Die Gesamtsituation ist seit Jahren die selbe: niemand kann in Ruhe arbeiten.
Es wird ein Präsident eingesetzt, der dem Posten nicht gewachsen ist, dessen Nachfolger muss noch vor seinem offiziellen Amtsantritt einen Trainerrauschmiss begleiten, der Sportdirektor sitzt einstweilen selbst schon auf einem sehr dünnen Ast. Dessen Nachfolger wiederum hat alle Hände voll damit, seine eigene Position zu stärken, damit sich überhaupt irgendwas bewegen kann – ein Schicksal, das er sich mit dem neuen Präsidenten teilt.
Vom Aufsichtsrat, der neben dem Wohl des Vereins noch eine Reihe anderer Interessen vertritt, ist da noch nicht einmal die Rede. Jedenfalls hätte man in der ersten Jahreshälfte 2015 vielleicht endlich mal eine Verschnaufpause gehabt, um sich für die folgende Saison in Ruhe aufzustellen, aber da brannte der Baum, weil man um ein Haar abgestiegen wäre.
Ein Jahr später hängt sportlich wieder alles am seidenen Faden, mit dem Ergebnis, dass Manager und Präsident sehr spät abdanken – ohne dass Nachfolger in Sicht wären. Als der neue Sportdirektor jetzt im Sommer damit anfing, geeignete Spieler zu suchen, waren bei vielen Konkurrenten die Mannschaftshierarchien längst geklärt. Jetzt wäre es an der Zeit, mit ruhiger Hand einen Neuaufbau in Angriff zu nehmen, nur steht dummerweise ein direkter Wiederaufstieg auf dem Plan, das ist für sich allein genommen schon schwer genug.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre, und jetzt geht der Verein wieder mit einem riesigen Rückstand in eine Saison. Um das nachzuzeichnen, muss man noch nicht einmal Trainer namentlich erwähnen.