Das wichtigste Anliegen seit vielen Jahren
(so cann es nicht weiter gehen)
Fritzles Tage verliefen eigentlich immer gleich: Schwimmen, fressen, Körperpflege, Fitnessstudio, Lesen und Schreiben. Fritzle führte Tagebuch und hielt alles fest. Wer schreibt bleibt, war Fritzles Motto.
Es saß am Kamin und wärmte sich, der Winter wollte nicht vergehen und er erwartete einen Anruf. Aber niemand meldete sich. Es starrte so lange auf das schwarze Telefon, bis es klingelte. Dieses mal war es aber nicht Wehle, sondern es war niemand. Fritzle hörte nur ein leises Atmen, sonst nichts.
Das Krokodil stand auf und holte sich aus der Gfriere einen Fisch und ließ ihn auftauen. Irgendetwas quälte es. Ein Unwohlsein. Es war doch meist zufrieden, es erträgt das Kommen und Gehen beim VfB, es freut sich, wie die Fans mit ihm tanzen und auch die Presse ist wohlgesonnen. Aber Fritzle war unruhig, es sollte sich etwas ändern, aber was denn? Es kann nicht so bleiben, es muss etwas passieren, das Einerlei und der Dusel, 40 Punkte, Europa, alles gut, okay aber es ist immer das Gleiche, jeden Morgen, jeden Tag.
Fritzle entzwirbelt das beige, trockene Telefonkabel und greift schließlich zum Hörer, wählt Canstatt, die 109 und eine Angestellte aus der Mercedes nimmt ab. Hier Fritzle, die Angestellte ist überglücklich, Fritzle, was können wir für dich tun? Was hast du auf dem Herzen? Fritzle ringt nach Worten und schielt mit seinen riesigen Glotzböbbel in sein Tagebuch. Da hatte es sein Anliegen notiert. Es fällt ihm leichter seinen Kummer abzulesen und eindeutig und direkt in das schwarze Telefon zu sprechen, klar und deutlich, mit entschlossener Stimme, was es schon ewig umtreibt, hoch konzentriert, in einem kurzen Satz:
Ich will endlich eine neue Kappe!
FESTE SOGGL FÜR DIE SEGGL