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de mappes
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Spamferkel
Leider kann ich das exklusiv-Interview nicht lesen...stolterfoth heißt mittlerweile zahlen.

Hätte es gerne gelesen, um den Vorwurf der selbstgeschnitzten Wahrheit vom blauen Trikot nachvollziehen zu können

@bt: du hast ja offensichtlich Zugang...kannst du das Interview einstellen oder zumindest teilweise wiedergeben?
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exmatthes
Granadaseggl
Service für mappes und andere - ne kurze Reaktion Buchwalds gibt's unten auch schon.


es wird m.e.(!) am ehesten ungefähr so gewesen sein, daß sich da welche eh nicht verstanden haben.
bei aller Sympathie und idollobhudelei: Buchwald wirkt auf mich nach vor nicht wie der allerhellsten einer, und hatte wohl (auch eben deswegen?) einen schweren stand gegen den rest, war ergo womöglich ziemlich isoliert. ein lauteres wort zur Unzeit war dann für den einen eine kleine Demütigung/Zurücksetzung Zu viel und folglich der casus belli - in der Version des anderen ging's schlicht mal etwas emotionaler/lauter zu.
irgendwie so, so ähnlich, oder ganz anders.
jede(r) wird sich's anders zurechtinterpretieren.


Wilfried Porth, Daimler-Vorstand und Vize-Aufsichtsratsvorsitzender des VfB Stuttgart, gibt dem umstrittenen Clubchef Wolfgang Dietrich Rückendeckung – und nimmt sich seine Kritiker vor.
Stuttgart - Wolfgang Dietrich, der umstrittene Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende des VfB Stuttgart, bekommt Rückendeckung von Daimler-Vorstand Wilfried Porth. „Wenn sich die Mannschaft in einem desolaten Zustand präsentiert, heißt das nicht, dass der Verein in einem desolaten Zustand ist“, sagt der Vize-Aufsichtsratsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung. „Wir haben unter Wolfgang Dietrich viel aufgebaut, was nicht so schnell zerstört werden kann.“
Breitseite gegen Buchwald
Sein Wort hat auch deshalb besonderes Gewicht, weil er Vorstandsmitglied beim mächtigen VfB-Ankerinvestor Daimler ist und diesen im Club vertritt. „Wir sind am unglücklichsten darüber, dass unsere Entscheidungen noch nicht zu dem sportlichen Erfolg geführt haben, den wir uns vorstellen. Wir haben mit Daimler höchste Ansprüche“, sagt Porth. „Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir in den VfB über 40 Millionen investieren und mit dem Ist-Zustand zufrieden sind.“ Er betont aber ebenso, dass der Automobilriese das Engagement bei dem Anstiegskandidaten nicht infrage stellt. „Wir haben mit Überzeugung und ganzem Herzen investiert. Wir springen sicher nicht ab, wenn es kritisch wird.“
VfB-Legende Guido Buchwald war nach einem Streit mit Porth im Februar aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten und hat kein gutes Haar an dem 60-Jährigen und dem Gremium gelassen. „Die Situation mit ihm im Aufsichtsrat war sehr schwierig. Und die Geschichte, die er jetzt erzählt, ist einfach nicht richtig“, sagt Porth und erläutert seine Sicht der Dinge: „Guido Buchwald hat behauptet, dass er sich im Aufsichtsrat gegen Entscheidungen ausgesprochen habe. Das ist einfach unwahr.“

Konter gegen Klinsmann
Auch gegen Jürgen Klinsmann schlägt Porth zurück – der ehemalige VfB-Star hatte den Aufsichtsrat für seinen Umgang mit Buchwald kritisiert und die Fachkompetenz im Gremium angezweifelt. „Ganz ehrlich: diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich“, sagt Porth.
Dem zuletzt erneut aufgekommenen Vorwurf, dass der VfB-Clubchef Wolfgang Dietrich sich nach dem Amtsantritt nicht rechtzeitig und vollständig von seinem Quattrex-Firmenkonglomerat gelöst habe und damit ein Interessenkonflikt bestehen soll, widerspricht er. „Das haben wir ja im Zuge unserer Investition überprüft. Logisch. Am Ende gab es vom VfB, der Deutschen Fußball-Liga und von Daimler keinerlei Einwände“, sagt Porth, der maßgeblich an Dietrichs Auswahl für das VfB-Präsidentenamt beteiligt war.


