Aus der StZ von gestern:
Ich stelle das mal so rein mittels copy und paste.
Torhüter des VfB Stuttgart
Kann der VfB Alexander Nübel über die Saison hinaus halten?
09.11.2023 - 16:30 Uhr
Alexander Nübel fühlt sich beim VfB Stuttgart wohl – und dankt es bisher mit guten Leistungen.
Die Leihgabe aus München gehört beim VfB zu den Erfolgsgaranten. Allerdings gestaltet sich eine Weiterverpflichtung des Torwarts schwierig – und dabei spielen auch die Pläne des FC Bayern eine Rolle. Wir beleuchten die Hintergründe.
Sport: Carlos Ubina (cu)
Carlos Ubina
Drei Torhüter und drei Verträge, deren Laufzeiten eng miteinander verwoben sind. Manuel Neuer, Sven Ulreich und Alexander Nübel – die schwierige Situation beim FC Bayern wirkt sich dabei auch auf den VfB Stuttgart aus. Denn Nübel ist ja nur für eine Saison von den Münchnern ausgeliehen, ohne Kaufoption. Und nun liebäugelt der Fußball-Rekordmeister damit, alle Arbeitspapiere um ein Jahr zu verlängern. Dadurch ließe sich in der heiklen T-Frage um Neuer (Vertrag bis 2024) und seinen treuen Ersatzmann Ulreich (Vertrag bis 2024) Zeit für eine Dauerlösung gewinnen – mit Nübel in der Hinterhand.
Noch ist das alles nur ein Gedankenspiel. Aber eines, das dem VfB die Tür zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Nübel auf Leihbasis öffnen könnte. Dafür müsste der 27-Jährige jedoch erst einmal bei den Bayern seinen bis 2025 datierten Kontrakt verlängern. Im Moment scheint diese Voraussetzung jedoch schwer umsetzbar, weil das Vertrauensverhältnis zwischen dem Schlussmann und den Münchnern zerstört ist.
Ein starkes Gesamtpaket als Torhüter
An der Mercedesstraße fühlt sich Nübel dagegen wohl. Sportlich haben sich seine Vorstellungen erfüllt. Menschlich und fachlich hatte er von Anfang an bei den VfB-Verantwortlichen Sebastian Hoeneß (Chefcoach) und Fabian Wohlgemuth (Sportdirektor) sowie dem Torwarttrainer Steffen Krebs ein gutes Gefühl. Auch das hat sich bestätigt. Demnach gibt es eine Chance, Nübel zu halten.
Theoretisch. Praktisch kann Nübel warten, sich auf seine Leistungen beim VfB konzentrieren und die Optionen, die sich auftun, prüfen. Starke Torhüter sind gefragt, auch international. Und der Mann mit der Rückennummer 33 beweist nach zwei guten Spielzeiten bei der AS Monaco in der Bundesliga erneut, dass er über ein komplettes Gesamtpaket verfügt. Reaktionsschnell auf der Linie, sicher in der Strafraumbeherrschung, präzise mit den Füßen und nervenstark.
Das alles strahlt auf Nübels Vorderleute aus, sodass er einen Unterschiedsspieler im VfB-Gefüge darstellt. Rein statistisch zählt er in der laufenden Saison ebenfalls zu den Besten seines Fachs in Deutschland. Mit einer Paradenquote von 69,8 Prozent und vier Zu-null-Spielen bei 13 Gegentoren in zehn Partien liegt er in der Bundesliga-Rangliste der Torhüter auf Platz drei. Nur Janis Blaswich (RB Leipzig) und Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) sind höher eingestuft.
Neuer ist nach seiner langer Verletzungspause gerade erst wieder dabei, sich seinen Status als die absolute Nummer eins im Land zu erkämpfen. Zweifel begleiten den 37-Jährigen dabei. Jedoch nicht in München. Dort herrscht nur eine gewisse Vorsicht, weil niemand voraussagen kann, ob Neuer sein altes Niveau erreicht. Grundsätzlich gilt der Weltmeister bei den Bayern-Granden als der Heilige Manu, der sogar über die Besetzung hinter ihm mitbestimmen darf. Ulreich – und nicht der 23-jährige Daniel Peretz (Vertrag bis 2028) – ist der Auserwählte. Auch dank seiner Leistungen. „Wir sind Sven zu großem Dank verpflichtet. Er hat es in der Zeit, in der Manuel ausgefallen ist, fantastisch gemacht“, sagt der Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen.
Alexander Nübel verzichtet auf Geld
Gespräche zwischen dem Ex-Stuttgarter Ulreich und den Münchnern laufen, eine Übereinkunft scheint nah. Neuer soll und will ja ohnehin weitermachen – und genau an diesem Punkt kommt wieder Nübel ins Spiel. Einem Konkurrenzkampf musste sich Neuer nie stellen. Deshalb zieht es Nübel nicht zurück. Er sucht eine andere Herausforderung. Beim VfB verzichtet er dazu auf viel Gehalt. Zu weiteren Abstrichen wäre er unter Umständen bereit, wenn die sportliche Perspektive stimmt.
Doch eine hohe Ablösesumme kann sich der VfB kaum leisten. Zehn Millionen Euro dürften die Münchner aufrufen. Zudem gibt es den Plan mit Dennis Seimen, dem Ausnahmetalent. Dem 17-jährigen Eigengewächs wird das Tor zur Zukunft in Stuttgart aufgehalten. Über Training bei den Bundesliga-Profis und Spielpraxis in der Regionalliga soll Seimen an höhere Aufgaben herangeführt werden. Zuletzt musste er aufgrund von Rückenproblemen jedoch ein paar Wochen aussetzen.
Das wirft den Teenager zurück, und die nächsten Entwicklungsschritte bleiben abzuwarten. Gut möglich also, dass der VfB wie der FC Bayern in der Torwartfrage Zeit benötigen wird, um der Wunschlösung näher zu kommen. Ein starker Nübel stellt bei all den Gedankenmodellen eine zentrale Figur dar. Er könnte, wie einst gedacht, bei den Bayern immer noch ab 2025 Neuer (falls dieser aufhört) als Stammtorwart beerben und zuvor dem VfB helfen, ehe Seimen zum großen Sprung ansetzt.
Trumpf ist die Seele vom Spiel!