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Onser Volleyballer zu Gast in Sport im Dritten.

Lässt die schönsten Vorlagen liegen: auf die Frage ob die Gehirnerschütterung ausgeheilt sei, muss man natürlich mit “Hmmmm?” antworten. Stattdessen erklärt er, dass alles ausgeheilt sei. Man man man.



Neun Monate kein Beitrag hier, scheint zum Mobiliar zu gehören.

Es geht mir um das selbe Thema:

Der Weinzierl wurde auf der Pressekonferenz gefragt, wie er allgemein zur Sache mit den Dachschäden im Fußball steht. Er meinte man müsse aufpassen, keine Risiken eingehen, gute Ärzte etc. – und er ließ anklingen, dass Spieler oft zu früh wieder eingesetzt werden.

Ich denke da spricht er etwas gelassen aus, das eigentlich eine Riesensauerei ist. Wenn sich Spieler für den Erfolg und die Karriere die Knie kaputtmachen wollen, bitte – dann müssen sie im Ruhestand halt ein bisschen humpeln. Aber beim Kopf sollte man eine ganz klare Ausnahme machen, was diese Opfergaben für die Mannschaft angeht. Und als Verein Spieler auch davon abhalten.

Für einen Verein mit Problemen im zentralen Mittelfeld hat der VfB auffällig viele ordentliche Innenverteidiger – zumindest auf dem Papier. Ich vermute, dass das nicht nur Pavards Abgang und der Badstuber-Situation geschuldet ist, sondern auch einer gewissen Angst um Baumgartl, dem ja neulich wieder durmelig war. Ich find’s gut, dass der Verein da anscheinend vorsichtig ist, und ich habe die Befürchtung, dass Baumgartl auf lange Sicht gehandicapt sein wird – vielleicht für immer. Anders ausgedrückt: ich werd’ ihm keine Vorwürfe machen, wenn er mal wieder mit geschlossenen Augen und wenig entschlossen zum Kopfball geht.

Nobody
Schoofseggl
Guter Punkt Nice :nod:
Ich finde auch, man sollte nach Kopfverletzungen lieber später als früher anfangen.
Ich wünsche Timo, dass keine bleibenden Schäden zurückbleiben.

Deswegen finde ich es auch eine Sauerei vom Nürnberger Trainer dass Mathenia nicht sofort ausgewechselt hat.

Auch beim American Football gibt es ja seit Jahren die Diskussion über die Gefährlichkeit des Sports (vor 20 Jahren wohl undenkbar).
Die Intelligenz rennt dir hinterher, aber du bist einfach schneller!

Nobody hat geschrieben:Deswegen finde ich es auch eine Sauerei vom Nürnberger Trainer dass Mathenia nicht sofort ausgewechselt hat.


Verliert ein Spieler das Bewusstsein, muss er eigentlich zwingend raus. In der Premier League gibt’s so eine Regelung: Auswechslung, mindestens 6 Tage Pause, Rückkehr nur gegen Vorlage von entsprechenden Untersuchungsergebnissen. Man möchte eigentlich auch eine Auswechslung bei Verdacht auf Gehirnerschütterung erzwingen, aber das lässt sich halt schwer auf die Schnelle diagnostizieren.

Nach dem Champions League-Finale kam das Thema wegen Loris Karius nochmal auf: man überlegt sich, vorübergehende Einwechslungen zuzulassen, damit ein Spieler halbwegs gescheit untersucht werden kann.

Christoph Kramer blieb im WM-Finale zunächst auf dem Platz, obwohl er nicht wusste, wo er ist. Vollkommen unverantwortlich – dem Müller-Wohlfahrt hätte man nach der Rückkehr einen Blumenstrauß und eine Fotocollage in die Hand drücken sollen: Danke für die Zusammenarbeit, auf Wiedersehen.


Nobody hat geschrieben:Auch beim American Football gibt es ja seit Jahren die Diskussion über die Gefährlichkeit des Sports (vor 20 Jahren wohl undenkbar).