Guido Buchwald hat im Streit mit VfB-Aufsichtsrat Wilfried Porth noch einmal nachgelegt. Nachdem dieser den Ex-Weltmeister der Lüge bezichtigt hat, schießt der 58-Jährige nu zurück.
Stuttgart - Ex-Weltmeister Guido Buchwald hat sich gegen den Vorwurf der Lügevon VfB-Aufsichtsrat Wilfried Porth gewehrt. Buchwald war Anfang Februar aus dem Aufsichtsrat des Stuttgarter Fußball-Bundesligisten zurückgetreten und hatte als Grund ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu seinen Kollegen angegeben. „Er hat mich verbal in der Öffentlichkeit, wo viele Leute drumherum gesessen haben, angegriffen. Da gibt es viele Zeugen“, sagte Buchwald am Freitag der Deutschen Presse-Agentur über Porth.
Der Daimler-Personalvorstand hatte zuvor im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“gesagt, die von Buchwald erzählte Geschichte, „dass ich ihn rausgemobbt hätte“, sei „einfach nicht richtig“.
Buchwald bedauerte, dass Porth seine Vorwürfe angesichts der sportlich brisanten Situation des abstiegsbedrohten VfB öffentlich geäußert hat. „So etwas tut dem VfB Stuttgart in der jetzigen Lage sicher nicht gut“, sagte der 58-jährige.



Einwurf
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Seggl
Der Kicker berichtet natürlich auch
https://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/747764/artikel_vfb-aufsichtsrat-bezichtigt-buchwald-der-luege.html

Porth über Klinsmann hat geschrieben:In diesen Unterhaltungen ist allerdings völlig unklar geblieben, welchen konkreten Beitrag er zum Erfolg des VfB leisten kann und will - und vor allem: zu welchen Konditionen. Ganz ehrlich: Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich.


Des isch hald au s'wichdigschde. Was koschd dr Klinsi?

Über Buchwald und Klinsmann herziehen.
Dürfte beides enthalten sein in der Liste "Zehn Dinge die sie nicht tun sollten, wenn sie im AR des VfB sitzen."

Öcher
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Granadaseggl
Was denkt sich dieser Porth das jetzt zu tun?
Nochmals unnötige Schärfe und Unruhe im Abstiegskampf mit der Rückendeckung vom Wolle.
Hauptsache man selbst steht wieder im rechten Licht, er hat noch seinen Platz im AR, es geht langsam in eine Richtung und dann muss er wieder sein Ego vorstellen.
always nai dahanne

Einwurf
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Seggl
Nochmal ein paar Eindrücke aus der Printausgabe:

Interview " so einen Präsidenten wollen wir"

....
Porth: " Dietrich hat viel angestoßen.. und so einen Präsidenten wollen wir"
StZ,,, "Trotzdem wird man den Verdacht nicht los, daß beim VfB etwas Grundlegendes nicht stimmt. Ambitionen und Wirklichkeit klaffen doch seit Jahren auseinander. Trotz hoher Investitionen werden die Ziele nicht erreicht"
Porth: "Die Erwartungshaltung wird auch hier traditionell vom Umfeld kreiert"
StZ: "Moment, der Präsi hat öffentlich das Ziel ausgegeben, sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren.
Porth: "Ja, aber nicht sofort. Es wurde das Ziel ausgegeben, dies Schritt für Schritt zu erreichen..."

Alles klar. Die Mannschaft zerbricht aufgrund der hohen Erwartungen des Umfelds. Läuft.


StZ: Jürgen Klinsmann hat angemerkt, daß beim VfB zu viel von Leuten entschieden wird, die vom Fussball keine Ahnung haben
Porth: ".... Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich. Ich verstehe, daß ein Fussballer nach der Karriere eine Aufgabe im Management suchen. Dazu braucht es in diesem auch wirtschaftlich hochprofessionell gewordenen Geschäft aber die Kenntnisse und Kompetenzen, um - in unserem Falle - eine AG zu führen".

