So viel Vertrauen hat Ihnen Ex-Trainer Hannes Wolf nicht entgegengebracht. Weshalb Ihr Verhältnis als belastet galt.
Wir waren nicht immer einer Meinung, das ist richtig. Vielleicht war er aufgrund meiner Verletzungshistorie mit Einsätzen für mich etwas vorsichtiger. Deswegen war unser Verhältnis aber nicht schlecht. Wir halten auch jetzt noch Kontakt.
Sie zählen aber zu den Gewinnern des Trainerwechsels. Wie hat Tayfun Korkut den Umschwung geschafft?
Fakt ist, dass uns die Systemumstellung auf ein 4-4-2 gutgetan hat. Das ist ein System, das jeder kennt, die Laufwege sind keine neuen. In den ersten Spielen war zudem das Glück auf unserer Seite. Nach zwei, drei Erfolgen wird vieles selbstverständlicher, das Selbstvertrauen wächst.
Inwieweit muss sich ein Stürmer umstellen – je nachdem, ob er alleine oder im Duo agiert?
Insgesamt ist unser aktuelles Spielsystem für uns Angreifer laufintensiver, weil hinter uns im Zentrum einer fehlt. Alleine im Sturm versucht man eher die Innenverteidiger auf eine Seite zu locken, damit sie die Bälle in die Zone spielen, in der wir mit dem Pressen beginnen. Mit zwei Stürmern setzt sich einer eher auf die Zehn ab und übernimmt einen Sechser des Gegners. Bei uns kommt hinzu, dass wir die Bälle meist direkt in die Tiefe spielen. Mindestens ein Stürmer muss also automatisch weite Wege gehen.
Von Ihnen stammt der Satz: Ich laufe, Mario schießt die Tore.
Was nicht ganz ernst gemeint war. Grundsätzlich spiele ich mehr um Mario herum, er versucht die gegnerischen Abwehrspieler zu binden. Wir ergänzen uns gut. Wenn er nicht trifft, treffe ich – und umgekehrt. Es ist viel wert, wenn nicht ein Stürmer die ganze Last des Toreschießens trägt.
Denke es ist das Zusammenspiel mehrerer Dinge, die Ginni dazu veranlassen, im Nachgang solche Gründe anzuführen.
Vor allem hätte er sich wohl von Wolf mehr und früheres Vertrauen in seine Leistungsfähigkeit gewünscht. Und dass er das Spiel mehr auf ihn als unumstrittenen Stürmer Nr.1 zuschneidet. Und dass er eben nicht zusehen muss, wie der Trainer mit dem Sportvorstand nach Alternativen sucht, die ja dann letztlich in der Verpflichtung von MG mündeten. Da ist dann schon etwas verletzter Stolz dabei, auch wenn es von der Art wie es in der Rückrunde letztlich gegriffen hat, objektiv nicht nachvollziehbar ist.
Dazu kommt vllt. der Eindruck, unter Korkut so ein wenig die Rolle des "Wasserträgers" für den verlorenen Sohn aus Stuttgarter Glanztagen einnehmen zu müssen...
Anders kann ich mir die jetzigen Aussagen nicht erklären. Aber sind wir doch ehrlich, im Grunde ist es völlig wurst, weil er sich zu jeder Zeit als untadeliger Sportsmann und vorbildlicher Profi gezeigt und immer seine Leistung gebracht hat.
Deshalb... alles Gute für die neue Aufgabe, verdien' anständig Öcken bei VW und lass das mit dem Scoren gegen uns!