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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Hasi,
's dibba ned vorgässa!!
8)


Gwias neddä, so billig geb ich meinen Vorsprung net her.


Wahr abbor gnabb dissmaol.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Abschied

Ich könnte mir vorstelln,

mich so zu empfehlen:

Die Zeit. Ich will sie euch

nicht länger stehlen.

Den Raum. Ich will ihn euch

nicht länger rauben.

Den Stuß. Ich will ihn euch

nicht länger glauben.

Das Ohr. Ich will es euch

nicht länger leihen.

Das Aug. Ich will es euch

nicht länger weihen.

Das Hirn. Ich will es euch

nicht länger mieten.

Die Stirn. Ich will sie euch

nicht länger bieten.

Das Herz. Ich will es euch

nicht länger borgen.

Den Rest? Den müßt ihr

schon selber entsorgen.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:Bild


Gute(r) Goethe!

Es schlug mein Herz. Geschwind, zu Pferde!
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht.
Schon stund im Nebelkleid die Eiche
Wie ein getürmter Riese da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah schläfrig aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr.
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch tausendfacher war mein Mut,
Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloß in Glut.

Ich sah dich, und die milde Freude
Floß aus dem süßen Blick auf mich.
Ganz war mein Herz an deiner Seite,
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Lag auf dem lieblichen Gesicht
Und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter,
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht.

Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
Aus deinen Blicken sprach dein Herz.
In deinen Küssen welche Liebe,
O welche Wonne, welcher Schmerz!
Du gingst, ich stund und sah zur Erden
Und sah dir nach mit nassem Blick.
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden,
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Bodenseereiter
Ein Mann wollte schnellstens von A nach B,
zwischen A und B lag der Bodensee,
der im kältesten Winter seit hundert Jahr
von A bis B zugefroren war:
Bodenseereiter, Bodenseereiter,
wie kommst Du weiter?

Frischer Schnee, der deckte das blanke Eis,
doch was einer nicht weiß, das macht ihn nicht heiß.
Unser Mann ahnte nichts von dem See unterm Schnee,
also ritt er über den Bodensee:
Bodenseereiter, Bodenseereiter,
wie geht es weiter?

Bald schon bricht der Abend, der frühe, herein,
aus Häusern im Schnee blinkt der Lichter Schein.
Das ist endlich A, denkt der Reitersmann,
da staunt eine Frau groß den Fremden an:
Seltsamer Reiter, eisiger Reiter,
kommst du von weither?

Von dahinten, sagt er, und sie fragt: Vom See?
Ist hier nicht A? fragt er – Nein, sagt sie, hier ist B.
Da stocket sein Herz, er sinkt vom Roß herab,
und am Ufer ward ihm ein trocken Grab:
Bodenseereiter, Bodenseereiter,
da sind wir gescheiter:

Wir alle müssen von A nach B,
unser aller Weg führt übern Bodensee.
Doch um faktisch vorm trocknen Grab sicher zu sein,
brechen wir prophylaktisch ins nasse ein:
Bodenseereiter, Bodenseereiter,
kommt, es geht weiter!

Bodenseereiter, Bodenseereiter,
das Leben geht weiter!

zu singen nach der Melodie ‚paperback writer’ von Lennon/McCartney.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:Bild


Das Gewitter
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
In dumpfer Stube beisammen sind;
Es spielet das Kind, die Mutter sich schmückt,
Großmutter spinnet, Urahne gebückt
Sitzt hinter dem Ofen im Pfühl –
Wie wehen die Lüfte so schwül!
Das Kind spricht: "Morgen ist’s Feiertag!
Wie will ich spielen im grünen Hag,
Wie will ich springen durch Tal und Höhn,
Wie will ich pflücken viel Blumen schön;
Dem Anger, dem bin ich hold!" –
Hört ihr’s, wie der Donner grollt?
Die Mutter spricht: "Morgen ist’s Feiertag!
Da halten wir alle fröhlich Gelag‘,
Ich selber, ich rüste mein Feierkleid;
Das Leben, es hat auch Lust nach Leid,
Dann scheint die Sonne wie Gold!" –
Hört ihr’s, wie der Donner grollt?
Großmutter spricht: "Morgen ist’s Feiertag!
Großmutter hat keinen Feiertag.
Sie kochet das Mahl, sie spinnet das Kleid,
Das Leben ist Sorg‘ und viel Arbeit;
Wohl dem, der tat, was er sollt‘!"
Hört ihr’s, wie der Donner grollt?
Urahne spricht: "Morgen ist’s Feiertag!
Am liebsten morgen ich sterben mag:
Ich kann nicht singen und scherzen mehr,
Ich kann nicht sorgen und schaffen schwer,
Was tu‘ ich noch auf der Welt?" –
Seht ihr, wie der Blitz dort fällt?
Sie hören’s nicht, sie sehen’s nicht,
Es flammet die Stube wie lauter Licht:
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
Vom Strahl miteinander getroffen sind,
Vier Leben endet ein Schlag
Und morgen ist’s Feiertag
Gustav Schwab (1792 – 1850)
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).





Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:Meh, Kinder und uralt-gifs...


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„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Bundes-Jogi hat geschrieben:
Hasenrupfer hat geschrieben:Meh, Kinder und uralt-gifs...


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„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).