Aha, Klinsmann will die AG also leiten. Jetzt verrät er wenigstens die Aufgabe des AR beim VfB.

“Buchwald bedauerte, dass Porth seine Vorwürfe angesichts der sportlich brisanten Situation des abstiegsbedrohten VfB öffentlich geäußert hat. "So etwas tut dem VfB Stuttgart in der jetzigen Lage sicher nicht gut", sagte der 58-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.”

Hihi. Musste zwar nur die maßgenaue Flanke einnicken, aber trotzdem schön gemacht.

Der Kicker setzt es in den richtigen Zusammenhang: es geht nicht um ein Gezanke, es ging immer um Buchwalds Interview letzten Herbst: da hatte es einer aus dem innersten Zirkel des Vereins nicht mehr ausgehalten und seinem Ärger über das miese Management seines Vereins Luft gemacht.

“Präsident Wolfgang Dietrich sieht das offensichtlich anders und hält trotz der brisanten Situation im Verein die öffentliche Kritik von Porth am Ex- Weltmeister nicht für unangemessen. "Es war Wilfried Porth ein Anliegen, auf die öffentlichen Aussagen über seine Person zu reagieren. Das steht ihm selbstverständlich zu", sagte Dietrich am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.”

Zum Austeilen gibt es für Quattrex keinen schlechten Zeitpunkt, das ist klar. Er nahm ja vor einigen Tagen selbst Stellung, indem er sagte, dass er es nicht gut findet, wenn man ihn schlecht findet.

Diese Leute sind so richtige Topmanager. Sie halten es für eine Stellungnahme, wenn sie Vorwürfe einfach nur als haltlos bezeichnen, und sie erwarten, dass es damit erledigt sei.

Oliver Trust hat neulich berichtet, dass es dem Daimler ganz und gar nicht gefällt, was beim VfB passiert. Diese Bewertung sollte die Leistung der Aufsichtsräte mit einschließen, mache mir in der Hinsicht aber keine allzu großen Hoffnungen.


Einwurf
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Seggl
Auch die 11Freunde berichten

https://11freunde.de/artikel/wuerde-stuttgarts-praesident-vom-abstieg-profitieren

11Freunde hat geschrieben:Ausgerechnet Heidenheim könnte im Mai also erneut zum Konkurrenten werden. Diesmal für den VfB Stuttgart, in einer möglichen Relegation. Man mag sich das mal vorstellen. Dann säße Wolfgang Dietrich als VfB-Präsident auf der Tribüne. Im Hintergrund vielleicht Schlauch und Dietrich junior, Anteilseigner einer Firma, die vom Aufstieg Heidenheims (oder von Union Berlin) finanziell massiv profitieren dürften.

de mappes
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Spamferkel
„Er hat mich verbal in der Öffentlichkeit, wo viele Leute drumherum gesessen haben, angegriffen. Da gibt es viele Zeugen“, sagte Buchwald am Freitag der Deutschen Presse-Agentur über Porth.
Der Daimler-Personalvorstand hatte zuvor im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“gesagt, die von Buchwald erzählte Geschichte, „dass ich ihn rausgemobbt hätte“, sei „einfach nicht richtig“.
Buchwald bedauerte, dass Porth seine Vorwürfe angesichts der sportlich brisanten Situation des abstiegsbedrohten VfB öffentlich geäußert hat. „So etwas tut dem VfB Stuttgart in der jetzigen Lage sicher nicht gut“, sagte der 58-jährige.


also Guido kann man jetzt wirklich nicht mehr ernst nehmen...während porth sich seriöserweise zeit nimmt zur Stellungnahme, kommt von Guido umgehend wieder der konter...er hat halt zeit

aber das irre daran: ER kritisiert den Zeitpunkt...gerade er, der mit diesem scheiß zu einer Unzeit angefangen hat...also das spricht bände...kein verlust im aufsichtsrat
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de mappes
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Spamferkel
Einwurf hat geschrieben:Auch die 11Freunde berichten

https://11freunde.de/artikel/wuerde-stuttgarts-praesident-vom-abstieg-profitieren

