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Schönes Interview mit Ange heute in der FAZ, leider hinter der paywall.
Ein herrlich geerdeter Mensch. Großer Hoeneß- und Kroos-Bewunderer. Die müssen irre sein an der Tanke, dass sie den haben gehen lassen. Ein paar Auszüge
Für Ihren Trainer ist die Sechser-Position, der defensive Mittelfeldspieler, elementar wichtig für den Fußball, den er spielen lassen will. Ist das die wichtigste Position für die Entwicklung einer eigenen Spieltaktik und Spielidee?
Grundsätzlich sind alle Positionen wichtig. Aber es stimmt schon, dass die Sechser-Position elementar ist. Für den modernen Fußball ist es essenziell, dass du da Spieler hast, die mutig sind, bereit sind, das Spieltempo vorzugeben. Das Spiel der Sechser hat oft eine Signalwirkung für die gesamte Mannschaft. Der Sechser kann im Prinzip bestimmen, welchen Fußball man spielen will. Wenn der oder die Sechser jetzt zum Beispiel nur Kick and Rush spielen, dann wird sich wahrscheinlich die ganze Mannschaft davon anstecken lassen. Deshalb versuche ich, trotz der hohen Geschwindigkeit in unserem Spiel eine gewisse Ruhe und Sicherheit auszustrahlen. Damit meine ich gar nicht mein Spieltempo, sondern die Wirkung auf die Mitspieler. Dadurch kann sich jeder auf seine Stärken konzentrieren und muss nicht zu viel an andere und anderes denken. Man sagt ja oft, dass die Sechser-Position der Motor einer Mannschaft ist, und genau so sehe ich das auch. Deshalb fühle ich mich da so wohl.
Der VfB Stuttgart hat in dieser Saison das schnelle Kombinationsspiel nahezu perfektioniert, zählt zudem zu den torgefährlichsten Mannschaften nach Gegenpressing-Situationen in ganz Europa. Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept dieser Mannschaft?Eine wichtige Komponente ist, dass sich keiner zu wichtig nimmt. Dass sich jeder seiner Rolle bewusst ist und sich genau da einfügt, wo ihn die Mannschaft am meisten braucht, wo wir ihn am liebsten haben wollen. Bei uns läuft jeder für den anderen, wir machen das, was wir tun wollen in einem Spiel, immer gemeinsam. Nach hinten und nach vorne, wenn wir den Ball haben, dann kicken wir. Aber natürlich kommt aktuell noch hinzu, dass wir im Flow sind, dass wir mit einem anderen Selbstverständnis spielen als wären wir im Abstiegskampf. Wir haben gerade sehr viel Selbstvertrauen, wir haben alle extrem Spaß mit dem, was wir machen und wie wir es machen. Und wenn man Spaß am Fußball hat, davon bin ich überzeugt, spielt man automatisch ein paar Prozent besser.
Dass sich, wie Sie sagen, alle Spieler dem gemeinsamen Ziel unterordnen, gibt das der Trainer vor oder kommt das aus der Mannschaft selbst?Beides, denke ich. Der Trainer gibt den Takt vor. Und für uns als Mannschaft gilt es, den bestmöglich umzusetzen. Es passt einfach extrem gut, wir haben eine super Mischung im Team, verstehen uns alle sehr gut, machen auch privat viel zusammen.
Es fühlt sich manchmal wirklich so an, als würde man mit Freunden gemeinsam Fußball spielen.
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -