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Tamasi
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Grasdaggl
Ich eröffne mal. Es kann nur besser werden...

... gilt ausnahmsweise mal nicht.

Alles, was kommt, wird gut sein.

Aber zu Beginn macht UWe erstmal eine Sprachreise:




Hatte mal einen Mitbewohner mit unter anderem japanischen Wurzeln. Wie der über Koreaner abging, war nicht mehr feierlich. Die hatten keine Chance bei ihm, die stehen sogar falsch, seiner Meinung nach: in der Warteschlange zu nah am Vordermann, lauter solche Sachen.


Tamasi
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Hatte mal einen Mitbewohner mit unter anderem japanischen Wurzeln. Wie der über Koreaner abging, war nicht mehr feierlich. Die hatten keine Chance bei ihm, die stehen sogar falsch, seiner Meinung nach: in der Warteschlange zu nah am Vordermann, lauter solche Sachen.

Uff. Es leben erstaunlich viele Koreaner in Japan. Sie sind inzwischen halt Japaner.

Hintergrund:
Während der Japanischen Besatzung im WK-II sind viele Koreaner nach Japan gegangen. Um dort zu arbeiten. Wie freiwillig bzw. rein aus wirtschaftlicher Not das war, weiß ich nicht. Jedenfalls, ach was soll's, ich spring' zum Punkt, wir sind ja noch im Aufwärmprogramm zur neuen Saison.

Funny Story, zwei Lebensläufe, wahre Geschichte:

Ein Rüstungsbetrieb in Japan im WK-II. Dort arbeiten ein Koreaner und ein Japaner. Neben vielen anderen natürlich und - wichtig! - sie kennen sich nicht. Koreanische Arbeiter werden dazu verpflichtet, japanische Namen anzunehmen. Sie werden Japaner zweiter Klasse.

Nach Kriegsende bleibt der Koreaner in Japan. Er arbeitet - Schwarzmarkt-Style - für die US-Army, viel im Bauwesen. Er kommt zu Geld. Wie viele andere Korea-Japaner investiert er ins Pachinko-Business (Spielhallen). Er wird reich.

Sein Sohn studiert Medizin. Pachinko läuft nebenher als Familienbusiness, eine Bäckerei haben sie auch, im Stockwerk drüber einen Puff. Eine Pachinko-Filiale ist am Bahnhof XY am Stadtrand von Tokyo.

Dort wohnt die Tochter des Japaners aus der Rüstungsfabrik. Nach der Arbeit in Tokyo pendelt sie nach Hause, macht einen Stopp in exakt dieser Pachinko-Halle, wird letztlich spielsüchtig und verspielt das ganze Geld.

Der Arzt hat eine Tochter, sie macht tausend verschiedene "Business" und landet letztlich in Berlin.

Die spielsüchtige Japanerin hat eine Nichte, sie landet letztlich auch in Berlin.

Die zwei in Berlin bekommen zur selben Zeit Kinder und freunden sich in der Japanischen Community an. Irgendwann entdecken sie ihre Verbindungen.


Als ich in Tokyo war, hat mich einer gefragt, welches Essen mir am besten geschmeckt habe. Der koreanische Grill natürlich.

Aber OK, war alles super. Von Okonomiyaki bis zum Tankstellenimbiss einfach alles.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Als ich in Tokyo war, hat mich einer gefragt, welches Essen mir am besten geschmeckt habe. Der koreanische Grill natürlich.

Aber OK, war alles super. Von Okonomiyaki bis zum Tankstellenimbiss einfach alles.


Hast du denn auch Nattou gegessen?

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Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nach dem Kanto-Erdbeben in Tokio 1923 gab es pogromartige Verfolgung von Koreanern,

https://de.wikipedia.org/wiki/Großes_Ka ... fern%20aus.

Nach dem Beben rief das Innenministerium den Notstand aus und wies die Polizei an, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. In der Anweisung wurde unbegründet ausdrücklich vor Brandstiftung und Plünderungen durch koreanische Einwanderer gewarnt. Entsprechende Gerüchte verbreiteten sich schnell in der verängstigten Bevölkerung und führten zu zahlreichen schweren Übergriffen gegen Koreaner und diejenigen Japaner (z. B. Bewohner von Okinawa), die aufgrund ihres Akzents dafür gehalten wurden.