11Freunde hat geschrieben:Ausgerechnet Heidenheim könnte im Mai also erneut zum Konkurrenten werden. Diesmal für den VfB Stuttgart, in einer möglichen Relegation. Man mag sich das mal vorstellen. Dann säße Wolfgang Dietrich als VfB-Präsident auf der Tribüne. Im Hintergrund vielleicht Schlauch und Dietrich junior, Anteilseigner einer Firma, die vom Aufstieg Heidenheims (oder von Union Berlin) finanziell massiv profitieren dürften.


ist jetzt aber auch nicht gerade neu, diese "Berichterstattung"...darum gings doch die ganze zeit
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Einwurf
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Seggl
Wer lesen mag, hier das gesamte Interview.

Ohne Dietrich hätten wir Hitzlsperger nicht als Sportvorstand. :banane:
Schon geil, wie er das hindreht. :vfb:

[spoiler]VfB-Aufsichtsrat Wilfried Porth
„Buchwalds Geschichte ist einfach nicht richtig“

Von Peter Stolterfoht
Peter Stolterfoht

 und Joachim Dorfs
Joachim Dorfs

 -25. April 2019 - 18:03 Uhr

VfB-Aufsichtsrat und Daimler-Vorstand Wilfried Porth spricht im exklusiven Interview Klartext zu Guido Buchwald, Jürgen Klinsmann und Präsident Wolfgang Dietrich sowie der Gefühlslage im Hause Daimler.

Stuttgart - Wilfried Porth hat den VfB Stuttgart immer im Auge. Die bodentiefen Fenster in seinem Büro im elften Stock der Untertürkheimer Daimler-Zentrale eröffnen ihm einen unverstellten Blick auf das Clubgelände. Was er vom Team gerade zu sehen bekommt, gefällt dem Daimler-Vorstand und VfB-Aufsichtsratsvize natürlich nicht. „Wenn sich die Mannschaft in einem desolaten Zustand präsentiert, heißt das aber nicht, dass auch der Verein in einem desolaten Zustand ist“, sagt der 60-Jährige im Exklusivinterview mit der Stuttgarter Zeitung, in dem er sich vor den VfB-Präsidenten Wolfgang Dietrich stellt und in eine andere Richtung austeilt.



Herr Porth, gibt es etwas, das Sie mit Blick auf das Heimspiel gegen Mönchengladbach optimistisch stimmt?

Ich spüre, dass die Mannschaft den festen Willen hat, sich anders als zuletzt zu präsentieren. Ich spüre auch, dass Interimstrainer Nico Willig die richtigen Worte gefunden hat. Und dass dies von unserem Sportvorstand Thomas Hitzlsperger fachmännisch begleitet wird. Das Team hat jedenfalls neue Impulse bekommen. Ob das gegen Gladbach gleich zum Sieg reicht, wird man sehen.

Stimmen Sie uns zu, dass sich der VfB mit der 0:6-Niederlage in Augsburg zum Gespött der Bundesliga gemacht hat?

Ich glaube, man muss da auch unterscheiden können. Wenn sich die Mannschaft in einem desolaten Zustand präsentiert, heißt das nicht, dass auch der Verein in einem desolaten Zustand ist. Aber keine Frage, der Auftritt der Mannschaft in Augsburg war inakzeptabel. Von einem Akt der Selbstzerstörung, wie Sie geschrieben haben, kann aber keine Rede sein.

Der Faktor Wolfgang Dietrich

Ist diese Einschätzung so abwegig?

Ja, weil wir unter Wolfgang Dietrich viel aufgebaut haben, was nicht so schnell zerstört werden kann. Ohne den Präsidenten gäbe es nicht die Ausgliederung, ohne ihn gäbe es uns nicht als Investor, ohne ihn gäbe es nicht einen zweiten Investor, der bald mit dabei sein wird, und zuletzt gäbe es ohne ihn nicht den VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. Es war Wolfgang Dietrichs Idee, ihn für dieses Amt vorzuschlagen. Dies waren alles Gremienentscheidungen, der Präsident aber hat den Impuls gegeben. Und genau so einen Präsidenten wollten wir.

