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Ulle:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 6fd41.html

Mit Sebastian Rudy und Joshua Kimmich bilden Sie die ehemalige VfB-Connection beim FC Bayern. Sprechen Sie noch oft über den VfB?
Ja, absolut. Speziell mit Sebastian Rudy tausche ich mich aus. Und wir haben uns schon die Frage gestellt, warum sich beim VfB in der Vergangenheit so viele Talente aus dem eigenen Nachwuchsbereich so schwertaten und warum sie nicht die Anerkennung bekommen haben, die sie vielleicht verdient gehabt hätten. Und warum sie dann woanders durchgestartet sind.

Sebastian Rudy kam aus der VfB-Jugend, Sie auch – was meinen Sie konkret mit dieser Problematik?
Der VfB wurde ja immer zurecht für seine tolle Jugendarbeit gelobt. Die Vereinsführung gab auch immer vor, auf die eigenen Talente setzen zu wollen – doch dann wurde diesen Talenten oft nicht genügend Zeit gegeben, um zu reifen. Dazu hatten die Spieler, die von anderen Vereinen verpflichtet wurden, meiner Meinung nach eher einen höheren Stellenwert als die Jungs aus dem eigenen Stall. Dann kam es zum Vereinswechsel – und plötzlich starteten viele VfB-Talente woanders durch.


Ja, der Fall B. Leno hat damals einige erstaunt.

Ulle ist nicht der einzige, der solche Anspielungen macht: Tibor Werner hat neulich auch durchklingen lassen, dass er in Stuttgart ein bissle kurz gehalten wurde. Werners Leistungskurve ist kurios, man kann in seinem Fall aber durchaus die Vermutung anstellen, dass er einfach mal ein bisschen Abstand von seinem alten Herrn brauchte. Werner hat angedeutet, dass er auch von Spielern nicht ganz ordentlich behandelt wurde – ist nicht okay, aber auch das wäre mit der ständigen Anwesenheit seines Ollen erklärbar. Fußballer sind doof, das kann vorkommen, dass da jemand gehänselt wird.

Insgesamt ist es eine alte Diskussion: es gibt immer mal wieder Talente, die entwischen und woanders aufblühen – so viele sind das auch gar nicht, wenn man wie der VfB wirklich viele gute Fußballer produziert. Das Problem des VfB ist eher, die guten Leute wirklich langfristig an sich zu binden. Etc. etc. – alles schon oft durchexerziert.

Ein Problem sind sicherlich Personalwechsel, sowohl im Profibereich als auch bei der Jugend. Werner hat jede Menge Zeit gekriegt zu reifen, und die wussten auch sehr gut, was für einen Fußballer sie an ihm haben. Aber wenn’s insgesamt scheiße läuft, ist das halt auch keine gute Umgebung für so einen Jüngling. Ich denke nicht, dass der VfB die jungen Spieler nicht ausreichend wertschätzt, sondern dass einfach schlechte Arbeit an allen Ecken und Enden geleistet wurde.

Allerdings gibt es ein paar Staudt-Interviews, die mir immer im Gedächtnis geblieben sind: er äußerte sich gern nach dem Motto “Wenn alle Stricke reißen, haben wir ja immer noch unsere Jugend”. Das klang immer so als ob er die vielgelobte Jugendarbeit als Selbstläufer betrachtete. Mag schon sein, dass manche jungen Spieler den Eindruck bekamen, dass da was auf ihren Schultern abgeladen wurde.

Mittlerweile wird der VfB sicherlich begriffen haben, dass sich Jugendliche nicht selbstverständlich aus Dankbarkeit zerfleischen, beim VfB kicken zu dürfen, wenn andere Vereine ihnen auch tolle Perspektiven bieten. Freue mich schon auf Mitte nächsten Jahres, wenn die Geldgeber für das Nachwuchskonzept vorgestellt werden.

Airwin
dass er einfach mal ein bisschen Abstand von seinem alten Herrn brauchte. Werner hat angedeutet, dass er auch von Spielern nicht ganz ordentlich behandelt wurde – ist nicht okay, aber auch das wäre mit der ständigen Anwesenheit seines Ollen erklärbar.



was hats denn auf sich mit dem ollen werner? Hör das jetzt schon zum zweiten mal hier im forum.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Allerdings gibt es ein paar Staudt-Interviews, die mir immer im Gedächtnis geblieben sind: er äußerte sich gern nach dem Motto “Wenn alle Stricke reißen, haben wir ja immer noch unsere Jugend”. Das klang immer so als ob er die vielgelobte Jugendarbeit als Selbstläufer betrachtete.


ja natürlich, da stand er allerdings noch unter dem Einfluss der "jungen Wilden"...Schwan...äh Präsidenten wie Mäuser haben dann die Jugend als Heilsbringer in jeder Hinsicht begriffen: Bringen tolle Spieler zum verscherbeln UND man kann herrlich Kohle sparen...wie solche Ars...ähm...Ex-Führungskräfte der Wirtschaft jemals zu ebensolchen werden konnten, kann man nur mit dem "Windschattentheorem" erklären, anders wirklich nicht.

