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ayala
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Granadaseggl
Wie viele Spieler eines Jahrgangs (eines Vereins) schaffen es den tatsächlich in die Bundesliga?
Trotz der Unsummen, die da mittlerweile fließen sind es im Schnitt nicht einmal einer. Die Begrenzung auf drei macht also Sinn.

Das haette sicher auch Einfluss auf die Wechsel im Jugendbereich , weil der eine oder andere den sich dadurch verschärfenden Konkurrenzkampf scheut. Wäre sicher kein Nachteil für "kleinere" Vereine.

Manolo
Grasdaggl
Ich finde durchaus auch den letzten Teil des reschle-Artikels wichtig. Da könnte sich mal die spielergewerkschaft dazu äußern. Ich vermute jedenfalls, dass es eine ziemlich große Zahl von "Talenten" gibt, die ihr Leben wegen der Hoffnung auf das große Geld ziemlich an die Wand fahren. Die wird es zwar immer geben, aber durch zweite Mannschaften sind es eben mehr. Mag zwar dann für die grösere zahl der aussortierten erst mal hart sein, aber langfristig ist es eben besser für sie. Und völlig rum ist es ja dann auch nicht. Nur eben härter, wenn man dann noch nebenbei studiert oder eine Ausbildung macht.

Sessa würde übrigens von so einer zweitspielrechtregelung profitieren. Denn der wird offensichtlich als gut eingestuft, aber nicht als so gut, dass man ihn bei den Profis einsetzen würde. Ihn sollte man daher am besten auch nach der alten Regelung im Winter ausleihen. Ansonsten vergeudet er nur wichtige Zeit bei der zweiten.
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thoreau
Granadaseggl
Tamasi hat geschrieben:Oeffingen hat immerhin Sami Khedira rausgebracht. :-)


Darauf wollte ich ja hinaus... Wenn Jugendspieler nicht wechseln dürfen, wie sollten wir dann in den umliegenden Vereinen scouten und junge Spieler verpflichten. Wer ist denn schon ab der F-Jugend beim VfB...

GrinsiKlinsi
Granadaseggl
tommes hat geschrieben: Könnte man das Problem nicht auch durch eine Reserveliga lösen. Ist es überhaupt ein Problem? Denn Deutschland ist Weltmeister und Confed Cup-Sieger, hat ein großes Reservoir an Talenten. Aber man kann sich ja immer noch verbesseren.


Da wäre ich absolut dafür. So wie der DFB seinerzeit die NLZ eingeführt hat müsste er jetzt verpflichtend in allen Profiligen eine Nachwuchs- oder Reserverunde einführen.

Da bekommen die Jungs ordentlich Spielpraxis. Das Argument von Rangnick mit der fehlenden Wettkampfhärte kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich geht es nicht um Auf- oder Abstieg, aber die beste Mannschaft wird Meister oder Youth Champion oder wie auch immer und der Einzelne kann sich schon für höhere Aufgaben empfehlen.

Nur müsste man die beiden Wettbewerbe entweder strikt trennen oder als Vorspiel (z.B Samstags 12:30 Uhr) in der selben Arena austragen. Ich kann nicht vor der MBA die beiden Fangruppen trennen und dafür ins Schlienz-Stadion reinlassen. Das funktioniert aus Sicherheitsgründen nicht.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Jedenfalls ist die verbesserte Förderung der Talente extrem wichtig und dringend...ein paar andere Länder habens zwischenzeitlich auch begriffen und ziehen nach...sogar die Engerländer, wie der eine oder andere U-Titel belegt.
So gesehen soll der ScheissDFB happy sein, dass andere Leute sich deren Kopf zerbrechen.

Tamasi
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Grasdaggl
Ich finde die Reserveliga auch gut. Das Wettkampfargument kann ich dennoch in Teilen nachvollziehen. Eigentlich sollte ja jeder Spieler ehrgeizig genug sein... Aber zur Not muss man halt einen zusätzlichen Reizpunkt setzen. Meinetwegen eine ordentliche Siegprämie, wenn man am Ende der Runde Meister wird. Oder halt ein Wochenende mit Kevin Großkreutz. :-)

Keine Ahnung, ob eine Reserveliga ein "Plan B" für Reschke ist. Momentan scheint er ja doch klar auf eine andere Variante zu setzen.



fkAS
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Halbdaggl
tommes hat geschrieben:
Keine Ahnung, ob eine Reserveliga ein "Plan B" für Reschke ist. Momentan scheint er ja doch klar auf eine andere Variante zu setzen.