Trotzdem wird man den Verdacht nicht los, dass beim VfB etwas Grundlegendes nicht stimmt. Ambitionen und Wirklichkeit klaffen doch seit Jahren weit auseinander. Trotz hoher Investitionen werden die Ziele regelmäßig weit verfehlt.

Die Erwartungshaltung wird auch hier in Stuttgart traditionell vom Umfeld kreiert.

Moment, der Präsident hat öffentlich das Ziel ausgegeben, sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren.

Aber nicht sofort, es wurde ein langfristiges Ziel ausgegeben, das wir Schritt für Schritt erreichen wollen. Aber natürlich haben Sie recht. Wir hatten häufig Aufs und Abs. In dieser Saison fehlt der Mannschaft die Stabilität, weil unsere zentrale Achse auf dem Feld nicht wie gewünscht funktioniert.

Die Krise ist also rein sportlicher Natur?

Nein, da kommt viel zusammen. Ein Beispiel: Wir waren in den letzten Jahren immer wieder gezwungen, Trainerverpflichtungen vorzunehmen, die nicht von langer Hand geplant werden konnten, weil wir in schwierigen Situationen waren.

Kritik an Jürgen Klinsmann

Die Struktur der Gremien und wie dort gearbeitet wird, hat nichts damit zu tun, dass dem VfB der erneute Abstieg droht?

Ich sehe darin wirklich kein grundlegendes Problem. Nehmen wir die Verpflichtung von Michael Reschke als Sportvorstand. Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst. Und ich erinnere mich nicht daran, dass diese Personalie auch nur von einer Zeitung negativ bewertet wurde. Dass es am Ende nicht geklappt hat, darüber sind wir selbst am meisten enttäuscht.

Jürgen Klinsmann hat angemerkt, dass beim VfB zu viel von Leuten entschieden wird, die von Fußball keine Ahnung haben.

Ein Bundesligist ist heute auch ein wirtschaftliches Unternehmen. Deshalb brauchen wir Experten, die davon etwas verstehen, genauso wie Fußball-Sachverständige. Ich habe mit Jürgen Klinsmann in den letzten Jahren einige Gespräche geführt. In diesen Unterhaltungen ist allerdings völlig unklar geblieben, welchen konkreten Beitrag er zum Erfolg des VfB leisten kann und will – und vor allem: zu welchen Konditionen. Ganz ehrlich: Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich. Ich verstehe, dass Fußballer nach ihrer Karriere eine Aufgabe im Management suchen. Dazu braucht es in diesem auch wirtschaftlich hochprofessionell gewordenen Geschäft aber die Kenntnisse und Kompetenzen, um – in unserem Fall – eine AG zu führen.

Der Fall Guido Buchwald

Die wird nun mal in allererster Linie am sportlichen Erfolg gemessen. Die Fans beruhigt es im Moment nicht, dass der VfB finanziell gut dasteht, sondern es ärgert sie, dass es sportlich ganz schlecht aussieht.

Noch mal: Wir sind am unglücklichsten darüber, dass unsere Entscheidungen noch nicht zu dem sportlichen Erfolg geführt haben, den wir uns vorstellen. Wir haben mit Daimler höchste Ansprüche. Wir wollen die Nummer 1 im Premiumsegment sein, die Nummer 1 als Unternehmen. Wir dominieren seit Jahren die Formel 1, übrigens nach Jahren, die extrem schwierig waren. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir in den VfB über 40 Millionen investieren und mit dem Ist-Zustand zufrieden sind.

Bedauern Sie es eigentlich, dass sich Guido Buchwald aus dem Aufsichtsrat zurückgezogen hat?

Ich bedaure die Situation sehr. Uns verbindet ja mehr als die Zeit beim VfB. Als ich in Japan für Mitsubishi tätig war, arbeitete er als Trainer und Manager bei den Urawa Red Diamonds, unserem Firmen-Team. Der Guido ist eine Ikone in Japan. Er konnte leider den Erfolg, den er in Japan hatte, nicht auf Deutschland übertragen. Die Situation mit ihm im Aufsichtsrat war sehr schwierig. Und die Geschichte, die er jetzt erzählt, ist einfach nicht richtig.

