Spielgerät verarscht uns doch. Und Tobias Kaufmann… ja, nun… So sehen Sieger aus, ne?
Aus der StZ von heute:
Porsche distanziert sich von VfB-Trikotsponsor Winamax
Vom neuen Investor kommen deutliche Ansagen in Richtung VfB. Porsche-Vize Lutz Meschke beansprucht für sich und seinen Vorstandskollegen Albrecht Reimold zwei Aufsichtsratssitze beim Fußball-Bundesligisten und macht keinen Hehl daraus, was er vom neuen Trikotsponsor hält.
Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)
Peter Stolterfoht
Von einer stillen Beteiligung kann keine Rede sein. Das ist schon vor den Unterschriften klar, die den Einstieg von Porsche und seinem Tochterunternehmen MHP beim VfB Stuttgart Ende September endgültig besiegeln sollen. „Was beim VfB rund um das Thema Glücksspiel in den letzten Monaten passiert ist, hat uns natürlich nicht gefallen“, sagt Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke gegenüber unserer Zeitung über den neuen Trikotsponsor Winamax.
Der französische Sportwettenanbieter lässt sich das Engagement jährlich 8,5 Millionen Euro kosten. Meschke, treibende Kraft hinter dem Porsche-Einstieg beim VfB, macht kein Geheimnis daraus, dass er dem Winamax-Deal kritisch gegenübersteht. „Oliver Blume und ich sind Fußballer, wir stehen für ein ganz klares Wertegerüst. Deshalb haben wir uns den Themen Bildung, soziale Verantwortung und unter dem Motto ‚Turbo für Talente‘ der Jugendförderung verschrieben“, sagt der Stellvertreter von Porsche-Chef Blume. Dies wiederum lässt sich mit der Nähe zu einem Glücksspielanbieter nur schwer in Einklang bringen. Meschke habe sich noch nicht in die Sponsoren-Entscheidung einbringen können, weil ihm bis jetzt noch das Mitspracherecht fehle. Aber das wird sich wohl bald ändern.
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Im Vertrag zwischen Porsche und dem VfB wird festgeschrieben sein, dass zwei Sitze im Aufsichtsrat der VfB-AG mit Vertretern des neuen Investors besetzt sein werden. Und das sind Lutz Meschke selbst und Albrecht Reimold, der Produktionsvorstand des Sportwagenherstellers.
Klare Ansagen von Porsche in Richtung VfB
„Wir wollen eine starke Gemeinschaft von Fans und Mannschaft, Region und Partnern schaffen. Unser Ziel ist es, dass alle an einem Strang ziehen. Ein großer Schulterschluss soll Aufbruchstimmung erzeugen. Dabei wollen wir unser Know-how einbringen und gemeinsam etwas entwickeln“, sagt Lutz Meschke. Man investiere schließlich einiges in den VfB. Insgesamt handelt es sich dabei um 41,5 Millionen Euro für 10,8 Prozent der Anteile an der ausgegliederten Profi-Abteilung des Bundesligisten. Die Summe soll nach Vertragsabschluss in zwei Tranchen fließen. 11,61 Prozent der Anteile hält Mercedes-Benz, im Besitz von VfB-Ausrüster Jako befinden sich weitere 1,16 Prozent.
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Die klaren Porsche-Ansagen in Richtung VfB liegen auch in der Entstehungsgeschichte der Partnerschaft begründet. Der Sportwagenhersteller hatte sich offenbar nicht um die Partnerschaft beworben und wollte die Rolle, die man im Sport bisher gespielt hat, nicht unbedingt erweitern. Dazu gehören aktuell Engagements im Basketball, Handball, Tennis und Eishockey. Im Fußball ist MHP Trikotsponsor des 1. FC Heidenheim und der Stuttgarter Kickers, bei denen Lutz Meschke bereits dem Aufsichtsrat angehört.
Intensive Gespräche mit Mercedes und die Aussicht, zusammen mit diesem Wettbewerber etwas auf die Beine zu stellen, hätten dafür gesorgt, dass sich Porsche nun sehr deutlich sichtbar zum VfB Stuttgart bekenne. „Der VfB ist gefordert und muss schnell daran arbeiten, seine Außendarstellung zu verbessern“, fordert Meschke.
Im Oktober soll der Deal vollzogen sein
Anfang Oktober soll nach einer VfB-Gesellschafterversammlung der Porsche-Deal endgültig vollzogen sein. Derzeit wird der Beteiligungsvertrag noch von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geprüft. Dabei geht es offenbar um das Regularium, dass ein Investor nicht an mehr als drei Clubs aus der ersten und zweiten Liga beteiligt sein darf. Wenn Porsche und Audi von der DFL nicht als eigenständige Investoren betrachtet werden, sondern als Tochterunternehmen, wäre der Mutterkonzern VW dann an der maximal zulässigen Anzahl beteiligt: am FC Bayern, am VfL Wolfsburg und am VfB Stuttgart. Sollte der FC Ingolstadt (Audi) aus der dritten Liga aufsteigen, könnte dann in dieser Konstellation ein Verstoß erkannt werden. Es gilt allerdings als sehr unwahrscheinlich, dass die DFL noch ihr Veto einlegt.