Iron hat geschrieben:Vielleicht könnte man sich mal darauf einigen, dass die Werte bezüglich Geschwindigkeit und Sprints, die die Spielstatistiken so angeben, doch recht wenig
- über die Antrittsgeschwindigkeit
Beschleunigung? Da die Höchstgeschwindigkeit nicht vergleichbar ist mit einer Autofahrt ist, sondern beim Sportler nur wenige Meter stattfindet hat das sehr wohl eine Aussagekraft über dessen Antritt.
Tatsächlich? Ist das so?
Jeder, der schon öfter 100m-Läufer (oder selbst 60m-Läufer in der Halle) gesehen hat, weiß, dass es unterschiedliche Sprintertypen gibt. Solche, die vom Start wegschnellen, und solche, die erst über die Distanz in Fahrt kommen und erst nach etlichen Metern ihre Höchstgeschwindigkeit erreichen. Den Vergleich zu Fußballspielern darf man da durchaus ziehen, denn auch dort gibt es diese Unterschiede.
Bei einem Stürmer, der in einen Konter geschickt wird, bringt es nichts, wenn er seine Höchstgeschwindigkeit nicht über 50, 60m aufrecht erhalten kann. Gleiches gilt für einen IV, der diesen Stürmer verteidigen muss. Noch schlimmer ist es, wenn der Stürmer in der Grundgeschwindigkeit schneller als der IV ist oder vice versa.
Bei einem Mittelfeldspieler dagegen braucht es in der Regel den schnellen Antritt, sei es, um dem Gegenspieler in der Verteidigung den entscheidenden Schritt voraus zu sein oder um ihn auszuspielen.
Subjektive Wahrnehmung hin oder her. Es war für mich in den Heimspielen deutlich zu erkennen, dass Gomez (im Gegensatz beispielsweise zu Donis) bei diversen Möglichkeiten eines Konters gar nicht erst den Sprint angezogen hat, dass Badstuber (im Gegensatz zu Pavard) Laufduelle regelmäßig verloren hat. Im Mittelfeld waren die Gegenspieler fast aller Mannschaften schneller am Ball, sind den Schritt mehr gelaufen, um nach einem Fehlpass den Ball (wieder-) zu gewinnen.
Wie @tommes richtig bemerkte, darf man dafür nur bedingt die älteren Spieler verantwortlich machen, die können das schlichtweg körperlich nicht mehr. Der Fehler liegt in der Kaderzusammenstellung und in der falschen Einschätzung der Leistungsfähigkeit der verpflichteten (älteren wie jüngeren) Spieler. (Und meinetwegen auch ein wenig im durch den Trainer falsch gewählten Spielsystem, durch das wir aber auch in der vergangenen Saison viele glückliche Punkte eingefahren haben.)
Bevor jetzt @de mappes wieder kommt und sich die Mühe macht, jeden Beitrag zu relativieren. Es ist mir sch...egal, was diese Spieler im vergangenen Jahr geleistet haben. Hic Rhodos, hic salta.
Die älteren Spieler werden ja nicht jünger, da gibt es körperlichen Abbau, da ist man mental schneller erschöpft, da braucht man längere Regenerationszeiten und auch länger Zeit, bis man nach einer Verletzung wieder fit ist. Und da ist eben die vergangene Leistung kein Beweis, dass es jetzt genauso gut gehen wird.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
- Charles Maurice de Talleyrand -