Die Geschichte lautet . . .

. . . dass ich ihn rausgemobbt hätte.

Es geht um den Vorfall im VIP-Raum, wo Sie ihn nach dem Spiel gegen Freiburg angeschrien haben sollen.

Man muss früher anfangen. Guido Buchwald hat Monate zuvor schon in einem Interview gesagt, dass er über Vorgänge beim VfB nur aus der Zeitung erfahren hat. Er hat behauptet, dass er sich im Aufsichtsrat gegen Entscheidungen ausgesprochen habe. Das ist einfach unwahr. Da gibt es SMS und Aussagen vor Zeugen, dass er die Verpflichtung von Herrn Reschke ganz klasse fand. Dass er viele andere Dinge auch klasse fand. Dazu kommt, dass er immer über alles informiert war, über jeden Spieler, der verpflichtet werden sollte, obwohl der Vorstand dazu gar nicht verpflichtet gewesen wäre. Wenn er dann sagt, er habe davon aus der Zeitung erfahren, ich sage es noch mal, dann ist das unwahr.

Hat Guido Buchwald gelogen?

Wie ging es dann weiter?

Nach dem Freiburg-Spiel kritisierte Thomas Berthold Vorstand und Aufsichtsrat des VfB. Er berief sich dabei explizit auf Guido Buchwald.

Kritik ist beim VfB also unerwünscht?

Es ist absolut legitim, Kritik zu üben und eine andere Auffassung zu haben. Guido Buchwald hatte aber keine andere Auffassung. Die hat er hinterher kreiert, nachdem es nicht lief. Ich habe ihm aber weder gesagt, er solle zurücktreten, noch dass er an der Krise des VfB schuld sei. Er hat das aber behauptet, was nachweislich falsch und nicht akzeptabel ist. Darauf habe ich ihn emotional hingewiesen. Jetzt hat er ja wieder ein entsprechendes Interview bei Sport 1 gegeben, diesmal mit der Unterstützung des Trainer-Neulings Stefan Effenberg.

Werden Sie noch mal mit Guido Buchwald reden.

Ja natürlich, jederzeit, wenn er will.

Bei den Vorwürfen von Guido Buchwald hat ja auch mitgeschwungen, dass Wolfgang Dietrich und Sie Entscheidungen träfen und dass der restliche Aufsichtsrat lediglich ein Abnick-Gremium sei.

Das würde zum Beispiel bedeuten, Hartmut Jenner wäre Mitglied eines Abnick-Gremiums. Für jemanden, der den Kärcher-Chef kennt, klingt das absurd.

Was ist mit Quattrex?

Bei Ihnen klingt es ein bisschen danach, Vorstand und Aufsichtsrat hätten alles richtig gemacht und die Devise lautet: weiter so.

Nein! Egal, wie diese Saison endet, müssen wir Dinge aufarbeiten. Wahrscheinlich haben wir die Entscheidung zu spät getroffen, den Sportvorstand durch einen Sportdirektor zu entlasten. Jetzt haben wir den umworbenen Sven Mislintat bekommen, was früher wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre. Vielleicht haben wir uns auch zu früh von Tayfun Korkut getrennt.

Kommen wir zu Herrn Dietrich und Quattrex. Ist es Ihrer Meinung nach unbedenklich, wenn der Präsident des VfB Stuttgart Erträge aus Geschäften mit anderen Fußballclubs erzielt?

Alles, was jetzt diskutiert wird, war vor seiner Wahl bekannt. Wirklich alles. Der VfB und die DFL haben alle Unterlagen von Wolfgang Dietrich vorgelegt bekommen. Das ist und war alles geprüft und in Ordnung. Wir haben uns ja ganz gezielt für einen Präsidenten entschieden, der im Fußballgeschäft aktiv war. Aus seiner Tätigkeit als Privatunternehmer hat er jetzt noch Engagements, die sukzessive auslaufen. Ganz wichtig dabei: Es sind keine erfolgsabhängigen Engagements. Es hat also keine Auswirkung für ihn, wenn Union Berlin oder Heidenheim in die erste Liga aufsteigen.

