterlichestens (ätsch!) drüber aufgeregt.
Nach dem Motto, entweder 'ja' oder 'nein', aber was zur Hölle würde 'nicht wirklich' aussagen? Nicht das eine und nicht das andere, sondern - für ihn - lediglich wischiwaschi!
Ich konnte seinen Punkt zwar nachvollziehen, grad auch unter dem oben genannten Aspekt der 'Klarheit'.
Aber: Ich persönlich mag halt die (selbst-)ironische Brechung, die da mitschwingt.

Haben sich dem Windhorst seine 375 Millionen für die Hertha gelohnt? Nicht wirklich! :)

Wo ich persönlich dann schmerzende Ohren kriege, ist, wenn jemand z.B. sagt "Da bin ich fein mit."
Daseinsberechtigung qua Herkunft aber exakt dieselbe, also was lernt uns das (doppelätsch!):
Jede Schmerzgrenze verläuft halt irgendwo anders... Wenn man das begriffen hat, fällt auch Toleranz ein ganzes Stück leichter.

Trotzdem: Ästhetik natürlich wichtig. Aber halt grundsätzlich immer sehr individuell.
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

higgi
Benutzeravatar
Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:Schon richtig. Aber ich meine mich zu erinnern, dass manche Leute argumentieren*, dass einigermaßen saubere Sprache und Ausdrucksweise (läuft auch unter "sich Mühe geben") schon eine Grundvoraussetzung ist, um ernst genommen zu werden.

Die Grenze zwischen "sagt man inzwischen so" und Assi-Sprech ist manchmal ganz schön dünne.



* und das völlig zu Recht

Da ist sie wieder, diese selbstherrliche Arroganz

Jemand kann nur ernst genommen werden wenn er Muttersprachler ist und eine höhere Ausbildung genossen hat?

Fuck off
von daher


Strafraumgitarre
Benutzeravatar
Halbdaggl
Tifferette hat geschrieben:
higgi hat geschrieben:Mich graust es

Ja.

Dich graut es

Nein. Dir. Dativ. Im Duden wird der Akkusativ als Alternative als "seltener" beschrieben, was üblicherweise die höfliche Umschreibung ist für "wird inzwischen von vielen Leuten leider so verwendet, auch wenn es falsch ist".

Ist doch simpel

:mrgreen:

Goethe hat geschrieben:Heinrich, mir graut vor dir!
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!



schwaebi
Benutzeravatar
Halbdaggl
Das mit dem "sich Mühe geben" ist gut und schön, aber wenn dann an vorgesetzter Stelle so ein/e Vollhonk/in hockt, die keinen geraden Satz rauskriegt, dann nützt das alles nichts.

Mein Lieblingswort ist "proaktiv" :puke:

Und da fällt mir auch der Räpper wieder ein, und wie der immer bei Schalkes "Unkosten" abging ;)


Edit bzw. Nice meint: keine Kranken verunglimpfen. Schdümmt :oops:
Zuletzt geändert von schwaebi am 20. Juni 2023 16:37, insgesamt 2-mal geändert.



Vielleicht Spackse. Ist mir aber egal, damit soll sich die nächste Generation rumärgern. Dieses Thema wird von den üblichen Dreckschweinen ständig zum Politikum gemacht und in den Schmutz gezogen, obwohl es nur an einem Ende politisch – und als solches wenig streitbar – ist, am anderen Ende ist es ein ästhetisches und stilistisches Problem. Habe für mich entschieden, dass ich für diesen Ringelpietz keine Zeit habe.





Southern Comfort
Benutzeravatar
Halbdaggl
Strafraumgitarre hat geschrieben:
schwaebi hat geschrieben:Zum Streiten habe ich auch kein Lust.

:prost:


Bin ich fein damit! :)


Wenn es um Gewohnheiten geht…

Ich habe mich daran gewöhnt, Matrosen für diese Redewendung über die Planke zu schicken.
:arr:

Und dabei bin ich durchaus tolerant. Mein Ohr ist an diverse Fremdsprachen, Dialekte, Akzente, Richard Wagner, Zwölftonmusik, Metal, Jazz und Country, sowie schwer arbeitende Maschinen und Motoren gewöhnt. Auch Fingernägel auf der Tafel finde minimal erträglicher als diese Idee.

Für mich klingt das einfach nach Ottos „english for runaways“, nur auf Deutsch.

„Um meinen Punkt zu machen: Diese Redewendung sollte ausficken.“