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RedBlues
Halbdaggl
Hallo Zusammen,

ich habe es irgendwann noch vor der Saison schon einmal geschrieben, dass ich mit der reinen Lehre des Fußballs wie ihn Schmidt, Zorniger und andere propagieren nicht so ganz glücklich bin. Gerade vor dem Hintergrund der weiteren Entwicklung. Das was passiert wenn zwei Mannschaften dieses extreme Pressing und Gegenpressing umsetzen und wenig Wert auf eigenen Ballbesitz legen.

Ich denke weiterhin, dass diese Idee des Fußballs ein Irrweg ist, der das Spiel auf Dauer sehr unansehnlich zum Zuschauen macht und das Spiel an sich in eine Richtung verändert, die nicht positiv für den Sport ist.

Deshalb sollte man beim VfB die Entlassung von Zorniger als Chance begreifen die Grundsätze des Stuttgarter Weges noch einmal zu überdenken.

Eine offensive Spielweise darf es gerne sein, das liegt in der DNA des Vereins, auch ein aggressives Pressing und konsequentes Gegenpressing bei Ballverlust kann und sollte Inhalt dieses Weges sein. Aber ich bin der Meinung, dass man einen wesentlich größeren Blick auf das Spiel mit Ball, die Spielkontrolle mit Ball legen muss.

Nach Ballgewinn darf es nicht immer so schnell wie möglich nach vorn gehen, weil man in den ersten x-Sekunden nach Ballgewinn die meisten Torchancen herausspielt. Es muss eine Konzeption eingeführt werden die es unserer Mannschaft mittel und langfristig erlaubt ein Spiel mit Ball zu kontrollieren.

Ich kenne mich mit den taktischen Raffinessen des Fußballs zu wenig aus, um hier tiefer in die Materie einzugehen ohne mit selbst als völlig ahnungslos zu offenbaren. Aber ich wünsche mir, dass wir beim VfB einen Stil entwickeln der wieder nach Fußball aussieht.

Natürlich ist der schnellste Weg zum Tor eine Gerade, aber Fußball wird auf einem Rechteck gespielt und nicht auf zwei aneinandergeklebten Dreiecken.

Deshalb meine Bitte an den Verein, überdenken sie noch einmal die Konzeption, schauen sie auch einmal ins Ausland, die Idee von Rangnick, Schmidt, Zorniger und mit Abstrichen Klopp wird sonst nirgends gespielt. Hat vielleicht einen Grund.

ayala
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Granadaseggl
DerZorniger Fussball ist nur eine Variante, die neu ausgerufene VfB-Philosophie umzusetzen. Nur eine und nicht die eine.

Ein völlig unverdächtiger Mensch hat sich schon vor einigen Wochen zur Diskussion geäußert, das war der Kirchheimer (?) Gross, also der Mensch, der sich das alles von Lobanski in Ruit abgeschaut hat und als Mentor der ganzen Bewegung in Deutschland gilt. Und Gross hat deutlich darauf hingeweisen, dass nach Balleroberung grundsätzlich die Ballkontrolle kommt . Und das er das beim Zornigerfussball nicht sehe.


fkAS
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Halbdaggl
Breschdleng hat geschrieben:
Nach Ballgewinn darf es nicht immer so schnell wie möglich nach vorn gehen


Sehe ich genau anders rum.........allerdings sollte der Ballgewinn in der eigenen Hälfte erfolgen.

Wieso? Wenn ich in der gegnerischen Hälfte den Ball verliere und Gegenpressing spiele, dann muss ich den Ball auch da gewinnen. Heißt ja nicht, dass man das Pressingspiel grundsätzlich an den gegnerischen 16er verlagern muss.
Helmut Gross' Ansicht war, dass man nach Ballgewinn auch Phasen der Ballkontrolle braucht, damit das Spiel nicht zu hektisch wird. Man muss halt wissen, wann der schnelle Pass die richtige Antwort ist und wann man eher kontrolleren sollte. Das Gespür fehlte in der Mannschaft und Zorniger konnte es nicht vermitteln. Genauso die Frage, wann sich Pressing lohnt und wann man eher kompakt stehen sollte.

zeugwart
Granadaseggl
balleroberung und direkter weg zum tor ist doch in vielen fällen nix anderes als der sogenannte „konterfußball“. auch um diesen zorniger-satz wird ein gedöns veranstaltet, dass es nicht mehr feierlich ist.

Es muss eine Konzeption eingeführt werden die es unserer Mannschaft mittel und langfristig erlaubt ein Spiel mit Ball zu kontrollieren.

ballkontrolle ist eine feine sache - wenn man es kann. im gegensatz zum pressing/gegenpressing-gedanken, kann man das aber kaum lernen, dazu braucht man technische qualität, pass-sicherheit und ruhe am ball. wieviele vfb-spieler fallen dir dazu ein?

bruno hat es ja versucht, auch veh… resultat war ein quergeschiebe vor dem eigenen strafraum und im mittelfeld. vertikale pässe waren mangelware und spätestens 35 meter vor dem tor war es mit der ballkontrolle vorbei, weil es zu eng wurde und dann eben die oben genannten qualitäten nebst einfallsreichtum erforderlich sind.

Helmut Gross' Ansicht war, dass man nach Ballgewinn auch Phasen der Ballkontrolle braucht, damit das Spiel nicht zu hektisch wird. Man muss halt wissen, wann der schnelle Pass die richtige Antwort ist und wann man eher kontrolleren sollte. Das Gespür fehlte in der Mannschaft und Zorniger konnte es nicht vermitteln. Genauso die Frage, wann sich Pressing lohnt und wann man eher kompakt stehen sollte.

richtig


Nordschwabe
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Schoofseggl
Tore kann man nur schießen, wenn man den Ball besitzt :mrgreen:

Diese Diskussion im Verein um eine alternativlose Spielweise ist doch schwachsinn, wenn diese sofort und auf allen Ebenen durchgesetzt werden muss (auf Biegen und Brechen).

Zorniger hatte seit Januar Zeit, sich die Spieler des VfB in allen Jugenden und Klassen anzuschauen und muss doch gesehen haben, dass dieses System, welches er spielen will, so nicht sofort funktionieren kann.

Ich finde es schade, dass es mit Zorniger nicht geklappt hat. Aber ein Mensch, der alternativlos durch das (Arbeits)Leben geht, wird es immer schwer haben.