Möglicherweise weil es den Verein weniger kostet.
Lieber mal einen mittelmäßigen Lizenzspieler weniger verpflichten und das Geld in die eigene Jugend stecken. Das zahlt sich aus. Ich habe eben ein ungutes Gefühl, wenn man seine größten Talente erst mal weggibt.
Und das hat jetzt nichts mit der Besetzung unseres Sportdirektors zu tun.

Eine Reserveliga wird doch kritisiert mit England als schlechtem Beispiel. Die kleineren Vereine, die die Zweitvertretungen der Bundesligisten raus haben wollen, sind natürlich für die Reserveliga - aber für die Ausbildung ist das wohl nicht optimal.
Wenn man sich die Gelder für den VfB2 spart, müssen die natürlich in die Jugendarbeit fließen, bessere Trainingsbedingungen, mehr und bessere Trainer... da könnte man sich sicher auch was von Raba abschauen, aber sicher auch anderen Bundesligavereinen mit oder ohne Zweitvertretung

Vor einigen Jahren wurden die Deutschen in England für ihre zweiten Mannschaften über den grünen Klee gelobt: “in Deutschland spielen die Talente im Ligasystem, während wir mit unseren Reserveteams um die goldene Ananas kicken. Deshalb sind wir international so schlecht”

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Vor einigen Jahren wurden die Deutschen in England für ihre zweiten Mannschaften über den grünen Klee gelobt: “in Deutschland spielen die Talente im Ligasystem, während wir mit unseren Reserveteams um die goldene Ananas kicken. Deshalb sind wir international so schlecht”


Hierzu Patrick Viera 2013:

Manchester. Manchester Citys U21-Trainer Patrick Vieira sieht den englischen Jugendfußball um 30 bis 40 Jahre im Rückstand.


Und das hier aus einem Interview von Rangnick mit The Sun (jaja ich weiß)

Die englische U-17-Mannschaft wurde in Indien Weltmeister, nachdem sie die Spanier mit 5:2 schlugen. Auch die U-20-Fraktion wurde Weltmeister, wobei nur Lewis Cook, Dominic Calvert-Lewin, Dominic Solanke, Ademola Lookman und Josh Onomah Luft in der jeweiligen ersten Mannschaft schnuppern können.


In der Jugendarbeit macht England scheinbar sehr viel richtig in den letzten Jahren, aber im Übergang der Jugendnationalspieler zur N11 nicht...da haben sie eben das Problem, dass die Topmannschaften in der PL nach wie vor mit internationalen Stars besetzt sind, weil die die Leute ins Stadion ziehen und englische Rotzlöffel nichts zählen. Genau an dem Punkt muss Deutschland seinen Vorsprung ausbauen.

Tamasi
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Grasdaggl
Und jetzt fahren sie Titel ein, die kleinen Engländer. Ich sag's ja, mit dem richtigen Anreiz funktioniert das. Für 'ne goldene Ananas tät' ich töten.

Die Deutschen haben sich in grauer Vorzeit (entweder kurz vor oder kurz nach dem 1:5 in München bzw. Kirch-Krise) gerade auch vom englischen Akademiesystem inspirieren lassen. Der wichtige Unterschied: sie haben das seinerzeit unter die Fittiche des DFB gestellt, während man in England die Vereine machen lässt.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Mehr so um 2004, also auch der allerletzte hirntote und halbverweste Funktionär gemerkt hat, dass im deutschen N11-Fußball nichts mehr geht, gar nichts mehr. Das sah man zwar auch vorher schon deutlich, aber mit der peinlichsten Vizeweltmeisterschaft aller Zeiten ließ sich eben viel verdecken.
Das scheint in der Tat ein Punkt zu sein...in GB hatte ich nie das Gefühl, dass die N11 sonderlich wichtig ist für den Verband...Hauptsache die obergeile Liga mit den Stars, CL-Titel...aber N11, das hat nur Schulterzucken ausgelöst...und ist nur alle 2 Jahre im Sommer ein nicht enden wollender Quell nationaler Schande. Allerdings auch nur kurz.

