76 Beiträge

RedBlues
Halbdaggl
Wie es aussieht hat die StZ jetzt den Angriff auf den VfB gestartet. Thomas Haid durfte die Ausrichtung der Flakbatterie vornehmen.

Sein Ziel die gesamte Vereinsführung, im speziellen Zorniger, Dutt, Wahler und Chefscout Becker.

Anklage: keiner hat Erfahrung, alle mit sich selbst beschäftigt, keiner kennt sich in der Bundesliga aus.

RedBlues
Halbdaggl
Schlüsselfiguren ohne Erfahrung
Analyse Beim VfB sind vier wichtige Positionen mit Leuten besetzt, die auf diesem Niveau noch nie tätig waren. Von Thomas Haid
Armin Veh (54) ist ein Kind der Fußball-Bundesliga. Als Spieler stand er einst bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag und als Trainer betreute er danach Hansa Rostock, den VfB Stuttgart, den VfL Wolfsburg, den Hamburger SV, Eintracht Frankfurt, wieder den VfB und erneut die Eintracht. Er ist so weit herumgekommen, dass er Entwicklungen beurteilen kann. „Der VfB ist jetzt viel besser aufgestellt“, erklärte Veh am 29. August in der StZ. Viel besser als zu seinen Zeiten auf dem Wasen, sollte das dann heißen.

Er hat es ja sicher nur gut gemeint mit seinem früheren Verein, und am Ende der Rückserie schien der VfB ja auch im Aufwind. Nun hat die Mannschaft die ersten vier Saisonspiele verloren. Der Abstiegskampf droht, wie schon seit Jahren. Deshalb stellen sich drei Fragen: Ist das Lob von Veh berechtigt? Wie sind die Schlüsselpositionen beim VfB wirklich besetzt? Und welche Vorkenntnisse bringen die Verantwortlichen mit?

Der Präsident

Bis vor zwei Jahren hatte Bernd Wahler (57) nichts zu tun mit Vereinspolitik egal welcher Art, denn vor seinem Amtsantritt beim VfB war er bei keinem Club tätig, weder im Profibereich noch bei den Amateuren. Vielmehr kannte er das Geschäft nur von einer anderen Seite her – als leitender Marketingfachmann bei den Sportartikelherstellern Adidas und Nike. Aber es ist ein ziemlicher Unterschied, ob man die Produkte eines Konzerns verkaufen oder einen Verein führen muss. Wahler ist Quereinsteiger, für den fast alles neu gewesen ist – von den internen Abläufen bis zu dem Druck, ständig unter öffentlicher Beobachtung zu stehen. Wie sollte er wissen, wie das funktioniert?

Er musste lernen – ein Prozess, der nicht so schnell abzuschließen ist. Bei heutigen Routiniers wie Reinhard Rauball (Dortmund) oder Heribert Bruchhagen (Frankfurt) hat es auch gedauert, bis sie ihre Rolle beherrschten. Und nicht ungewöhnlich ist, dass man in der Einarbeitungsphase mal Fehler macht wie Wahler mit manch unbedachten Aussagen. Immerhin entstand unter seiner Regie das Nachwuchsleistungszentrum, aber nach wie vor muss er sich erst vertraut machen auf ungewohntem Terrain. Damit hat er genug zu tun. Alexander Zorniger ist der sechste Trainer in seiner Ära. Dabei bräuchte der VfB mehr: eine Strategie wie die Ausgliederung, die aber nicht konsequent vorangetrieben wird. Dieses große Ganze ist Chefsache. Der Chef ist Wahler.

Der Sportvorstand

Robin Dutt (50) kennt sich aus in der Bundesliga – aber nur als Trainer. Freiburg, Leverkusen und Bremen hießen seine Stationen. Dagegen waren ihm die Anforderungen an einen Manager bis zu seinem Einstieg beim VfB fremd. Daran änderte seine Episode als Sportdirektor beim DFB (von August 2012 bis Mai 2013) nichts, weil sich ein Verband in ruhigerem Gewässer bewegt als ein Verein, bei dem der Manager täglich im Haifischbecken sitzt. So muss Dutt in seine Aufgabe noch weiter hineinwachsen, was kaum in den knapp neun Monaten gelingen kann, in denen er beim VfB ist.