CTE, Chronic Traumatic Encephalopathy. 2011 hat sich ein ehemaliger Spieler das Leben genommen – der hat sich nicht in den Kopf, sondern in die Brust geschossen und im Abschiedsbrief um eine Obduktion gebeten, damit das Thema auf den Tisch kommt. Es gibt tonnenweise Material, aber besonders aufschlussreich dürfte die Tatsache sein, dass jede Menge ehemalige Spieler ihren Söhnen verbieten, den Sport auszuüben.




Tamasi
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Grasdaggl
Alles klar, Danke.

Man muss übrigens gar nicht nur auf den US-Sport schauen. Der deutsche Eishockeyspieler Stefan Ustorf musste nach einem Schädel-Hirn-Trauma seine Karriere beenden und da ist er doch eine Ausnahme. Weil die meisten merken‘s ja erst später.

Man kann nicht oft genug sagen, wie gut es ist, dass bei Baumgartl wohl genau hingeschaut wird. Der Hoffenheimer Benjamin Hübner ist neulich doch auch für mehrere Monate spielunfähig gewesen, weil er - ich glaube nach einem Testspiel/Kopfball im Trainingslager - diffuse Hirnprobleme hatte.

Man kann den Spielern nur wünschen, dass es für solche Beschwerden / Verletzungen kein so einfaches „Wegdrück-Mittelchen“ wie bspw. die schmerzstillende Spritze gibt.

de mappes
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Spamferkel
CTE, Chronic Traumatic Encephalopathy. 2011 hat sich ein ehemaliger Spieler das Leben genommen – der hat sich nicht in den Kopf, sondern in die Brust geschossen und im Abschiedsbrief um eine Obduktion gebeten, damit das Thema auf den Tisch kommt. Es gibt tonnenweise Material, aber besonders aufschlussreich dürfte die Tatsache sein, dass jede Menge ehemalige Spieler ihren Söhnen verbieten, den Sport auszuüben.


:nod:

der film erschütternde Wahrheit zeigt das alles wunderbar auf
Don't criticize what you can't understand

Spätzlesboi
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Seggl
Kann mich bei der Filmempfehlung nur anschließen. Beleuchtet wunderbar, wie ein kommerzialisierter Profisport sich mit Zähnen und Klauen gegen alles wehrt, was auch nur entfernt negative Publicity bzw. damit verbundene sinkende Renditen bedeutet. Völlig ungeachtet des körperlichen Wohlergehens der Sportler.

Kommt sicher auch nicht völlig von ungefähr, dass Prominenz wie Assauer und Müller beide recht früh an Alzheimer erkrankt sind.
*What ain't no country I've ever heard of! They speak English in What?*


*English, Motherfucker, do you speak it?*

Tamasi
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Grasdaggl
Und schon bevor Hollywood diesen Film dazu rausgebracht hat, haben zwei deutsche Vorabend-Krimiserien das Thema "CTE als Folge des Profisports" behandelt. Wenn ich mich recht erinnere, war eine davon sogar ein Heimatfilmchen, "Soko Stuttgart" nämlich. Hatte ich zufällig mitgekriegt, weil ich mich seinerzeit mit CTE befasst hatte. Und jetzt fällt's mir wieder ein, weil hier ja neulich so auf die deutschen TV-Krimis geschossen wurde. Natürlich kann man die Machart nicht mit Hollywood vergleichen. Aber: Immerhin!

Die SZ greift das auch schon seit Jahren auf, immer wieder. Ich sag ja: Sportteil lesen bildet. :D


Nilkheimer
Halbdaggl
Tamasi hat geschrieben:Und schon bevor Hollywood diesen Film dazu rausgebracht hat, haben zwei deutsche Vorabend-Krimiserien das Thema "CTE als Folge des Profisports" behandelt. Wenn ich mich recht erinnere, war eine davon sogar ein Heimatfilmchen, "Soko Stuttgart" nämlich. Hatte ich zufällig mitgekriegt, weil ich mich seinerzeit mit CTE befasst hatte.