Neulich gab es einen recht guten Artikel zum holländischen Fußball von Simon Cuiper...seine Bewertung fand ich recht albern, aber die Tatsachenbeschreibung war bezeichnend.

In Europa wissen die meisten schon, wie man exzellente Jugendarbeit verrichtet...aber außer in Deutschland (ok und in Frankreich und wohl auch in Italien) scheint das echt keine Sau zu interessieren.

Paleto Gaffeur hat geschrieben:in GB hatte ich nie das Gefühl, dass die N11 sonderlich wichtig ist für den Verband...


Doch, sehr sogar – aber nicht für die Liga. Der Verband und die Liga sind in England praktisch Rivalen, nicht Partner. In Deutschland wird die DFL als Wurmfortsatz des DFB betrachtet, und die Leute verwechseln beide ständig. In England sind die sowohl faktisch als auch in der öffentlichen Wahrnehmung scharf voneinander getrennt und liegen ständig im Clinch.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Ok, das erklärt einiges, wenn man sich allein schon das Geheule der deutschen Clubs anhört, wenn es darum geht, Spieler zu N11-Lehrgängen und Freundschaftsspielen zu schicken, die oft genug zur dümmsten Zeit stattfinden, und das dann auf GB/PL überträgt. Aber es liegt halt auch eindeutig daran, dass die teilweise exzellenten Jugendspieler einfach keinen Platz in den Topteams haben...Arsenal trat oft genug ohne auch nur einen einzigen Engländer in der Startformation an. Und dazu kommt dann noch, dass der englische Jungkicker scheinbar auch NULL Bock hat, es mal in D oder SP oder halt generell in einer guten europäischen Liga zu versuchen, sondern lieber zu Hause bleibt.

Es gibt natürlich auch in England eine Quote für Homegrown Players. Diese Quote macht junge englische Spieler so teuer, dass die sich bei großen Clubs auf die Bank setzen, anstatt im Ausland Erfahrung zu sammeln: bei den großen Clubs gibt’s jede Menge Heu, auf dem Festland verdient man wesentlich weniger.

Ein weiterer Effekt ist, dass die sich wegen der hohen Ablösen und Gehälter vorkommen wie der Käs. Die besten bekommen dann in der Nationalmannschaft ihre Grenzen aufgezeigt, andere nie.

Es wurde neulich mal ein Artikel mit sehr fundierten Mutmaßungen gepostet, wie dumm englische Spieler im Schnitt sind: da wird Ignoranz noch gefeiert, Bücher muss man heimlich lesen. Mag daran liegen, dass die Vereine in ihren Akademien nur so halb Wert auf eine Schulbildung legen.

Ein weiterer Punkt ist, dass es in Deutschland und Spanien fünf- oder sechsmal so viele lizenzierte Trainer gibt wie auf der Insel. Da übernehmen das im Jugendbereich oft Väter, die noch auf andere Tugenden wert legen.

Man muss halt dranbleiben: wie der WM-Ttitel der U17 zeigt, lernen die Leute irgendwann schon dazu.


Paleto Gaffeur hat geschrieben:Ok, das erklärt einiges, wenn man sich allein schon das Geheule der deutschen Clubs anhört, wenn es darum geht, Spieler zu N11-Lehrgängen und Freundschaftsspielen zu schicken, die oft genug zur dümmsten Zeit stattfinden, und das dann auf GB/PL überträgt.


In Deutschland ist das ein Familienzwist, während die in England gar nicht erst am selben Tisch hocken.

Manolo
Grasdaggl
Man kann sich freuen, dass mehr deutsche spieler in der ersten Liga ankommen. Man sollte es aber nicht dabei belassen. Zumal ein Grund hierfür ist, dass man weniger Geld für Stars zur Verfügung hat und so notgedrungen auf "eigene" spieler setzt.

