Ich reg mich mal kurz auf.
Moissidis sagt:
Moissidis im kicker hat geschrieben:Was bis Februar passierte, war dann auch durchaus zufriedenstellend. Trotz der Belastungen und diverser Leistungsschwankungen holte man in der Champions League achtbare zehn Zähler. Die knapp nicht für die K.-o.-Phase reichten. In der Liga war man dafür mit Rang 4 auf Kurs. Um aus dem Nichts ins Nichts zu fallen. Der Porsche- und Mercedes-Klub VfB im Kleinwagen-Modus: mit Fehlern in allen Teilen.
Anfangs kombiniert mit schwachen Leistungen, später mit beanstandungslosen, dennoch aber erfolglosen. Zeitweise wirkten Mannschaft und Teile der Spieler überspielt und selbstzufrieden. Sechs Heimniederlagen in Folge, dazu nach Gegentoren in den Schlussminuten, kosteten eine bessere Platzierung. Wahrscheinlich auch die mögliche, erneute Qualifikation zur Königsklasse. Kurioserweise erlaubte man sich im Pokal weder im Viertelfinale noch im Halbfinale solche Aussetzer.
Und auch im Endspiel nicht. Selbst wenn man im Gefühl des klaren Sieges das pickelige Gesicht der Selbstverliebtheit und Leichtfertigkeit zeigte, das in der Liga viele Punkte gekostet hat und die Schlussphase im Finale wieder spannend machte. Der Pokalsieg, der erste Titel seit der Meisterschaft 2007, überdeckt alles und macht aus einer teilbefriedigenden Saison eine gute.
Und so analysiert es Sebastian Hoeneß; hier im SZ-Interview vor dem Finale:
Nach dem knappen Aus in der Champions League Ende Januar dachten alle: Jetzt ist die Doppelbelastung weg, jetzt rollt der VfB das Feld von hinten auf. Passiert ist das Gegenteil, nach dem 1:4 gegen Paris Saint-Germain gingen wochenlang deutlich mehr Punkte verloren als zuvor. Was ist Ihre Erklärung?
Fußball ist nicht nur Physis, sondern auch Psyche. Direkt nach diesem 1:4 haben wir richtig gelitten. Die große Bühne war plötzlich weg, da war ein gewisses Gefühl der Leere, und das hat über den Kopf in die Beine reingezogen. Das Ausscheiden hat was mit der Mannschaft gemacht. Aber schon nach wenigen Wochen habe ich gemerkt, dass im Training wieder Frische und Schärfe reinkommen, dass die Spiele wieder deutlich besser werden – leider kamen genau in dieser Phase Gegner wie Bayern, Leverkusen und Frankfurt. Wahrscheinlich ist auch das ein Grund, warum die Bewertung unserer Saison unterschiedlich ausfällt: Unsere Ergebnisse haben zu oft nicht gestimmt – und das ist natürlich das, was draußen in erster Linie wahrgenommen wird. Aber intern konnte ich meinen Spielern wenig vorwerfen, weil die Leistungen oft deutlich besser waren als der Ertrag.
Verstehen Sie, dass es in dieser Phase manchmal hieß: Der Hoeneß schützt seine Spieler zu sehr, der müsste mal lauter werden?
Ich hatte nur in einem einzigen Spiel den Eindruck, dass die Mannschaft nicht wach war, das war beim 2:2 in Kiel. Darauf habe ich entsprechend reagiert. Aber sonst hatte ich nie das Gefühl, dass die Spieler mehr geben könnten, als sie gegeben haben – soll ich dann voll reingehen und wilde Sau spielen? Ich hätte das in diesem Moment gar nicht authentisch transportieren können, und ich glaube, die Mannschaft hätte es auch nicht verstanden. So eine Aktion kann am Ende auch kontraproduktiv sein, man kann eine Mannschaft damit auch verunsichern.
Sind Sie nach dieser Saison ein besserer Trainer als vor der Saison?
Ich glaube, dass ich nach jeder Saison ein besserer Trainer bin als nach der vorherigen, weil man immer neue Erfahrungen macht. Und eine Erfahrung dieser Saison ist eben, dass es auch hilfreich sein kann, wenn man Ruhe bewahrt und nicht gleich draufhaut. Auch wenn das der schwerere Weg ist, wie ich finde.
Wie meinen Sie das?
Manchmal ist es für einen Trainer leichter, seine Mannschaft öffentlich hart anzufassen. Weil der Trainer dann zeigt: Ich greife durch, ich lasse das nicht einfach laufen! Aber das ist oft ein bisschen künstlich, oder es geht nur darum, von sich selbst abzulenken. Mein Stil ist das nicht. Ich finde es viel schwerer, sich als Trainer in solchen Momenten zurückzunehmen – aber wenn ich das Gefühl habe, ich kann der Mannschaft vertrauen, dann schütze ich sie. Und dieses Gefühl hatte und habe ich.
Auch wenn es dann heißt: Der Hoeneß müsste mal seinen Führungsstil ändern?
Ich habe diese Debatten wahrgenommen, aber das hat nichts mit mir gemacht. Ich überprüfe mich ständig, bin offen für Ratschläge, aber ich muss es trotzdem spüren. Und ich habe es nicht gespürt. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die oft gut gespielt und der nicht viel gefehlt hat. Deshalb glaube ich, dass unser Weg der richtige war – und nach den letzten drei Bundesligasiegen fühle ich mich da auch bestätigt. Die Mannschaft ist jetzt wieder voll da.
https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-p ... li.3257539Sorry, aber Moissidis' Blick ist einfach wahnsinnig oberflächlich.
Nur in einem gebe ich ihm ganz generell Recht: Enzo Millot ist wirklich ganz schlimm unseriös!
Als die Spieler gestern die PK gecrasht und den Trainer Sekt-geduscht haben, musste Millot natürlich aus der Reihe tanzen. Er hat Hoeneß das Käppi geklaut. Das ist so dermaßen respektlos... echt... Mit solchen Charakteren
kann man nicht arbeiten!