:lol:
Aber das macht doch nichts.

de mappes
Benutzeravatar
Spamferkel
Leichte Gehirnerschütterung? Schon wieder, oder Nachwirkungen von neulich, oder Nachwirkungen von vor einem Jahr? So langsam krieg’ ich Befürchtungen.


ja schlecht kommuniziert
ich gehe mal davon aus, dass er noch nicht wieder fit war...aber solch ein sensibles Thema sollte man aus vfb sicht besser anpacken und kommunizieren
Don't criticize what you can't understand




Auswurf
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Grasdaggl
Garned guad :cry:

„In manchen Fällen haben wir bei American Football Spielern gesehen, dass sich ein schädliches Protein bildet - die sogenannten phosphorylierten Tau-Proteine.“ Diese Proteine beeinträchtigen die Kommunikation innerhalb des Gehirns und schwächen dadurch das Erinnerungs- sowie Denkvermögen und machen Menschen teilweise impulsiv. „Wir vermuten, dass manche Menschen hier genetisch bedingt ein höheres Risiko haben als andere“, so Baron.
das ist doch keine Musik


CoachingZone
Halbdaggl
Nun ist es also offiziell.

Timo Baumgartl verlässt den VfB

Der Verteidiger wechselt mit sofortiger Wirkung zur PSV Eindhoven.

Nach acht gemeinsamen Jahren gehen der VfB und Timo Baumgartl getrennte Wege. Der 23-Jährige schließt sich ab sofort dem niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven an. Timo Baumgartl war im Sommer 2011 zum Klub aus Bad Cannstatt gewechselt, wo er mit großem Erfolg die Jugendmannschaften durchlief. 2013 gewann der Abwehrspieler mit den B-Junioren den Deutschen Meistertitel. Eineinhalb Jahre später, am 8. November 2014, debütierte Timo Baumgartl beim Auswärtsspiel in Bremen für das Lizenzspieler-Team des VfB, mit dem er 2017 auch den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte. Timo Baumgartl hat für den VfB 86 Bundesliga- und 29 Zweitliga-Partien bestritten. Hinzu kommen sechs Einsätze im DFB-Pokal sowie 23 Spiele für die U21 des Klubs in der 3. Liga. Mit seinen Leistungen empfahl er sich auch für die Nachwuchsmannschaften des DFB, mit dessen U21 er jüngst Vize-Europameister wurde.

Sportdirektor Sven Mislintat: „Timo ist ein perfektes Beispiel dafür, wie gut der Sprung vom Nachwuchs- in den Profibereich beim VfB gelingen kann. Timo hat es sich mit seinen für den VfB erbrachten Leistungen verdient, dass wir mit ihm offen und respektvoll über seinen Wechselwunsch und seinen weiteren Karriereweg sprechen. Wir haben seinem Wunsch entsprochen, zur PSV Eindhoven zu wechseln, danken ihm herzlich für seinen jahrelangen Einsatz für den VfB und wünschen ihm alles Gute für seine persönliche und sportliche Zukunft.“


https://www.vfb.de/de/vfb/aktuell/neues ... l-wechsel/

Tja. Bin irgendwie gespalten.

Einerseits: Eigengewächs. Langjähriger und engagierter und meistens auch verlässlicher bundesligaerfahrener Spieler, U-Nationalspieler.

Andererseits: Gesundheitlicher Wackelkandidat. Nicht so sehr der Führungsspieler in der Abwehr.

Abstieg tut halt weh. Weil man Spieler verliert, die man gerne behalten hätte, die sich dies in ihrer Karriereplanung aber nicht mehr (oder nicht noch einmal) antun wollen.

Finde es schade, dass er geht, auch wenn ich ihn verstehen kann.

Vielen Dank für die Jahre beim VfB und viel Erfolg in Holland!
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


Balbriggan
Granadaseggl
Jetzt hört doch mal mit dieser Hosenscheisserei auf. Oh Gott, wenn der jetzt irgendwo zum Weltstar mutiert. Sinnloses Geheule.
Kabak und Pavard hatten Ausstiegsklauseln und waren nicht zu halten.
Baumgartl stagniert seit 3 Jahren, und bringt jetzt ne gute Ablöse.