Der Markt um Talente wird aber auch gerade deshalb immer umkämpfter. Da geht es dann auch um immer mehr Geld und optimale Förderung. In beiden Bereichen ist uns Bayern und Hoffenheim voraus und bei der optimalen Förderung/einsatzchancen kann man sich wohl streiten, ob ein Talent da in Freiburg oder Stuttgart besser aufgehoben ist. Damit sind dann aber auch nur die Klubs aus der Region genannt. Hinzu kommen dann noch Klubs wie Leipzig oder auch aus England zu denen junge Spieler ebenfalls gehen, wenn sie bereit sind, die Region zu verlassen.

Dagegen muss sich der vfb etwas einfallen lassen und ich bin ziemlich überzeugt, dass die Antwort darauf nicht nur zweite Mannschaft ( die kein talent als Ziel hat) sein kann. Da muss einfach weit mehr kommen.
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Mietmaul
Ich habe mich inzwischen festgelegt:

Nachdem sich alle anderen Mannschaften als unfähig oder nicht Willens erwiesen hatten, den KSC in die 3. Liga zu schießen, hat unser VfB dieser Aufgabe notgedrungen übernommen. Man ging freiwillig ein Jahr in die 2. Liga, besiegte den KSC zweimal und schoß ihn in die 3. Liga.

Die zweite Mannschaft hat die Aufgabe und die moralische Pflicht, den Rest zu erledigen. Die anderen Mannschaften in der 3. Liga erweisen sich ebenfalls als ungeeignet hierfür. Also muss unsere zweite Mannschaft aufsteigen und den KSC zweimal besiegen, um ihn in die sportliche Bedeutungslosigkeit der Regionalliga zu schießen. Dort darf sich der KSC dann zweimal im Jahr mit den Kickers messen.

Solange diese Aufgabe nicht zu Ende gebracht ist, muss die zweite Mannschaft bestehen bleiben. Ruhm & Ehre - Stuttgart Amateure.


(Ich glaube, das wird wird mein Redebeitrag bei der MV dieses Jahr. Tosender Jubel wäre mir gewiss. :mrgreen: )



fkAS
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Halbdaggl
Guter Artikel. Die Reschke-Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, aber auch der TSG-Ansatz ist gut nachvollziehbar und für die aktuelle Situation des VfB scheint mir letzterer geeigneter. Schließlich bildet der VfB nicht nur U19 Nationalspieler aus, sondern auch ne Kategorie darunter, die vielleicht trotzdem noch im Profifußball ankommen können.

de mappes
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Spamferkel
Das war mir so auch nicht bewusst, dass amiri (24 spiele), ochs (26), geiger (25), posch (33) und hack (naja gerade mal 6) in der 4. Liga ihre ersten schritte machten.

keine Ahnung, wie es gewesen wäre, wenn man sie direkt hochgezogen hat, aber eine knappe Saison Regionalliga hat zumindest amiri und geiger wohl geholfen, sich weiter zu entwickeln
bei den anderen muss man erstmal abwarten, aber das ist im großen und ganzen schon ein Argument für den erhalt der zweiten auch in Liga 4
die zweite von hoffenheim spielte mW nie höher
Don't criticize what you can't understand

muffinho
Primär ziehe ich aus dem Artikel, dass die Entscheidung bereits getroffen wurde. Reschke hat sich eindeutig positioniert und Dietrich wird seinen neuen SD wohl kaum im ersten Jahr derart abgrätschen und seinen Vorschlag ablehnen. Reschke wird eh seinen Vorschlag vorab mit Dietrich abgestimmt haben, alles weitere ist Geplätscher bis sich die Wellen etwas gelegt haben.

Manolo
Grasdaggl
Ich finde den Artikel eher mau. Der tsg wird mehr raum gelassen als Bayer und Frankfurt und das zweitspielrecht kommt auch zu kurz. So weiß man jetzt - welch Überraschung - dass jeder seinen Weg richtig findet. Hinterfragt wird es aber nicht wirklich. Etwa ob Bayer und Frankfurt auch mal Probleme wegen der Abschaffung hätten oder ob die Tsg die Talente auch früher hätte hochziehen können ( und ob da nicht nagelsmann der entscheidende Faktor ist)
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