Nachdem er in der Rückrunde mit seiner Gelassenheit die richtigen Weichen auf dem Weg zum Klassenverbleib gestellt hatte, machte er im Sommer seine erste Saisonplanung überhaupt – und auch zu seinem Team gehörte da keiner, der im Millionenzirkus schon mitgemischt hat. Dutt musste sofort den Transfer von Antonio Rüdiger zum AS Rom abwickeln. Der VfB kassiert eine Leihgebühr von vier Millionen Euro und später noch eine Ablöse von neun Millionen – angesichts der explodierenden Marktpreise nicht gerade eine stolze Summe für einen Nationalverteidiger.

Wie jeder, der einen neuen Job antritt, würde Dutt vor allem Zeit benötigen – auch um sich gedanklich umzustellen. Aber Zeit hat er nicht. So sagte er vergangene Woche, dass nun sicher Modifikationen am Spielsystem vorgenommen werden. Da sprach der Trainer aus ihm – aber erstens ist er ja Manager, und zweitens stärkt er mit solchen Sätzen kaum die Autorität seines tatsächlichen Trainers, der kraft seiner Kompetenz das Spielsystem festlegen muss.

Der Trainer

Alexander Zorniger (47) weiß, welche Eigenschaften in seiner Funktion nötig sind, um Erfolg zu haben. Trainer ist er schon seit 2004 – in unteren Spielklassen. Auch RB Leipzig übernahm er in der Regionalliga, ehe das Team mit ihm zweimal aufgestiegen ist. In der Bundesliga ist er ein Novize – und auf dieser Stufe sind noch einmal ein paar Tugenden mehr gefordert, beispielsweise was die eigene Außendarstellung betrifft, die sich dann wiederum auch auf das Innenverhältnis mit der Mannschaft auswirkt.

Das kann man nicht auf Knopfdruck verinnerlichen. Normal ist, dass man sich bei einem solchen Aufstieg anfangs orientieren muss. Das ist Kollegen von Zorniger ähnlich gegangen. Noch schwieriger wird das alles jedoch bei einem Verein, der wie der VfB im Umbruch steckt. Da gibt es nur wenige Konstanten, an die sich der Trainer halten könnte – für Zorniger eine neue Fußballwelt, in die er sich noch einfinden muss.

Der Chefscout

Ralf Becker (44) hat eine Karriere hinter sich – als Spieler, als Co-Trainer beim Karlsruher SC und als Coach beim Regionalligisten SSV Ulm. Aber Talentspäher war er bis 2011 nie. Dann verpflichtete ihn der VfB als Chef der Abteilung, die er auf Vordermann bringen sollte. Doch das ist mit dieser persönlichen Vorgeschichte natürlich nicht so einfach für Becker.

Dabei wird das Scouting immer wichtiger, speziell bei Clubs wie dem VfB, der nicht 30 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben kann. Deshalb ist man darauf angewiesen, Talente zu entdecken, bevor sie bei den sportlich und wirtschaftlich übermächtigen Konkurrenten auf der Liste stehen. Aber das ist dem VfB zuletzt nicht gelungen – weder 2014 bei Abdul Rahman Baba (nach Augsburg) noch 2015 bei Julian Weigl (zu Dortmund). Zufall – oder nicht?

