- darkred
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- Halbdaggl
Die einzige Aussage, wo Zorniger im Überschwang übers Ziel hinaus geschossen ist, war dieser "und kommt mir jetzt nicht mit Niedermeier" Spruch. Das war unnötig diskreditierend und keineswegs situationsbezogen.
Ansonsten bin ich da voll bei @zeugwart.
Seit Jahren reden wir darüber, dass dieses vollkommen falsch verstandene "ruhige Umfeld", in dem sich doch jeder Spieler bis dato formidabel verstecken konnte, endlich zu mehr Leistungsprinzip und Hinführung zu selbstverantwortlichem Handeln gewandelt werden muss. Jetzt kommt einer, der deutlich erkennbar versuchen will, diese lähmende Klima aus Bequemlichkeit und Verlassen auf den Anderen zu durchbrechen und es ist auch wieder nicht recht.
Klar, er ist durch seine ungefilterten, unorthodoxen Aussagen/Bewertungen mit einer Andersartigkeit ausgestattet, wie man es aus dem mit Phrasen getränkten Geschäft Profifußball mittlerweile nicht mehr gewöhnt ist. Aber dieses ganze künstliche Echauffieren ist doch mediengemacht. Ich habe nicht den EIndruck, dass Zorniger die Mannschaft nicht mehr erreicht ... ganz im Gegenteil. So what? Das ist doch lediglich eine Oberflächendiskussion über Form und dem damit verbundenen Geschmack beim Rezipienten. Nicht mehr, nicht weniger.
Mit Labbadia hatten wir den genauen Gegenpol zu Zorniger, einen der sich stets vor die Mannschaft gestellt und alles lang und breit relativiert hat. Völlig wurst, was für einen Stuss die Spieler zuvor mal wieder abgeliefert haben. Ja keine Konfrontation. Lieber stoisch die immer dieselbe Gebetsmühle "wir wissen wo wir herkommen ... wir müssen uns endlich mal belohnen ... wir müssen ruhig bleiben" drehen. Wollen wir ernsthaft noch einen, der die anhaltende Talfahrt nach außen hin abwiegelt ... oder wollen wir endlich mal die Verursacher als solche kennzeichnen. Die Spieler selbst. Es geht dabei keineswegs darum, einen durch die Medien befeuerten Prügelspalier aufzubauen, sondern den Erwartungsdruck endlich dahin zu lenken wohin er gehört. Und wenn sich ein Harnik nach wie vor hinstellt und sich einmal lediglich über die Form der Kritik auslässt, dann zeigt das doch nur, dass er den Inhalt der Kritik weitaus geringer wahrnimmt.
Hergottnochmal ... ich VERLANGE von gestandenen Profis, dass sie, wenn es nachhaltig in die falsche Richtung geht, zunächst bei sich selbst mit dem Hinterfragen anfangen, anstatt bequeme Ausreden zu suchen oder sich -noch schlimmer- gleich anderweitig orientieren, wenn der Wind etwas stärker von vorn kommt. Aber offensichtlich haben wir seit Jahren dtl. zu wenig Spieler im Kader, die so eine Mentalität auch wirklich leben. Und mehr Streichelzoo macht das nicht besser. Teamsport hin, Teamgedanke her. Dieses beschützende Umfeld hatten wir viel zu lange. Ergebnis?