Unverständlich ist aber, dass laut Handelsregister immer noch Wolfgang Dietrichs Firma VMM 50 Prozent an der Quattrex Finance GmbH hält.

Der Verkauf dieser Anteile ist an das Finanzergebnis 2017 geknüpft. Dazu braucht es den Jahresabschluss. Den Vertrag zur Übertragung hat er aber längst gemacht. Jetzt aber stehen erst die Termine zur Handelsregisterübertragung fest.

Daimler hat den Fall Dietrich selbst überprüft

Für Daimler ist Compliance ein sehr wichtiges Thema. Würde dieser Fall einer Überprüfung Ihres Hauses standhalten?

Das haben wir ja im Zuge unserer Investition überprüft. Logisch. Am Ende gab es vom VfB, der Deutschen Fußball-Liga und von Daimler keinerlei Einwände. Wolfgang Dietrich arbeitet ehrenamtlich für den VfB und hat deshalb seine Geschäftsanteile verkauft. Das muss man doch auch mal anerkennen, und es zeigt doch seine Leidenschaft für den Verein.

Daimler hat Geschäftsanteile der VfB-AG gekauft. 11,75 Prozent für 41,5 Millionen Euro. Eine gute Investition?

Absolut. Der VfB steht für die Region, ist unser Nachbar und erhöht die Attraktivität des Standorts. Wir haben mit Überzeugung und ganzem Herzen investiert. Wir springen sicher nicht ab, wenn es kritisch wird.[/spoiler]



de mappes
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Spamferkel
Ein Bundesligist ist heute auch ein wirtschaftliches Unternehmen. Deshalb brauchen wir Experten, die davon etwas verstehen, genauso wie Fußball-Sachverständige. Ich habe mit Jürgen Klinsmann in den letzten Jahren einige Gespräche geführt. In diesen Unterhaltungen ist allerdings völlig unklar geblieben, welchen konkreten Beitrag er zum Erfolg des VfB leisten kann und will – und vor allem: zu welchen Konditionen. Ganz ehrlich: Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich. Ich verstehe, dass Fußballer nach ihrer Karriere eine Aufgabe im Management suchen. Dazu braucht es in diesem auch wirtschaftlich hochprofessionell gewordenen Geschäft aber die Kenntnisse und Kompetenzen, um – in unserem Fall – eine AG zu führen.


klingt im gesamten Absatz deutlich sinnvoller als nur der ausschnitt:

StZ: Jürgen Klinsmann hat angemerkt, daß beim VfB zu viel von Leuten entschieden wird, die vom Fussball keine Ahnung haben
Porth: ".... Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich. Ich verstehe, daß ein Fussballer nach der Karriere eine Aufgabe im Management suchen. Dazu braucht es in diesem auch wirtschaftlich hochprofessionell gewordenen Geschäft aber die Kenntnisse und Kompetenzen, um - in unserem Falle - eine AG zu führen".
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Nicht ganz unwichtig:

Daimler hat Geschäftsanteile der VfB-AG gekauft. 11,75 Prozent für 41,5 Millionen Euro. Eine gute Investition?

Absolut. Der VfB steht für die Region, ist unser Nachbar und erhöht die Attraktivität des Standorts. Wir haben mit Überzeugung und ganzem Herzen investiert. Wir springen sicher nicht ab, wenn es kritisch wird.


Das ist eine ganz herrliche Investition. Umgerechnet auf eine durchschnittliche Haushaltskasse sind das ein oder zwei Hunderter – dafür kriegst du nur ein paar Waschbetonplatten, aber die können mit der Kohle den ganzen Vorgarten aufräumen und dafür sorgen, dass niemand jemals einen Toyota in die Einfahrt stellt. Als Bonus dürfen sie sich für läppische 12 Prozent “Ankerinvestor” nennen und im Präsidialausschuss herumwüten.

de mappes
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Spamferkel
Es ist absolut legitim, Kritik zu üben und eine andere Auffassung zu haben. Guido Buchwald hatte aber keine andere Auffassung. Die hat er hinterher kreiert, nachdem es nicht lief. Ich habe ihm aber weder gesagt, er solle zurücktreten, noch dass er an der Krise des VfB schuld sei. Er hat das aber behauptet, was nachweislich falsch und nicht akzeptabel ist. Darauf habe ich ihn emotional hingewiesen. Jetzt hat er ja wieder ein entsprechendes Interview bei Sport 1 gegeben, diesmal mit der Unterstützung des Trainer-Neulings Stefan Effenberg.