Teilweise wurden die Ausschreitungen von Polizei und Militär geduldet oder sogar unterstützt. In anderen Fällen wurden Koreaner in Polizeirevieren von den Beamten vor aufgebrachten Menschenmengen geschützt, und ein hoher Polizeibeamter soll öffentlich Wasser aus einem Brunnen getrunken haben, der angeblich von Koreanern vergiftet worden war.

Laut einer Untersuchung des Innenministeriums wurden bei den Ausschreitungen 293 Personen getötet, davon 231 Koreaner, 3 Chinesen und 59 Japaner. Schätzungen gehen aber von bis zu 6.600 Opfern aus. Es gab später 362 Anklagen wegen Mordes, versuchten Mordes, Totschlags oder Körperverletzung, von denen sich aber keine gegen Angehörige von Polizei oder Armee richtete und die zumeist nur zu geringen Strafen führten.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Frank N Furter
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Himbeertoni
Diese Rivalität mit Korea ist irgendwie schräg. Lange Zeit haben europäische Forscher die These aufgestellt, die ersten japanischen Siedler, die sogenannte Jōmon-Bevölkerung, sei aus Korea eingewandert. Japaner wären also demnach alle Koreaner. Dagegen hat sich von Anfang an in Japan Widerstand formiert.

Heute ist die Herkunft der ersten Japaner übrigens Dank der enormen Fortschritte in der Sequenziertechnik weitestgehend geklärt. In Japan sind demnach drei Hauptgruppen parallel eingewandert. Die zahlenmäßig weitaus stärkste kam aus Südsibirien. Ob das die Japaner etwas milder stimmt, weiß ich nicht.
https://bit.ly/2x1Kpuf



Frank N Furter
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Himbeertoni
Als Murakami in seinem Roman "Mr. Aufziehvogel" auch die japanische Besetzung in China während des zweiten Weltkriegs thematisierte und dabei auch durchaus kritisch die Rolle des japanischen Militärs schilderte, gab es in Japan immer noch Proteste gegen das Buch. Als historische Randnotiz ist das insofern interessant, weil sich seitdem in Japan einiges geändert hat.
https://bit.ly/2x1Kpuf


Unter Westfalen hat geschrieben:
Nice Weather hat geschrieben:Als ich in Tokyo war, hat mich einer gefragt, welches Essen mir am besten geschmeckt habe. Der koreanische Grill natürlich.

Aber OK, war alles super. Von Okonomiyaki bis zum Tankstellenimbiss einfach alles.


Hast du denn auch Nattou gegessen?

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Das ist ein Star Wars-Charakter, kein Gericht.

Na mal ehrlich, wir servieren unseren Gästen ja auch keine sauren Nierchen oder was auch immer. Man muss es nicht übertreiben.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Chineser, Japaneser, Vietnameser, Koreaneser, Philippineser, Thailandeser, Indoneser, Amerikaneser, Afrikaneser.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:
Nice Weather hat geschrieben:Als ich in Tokyo war, hat mich einer gefragt, welches Essen mir am besten geschmeckt habe. Der koreanische Grill natürlich.

Aber OK, war alles super. Von Okonomiyaki bis zum Tankstellenimbiss einfach alles.


Hast du denn auch Nattou gegessen?

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Das ist ein Star Wars-Charakter, kein Gericht.

Na mal ehrlich, wir servieren unseren Gästen ja auch keine sauren Nierchen oder was auch immer. Man muss es nicht übertreiben.


Kutteln habe ich zweimal versucht, den Westfalen nahe zu bringen.
Misserfolg. :mrgreen:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.






higgi
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Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Kutteln gehören zu den Nahrungsmitteln, mit denen man auf der ganzen Welt Gourmets von Normalnahrungzusichnehmenden unterscheiden kann.
:banane:

Aah Trippa ala Fiorentina
von daher

Unter Westfalen
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Grasdaggl
higgi hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Kutteln gehören zu den Nahrungsmitteln, mit denen man auf der ganzen Welt Gourmets von Normalnahrungzusichnehmenden unterscheiden kann.
:banane:

Aah Trippa ala Fiorentina


:nod: :prost:

Die besten habe ich 1968 gegessen.
Vom Straßenverkäufer direkt aus dem heißen Sud.
Vor den Uffizien.
:idea:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.