Das Fazit

In Wahler, Dutt, Zorniger und Becker beschäftigt der VfB gleich vier Führungskräfte, die in ihrem Metier keine Erfahrung haben – oder zumindest keine Bundesligaerfahrung. Dabei lautet eine Weisheit, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Doch als Ausbildungsverein sieht sich der VfB eigentlich nicht – höchstens bei Spielern. Und dies könnte dann übrigens auch die Antwort sein auf die drei eingangs nach dem Veh-Zitat gestellten Fragen.





exmatthes
Granadaseggl
dümmlich.
konstruiert.
aufgesetzt.
erbärmliches niveau.

mensch herr haid,
kritisieren Sie meinetwegen.
tragen Sie zum reizklima bei.
lassen Sie z.b. zur not sorgenvolle exprofis zu wort kommen.
analysieren Sie, machen Sie sich gedanken.

aber DAS ist leider mal wieder ein typischer dienstags-haid.
wenn zum vergangenen spieltag längst alles berichtet und kommentiert ist.
wenn's für vorberichte aufs nächste spiel noch zu früh ist.
und wenn die sportseite eh schwer zu bestücken ist.
dann kommt gerne mal solch eine nummer.
für meine person seit jahr und tag in den allermeisten fällen anlass für heftige kopfwackler.









fkAS
Benutzeravatar
Halbdaggl
Es war klar, dass solche Kritikpunkte kommen, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Ich find den Artikel auch nicht schlimm. Nur ist halt die Frage, was "mangelnde Erfahrung" tatsächlich mit den konkreten Fällen Baba, Weigl oder Rüdiger zu tun haben. Schließlich haben ne handvoll erfahrener anderer Bundesligamanager die ersten beiden auch nicht verpflichtet und auch erfahrene Manager haben Schwierigkeiten verletzte, abwanderungswillige Spieler teuer zu verkaufen. Teuer verkaufen hat mehr mit Gelegenheit und eigenen Finanzpolstern zu tun als mit Erfahrung. IMHO zeigt sich der gute Manager viel eher beim Einkauf.
Was genau bei Weigl (oder andere Personalien wie Y.Poulsen, ggfs Kimmich) gelaufen ist und welche Kandidaten die Scoutingabteilung für die IV präsentiert hat, müsste man vereinsintern natürlich mal analysieren und dann auch personell entsprechend reagieren.

Edit: Wäre Stevens noch hier mit ähnlichen (unglücklichen) Ergebnissen, fände man ne andere Begründung, hätte aber einen ähnlich kritischen Artikel vorliegen.



Tifferette
Benutzeravatar
Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben:In Wahler, Dutt, Zorniger und Becker beschäftigt der VfB gleich vier Führungskräfte, die in ihrem Metier keine Erfahrung haben – oder zumindest keine Bundesligaerfahrung. Dabei lautet eine Weisheit, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.

Huiuiui, hier werden aber mal wieder Binsenweisheiten bemüht, dass die Schwarte kracht.

Inhaltlich ist es ja schon okay - dass viele Um- und Neubesetzungen ein Risiko sind, das ist offensichtlich. Bemerkenswert sind der Zeitpunkt ("Boah echt, das war mir in den letzten fünf Monaten ja gar nicht aufgefallen...") und der Ton. Alles ganz schön plakativ.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)




crown
Franky3103 hat geschrieben:Denen fehlt es an Informationen, seit das Leck abgedichtet wurde. Und jetzt wird geschossen. Nix andres ist die Wahrheit. So einen Bullshit habe ich von Haid selten gelesen.

Naja inhaltlich muss man sagen das zumindest ein paar Dinge der Wahrheit entsprechen, die weiß aber schon jeder und sind in der Analyse viel zu kurz gesprungen.
Also es ist qualitativ echt kein guter Journalismus, das fällt sogar mir als Nicht-Qualitätsbeiträgler auf. :mrgreen:


EinRudiVöller
Benutzeravatar
Granadaseggl
Der Herr Haid(er) ist halt beleidigt, weil er wohl keine Insider-Infos bekommt, und weil der VfB es gewagt hat, Alexander Zorniger statt Thomas Tuchel zu verpflichten. Aber da Tuchel jetzt ja vom Markt ist, fragt sich, wen Herr Haid(er) als Trainer sehen möchte. Oder welchen Sportvorstand? Welchen Präsidenten? Sein Lieblings-Plaudertäschchen Hansi Müller?

Bild
It was me, James. The author of all your pain.
(Franz Oberhauser/Christoph Waltz, SPECTRE-Trailer)



Praeterea putant Hamburger Sportverein soli et exstincta.