Angesichts der seit Jahren geringen Fluktuation in unserer Startelf scheint es wirklich so, als ob die fußballerische Qualität des Kaders es nicht ermöglicht, eine Konkurrenzsituation aufzubauen und damit ein gesundes Leistungsklima zu schaffen. Wenn Labbadia sich dagegen gesträubt hat, junge Spieler einzubauen, mag das seiner persönlichen Linie entsprechen. Aber es wurde bei seinen Nachfolgern ja nicht wesentlich anders. Deshalb würde ich da eher den Trainer Glauben schenken oder welche Anhaltspunkte gibt es dafür, dass personelle Alternativen vorhanden seien, wie FLX81 behauptet? Müsste man natürlich für jede Position gesondert betrachten.
Vielleicht hat man es in der Vergangenheit auch nicht geschafft, ohne Konkurrenzdruck ein positives Leistungsklima zu schaffen, die Spieler zu motivieren. Der Verweis auf die Eigenmotivation, die eigentlich vorhanden sein müsste, ist ja schön und gut. Aber wenn diese nicht vorhanden ist, wie hier beklagt wird? Ich kann mich irren, aber unter den Trainern der vergangenen Jahre war keiner dabei, dem ich zutrauen würde, eine Mannschaft so zu pushen, wie das Klopp sicherlich kann. Versteht mich nicht falsch, ein Fußballfachmann sollte es schon sein, aber von Menschenführung sollte er auch etwas verstehen. Und um Erfolg zu haben, muss man die Spieler vielleicht auch emotional "mitnehmen" und sich nicht nur auf seine fachlichen Qualitäten verlassen.
Das Kernproblem scheint mir aber nicht die "Wohlfühloase", sondern die Qualität des Kaders zu sein, wobei Qualität im weiteren Sinne auch etwas mit Mentalität zu tun hat, also so ganz trennen lassen sich die beiden Aspekte nicht. Aber Mentalität hin oder her: Die guten Auftritte am Ende der vergangenen Saison und zu Beginn der laufenden Spielzeit ändern aus meiner Sicht nichts daran, dass zu viele individuelle Fehler gemacht werden und die haben vor allem etwas mit fußballerischer Qualität zu tun.
Feuer frei!