:lol: :nod:

Nein! Egal, wie diese Saison endet, müssen wir Dinge aufarbeiten. Wahrscheinlich haben wir die Entscheidung zu spät getroffen, den Sportvorstand durch einen Sportdirektor zu entlasten. Jetzt haben wir den umworbenen Sven Mislintat bekommen, was früher wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre. Vielleicht haben wir uns auch zu früh von Tayfun Korkut getrennt.


Selbstkritik ist auch dabei...warum der sportdirektor so spät kam bleibt weiter unklar...die Absicht, einen zu suchen, gab es ja bereits unter Schindelmeiser...also lags am jeweiligen sportvorstand oder wie porth sagt am Engagement des AR/restlichen Vorstands, diese Personalie voran zu treiben?

BTW: Spoiler-Funktion scheint nicht so ganz zu funktionieren...
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de mappes
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Spamferkel
Nice Weather hat geschrieben:Nicht ganz unwichtig:

Daimler hat Geschäftsanteile der VfB-AG gekauft. 11,75 Prozent für 41,5 Millionen Euro. Eine gute Investition?

Absolut. Der VfB steht für die Region, ist unser Nachbar und erhöht die Attraktivität des Standorts. Wir haben mit Überzeugung und ganzem Herzen investiert. Wir springen sicher nicht ab, wenn es kritisch wird.[/spoiler]


Das ist eine ganz herrliche Investition. Umgerechnet auf eine durchschnittliche Haushaltskasse sind das ein oder zwei Hunderter – dafür kriegst du nur ein paar Waschbetonplatten, aber die können mit der Kohle den ganzen Vorgarten aufräumen und dafür sorgen, dass niemand jemals einen Toyota in die Einfahrt stellt. Als Bonus dürfen sie sich für läppische 12 Prozent “Ankerinvestor” nennen und im Präsidialausschuss herumwüten.


gut aber das war vorher klar und hätte man auf die knappen 100 Millionen, die es später sind, verzichten sollen, weil es in bezug auf ablösen oder die Umsätze der Investoren nur ein Nasenwasser ist?
Da fehlt die rationale in der kritik
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Balbriggan
Granadaseggl
Die Wahrheit wird wie immer irgendwo in der Mitte liegen. Der Buchwald hätte vielleicht besser dem Berthold nix erzählen sollen, der Porth hätte den Guido nicht zur Sau machen sollen.
Der Rest ist halt verletzte Eitelkeit beiderseits. Ich fand das Interview vom Porth sooo schlecht nicht.


Balbriggan hat geschrieben:Der Buchwald hätte vielleicht besser dem Berthold nix erzählen sollen


Man weiß es nicht, aber ich glaube, dass der Buchwald dem Berthold gar nix erzählt hat, sondern dass sich Berthold auf Buchwalds Interview vom vorherigen Herbst bezog – da stand ja mehr als genug drin. Berthold sagte jedenfalls nichts, wofür er “Interna” gebraucht hätte.

Plan B hat geschrieben:Ist das die Sport im Dritten Sendung vom Sonntag, wo die drei Herren eingeladen waren?
Die Aussagen von Trust sollten einem wirklich zu denken geben.


Er ging ziemlich in die Vollen – der Stefan Kiss hatte schon Angst, nie wieder beim VfB reingelassen zu werden, nur weil er in dieser Runde zu nah am Oliver Trust sitzt :lol:

Ich halte ihn für seriös, und er ist schon seit einiger Zeit sehr vehement mit seiner Kritik – beziehungsweise pocht er immer darauf, dass seine Informationen stimmen. Man kann sehen, dass er von der Zuverlässigkeit seiner Quellen überzeugt ist, und dann bin ich auch geneigt, ihm zu glauben.