Airwin hat geschrieben:was hats denn auf sich mit dem ollen werner? Hör das jetzt schon zum zweiten mal hier im forum.


Stand seinerzeit in der Zeitung:

Er wohnt noch immer in seinem Kinderzimmer und wird von seinem Vater Günter Schuh, einem ehemaligen Amateurspieler und -trainer, auf Schritt und Tritt begleitet. Keine Trainingseinheit und kein sonstiger Termin, bei dem der 74-Jährige nicht dabei wäre; und vermutlich auch kein Frühstück, kein Mittagessen und kein Abendbrot, bei dem der Sohn auf väterliche Ratschläge verzichten müsste.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 8313e.html

Travis Bickle
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Lombaseggl
Paleto Gaffeur hat geschrieben:
Allerdings gibt es ein paar Staudt-Interviews, die mir immer im Gedächtnis geblieben sind: er äußerte sich gern nach dem Motto “Wenn alle Stricke reißen, haben wir ja immer noch unsere Jugend”. Das klang immer so als ob er die vielgelobte Jugendarbeit als Selbstläufer betrachtete.


ja natürlich, da stand er allerdings noch unter dem Einfluss der "jungen Wilden"...Schwan...äh Präsidenten wie Mäuser haben dann die Jugend als Heilsbringer in jeder Hinsicht begriffen: Bringen tolle Spieler zum verscherbeln UND man kann herrlich Kohle sparen...wie solche Ars...ähm...Ex-Führungskräfte der Wirtschaft jemals zu ebensolchen werden konnten, kann man nur mit dem "Windschattentheorem" erklären, anders wirklich nicht.


Sie nannten das den "Stuttgarter Weg".

War absehbar, wohin dieser weg führen würde...


Plan B
Halbdaggl
Und bei Bauernfans wird auch bedauert, dass viele Talente aus der eigenen Jugend anderswo hingehen. Der Unterschied ist halt, dass die Bauern ihre eigenen Fehlplanungen und die der anderen mit viel Kohle zurückkaufen können.

Und bei Timo W. sehe ich es immer noch so, dass er viel beim VfB gespielt hat und er wohl wirklich für seine eigene persönliche Entwicklung weg musste von der Heimatfront.

Und Ulle war lange genug die Nummer 1.

Und es können nicht alle Jungen spielen.

Das nimmt natürlich das Management nicht aus der Verantwortung. Der Abgang von Jo. Ki. tut mir bis heute noch extrem weh. Und den hat allein das Management zu verantworten.
Carpe diem.

Beim Googlen einen Artikel zum Verhaltenskodex gefunden:

Und wenn man den Flurfunk unter dem roten Dach richtig deutet, dann hält sich die Empörung über die Regeln in Grenzen. Das liegt zum einen daran, dass es sich inhaltlich um Selbstverständlichkeiten wie die „Einhaltung aller Gesetze“, das „Verbot für Sportwetten“ oder die „Vergabe und Annahme von Geschenken“ handelt.

Das liegt zum einen daran, dass es sich inhaltlich um Selbstverständlichkeiten wie die „Einhaltung aller Gesetze“, das „Verbot für Sportwetten“ oder die „Vergabe und Annahme von Geschenken“ handelt.

Das liegt zum einen daran, dass es sich inhaltlich um Selbstverständlichkeiten wie […] die „Vergabe und Annahme von Geschenken“ handelt.


:shock:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... cc236.html



Tifferette
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Grasdaggl
Das mag im ersten Moment etwas deppert klingen, zugegeben. Das ist aber ein Standardelement der Compliance-Systeme. Erstens wird damit Sensibilität dafür geschaffen, dass das mit Geschenken problematisch ist. Es ist verblüffend, wie viele Mitarbeiter in Unternehmen das nicht wissen. Und was man so in der Vergangenheit über die VfB-Geschäftsstelle gehört hat... naja, das klingt nicht unbedingt nach durchgehender Anwendung von Branchenstandards. Zweitens schafft man durch diese Regeln einen potentiellen Kündigungsgrund, falls ein Verstoß vorliegt. Das hat also schon seine Bewandtnis und ist in meinen Augen ein logischer erster Schritt, diesen Sauhaufen auf Vordermann zu bringen.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)




Nochmal:

Und wenn man den Flurfunk unter dem roten Dach richtig deutet, dann hält sich die Empörung über die Regeln in Grenzen. Das liegt zum einen daran, dass es sich inhaltlich um Selbstverständlichkeiten wie die „Einhaltung aller Gesetze“ […] oder die „Vergabe und Annahme von Geschenken“ handelt.

Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Stockschläge auf die Fußsohlen. Klappt in jedem anderen Despotenstaat doch auch.


Sollten die Stockschläge ein Geschenk darstellen, besteht laut Verhaltenskodex ja offenbar Annahmepflicht.

Folgerichtig dürfte auch jedem ausgehändigten Kodex ein Wunschzettel des Präsidenten beigefügt sein. Zusätzlich zu der im Flur ausgehängten Liste.
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

Tifferette
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Nochmal:

Und wenn man den Flurfunk unter dem roten Dach richtig deutet, dann hält sich die Empörung über die Regeln in Grenzen. Das liegt zum einen daran, dass es sich inhaltlich um Selbstverständlichkeiten wie die „Einhaltung aller Gesetze“ […] oder die „Vergabe und Annahme von Geschenken“ handelt.


Warum "nochmal"? Für mich sind das Selbstverständlichkeiten. Für Dich wohl auch. Aber nicht notwendigerweise für alle Beteiligten. Und allein der Anschein, dass da auch mal genauer hingeschaut wird, kann in einem Unternehmen ein ganz anderes Klima erzeugen. Für einen Freiberufler mag das eine merkwürdige Welt sein, aber in Unternehmen ist das nun mal Tagesordnung.

Ich sage jetzt vielleicht auch: "Nochmal"... (erstens Aufklärung, zweitens rechtlicher Hebel)
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)



Also nochmal:

Selbstverständlichkeiten wie die „Einhaltung aller Gesetze“, das „Verbot für Sportwetten“ oder die „Vergabe und Annahme von Geschenken“


Grammatik. Die StZ meint die Regulierung oder das Verbot der Vergabe und Annahme von Geschenken. Es liest sich aber so als ob Quattrex die Vergabe und Annahme von Geschenken eingeführt hätte.

Tifferette
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Grasdaggl
Ach so - habe ich überhaupt nicht so gelesen. Ich billige gedanklich den Journalisten immer eine ganze Menge Narrenfreiheit zu, wenn es um die Beschreibung rechtlicher Dinge geht. Denen fehlt dazu sehr häufig das Handwerkszeug. Gute Journalisten halten sich in der Familie oder im Freundeskreis oder notfalls an nahe gelegenen Universitäten ( :mrgreen: ) Juristen, die ihnen diese Dinge erklären und dann ggf. sprachlich glattziehen. Das machen aber leider viel zu wenige.

Also solange es nicht völlig grottenfalsch ist, bin ich zufrieden. Hier kann man die Formulierung durchaus kritisieren. Völlig gaga ist es aber nicht.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)



Unter Westfalen
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Grasdaggl
In Fortsetzung meines Posts aus dem Politik-Thread:

https://de.wikipedia.org/wiki/VfB_Stuttgart

Aus Kapitel 1.3:
So bezeichnete der Stuttgarter Historiker Nils Havemann, der sich intensiv mit der Rolle der Fußballvereine im Dritten Reich beschäftigte, den VfB neben dem FC Schalke 04, Werder Bremen und dem TSV 1860 München zu den vier nationalsozialistischen Vorzeigevereinen.

Meine Frage wäre noch einmal, ob der Verein das aufgearbeitet hat, z.B. durch Ehrung der jüdischen Mitglieder? Oder hat man das große Tuch des Schweigens darüber gelegt?
Und wie war es bei den Kickers?
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Nilkheimer
Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:In Fortsetzung meines Posts aus dem Politik-Thread:

https://de.wikipedia.org/wiki/VfB_Stuttgart

Aus Kapitel 1.3:
So bezeichnete der Stuttgarter Historiker Nils Havemann, der sich intensiv mit der Rolle der Fußballvereine im Dritten Reich beschäftigte, den VfB neben dem FC Schalke 04, Werder Bremen und dem TSV 1860 München zu den vier nationalsozialistischen Vorzeigevereinen.


Wir waren mal wer!

Wollten nicht Pauljose und Superschwabe(?) da mal eine Initiative starten? Verlief natürlich schnell im Sande, aber immerhin. Wenn ich es mir übrigens jetzt überlege: Letzterer war - möge mir die Erinnerung einen Streich spielen - so ähnlich drauf wie unsere Ledertucke hier.
Aber das macht doch nichts.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nilkheimer hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:In Fortsetzung meines Posts aus dem Politik-Thread:

https://de.wikipedia.org/wiki/VfB_Stuttgart

Aus Kapitel 1.3:
So bezeichnete der Stuttgarter Historiker Nils Havemann, der sich intensiv mit der Rolle der Fußballvereine im Dritten Reich beschäftigte, den VfB neben dem FC Schalke 04, Werder Bremen und dem TSV 1860 München zu den vier nationalsozialistischen Vorzeigevereinen.


Wir waren mal wer!

Wollten nicht Pauljose und Superschwabe(?) da mal eine Initiative starten? Verlief natürlich schnell im Sande, aber immerhin. Wenn ich es mir übrigens jetzt überlege: Letzterer war - möge mir die Erinnerung einen Streich spielen - so ähnlich drauf wie unsere Ledertucke hier.


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Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.