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CoachingZone
Halbdaggl
Genieße gerade meinen Urlaub in der schönen Provence ;) , deshalb nur kurz ein, zwei Anmerkungen zum Interview.

Zum ersten findet man hier ein schönes Beispiel dafür, wie durch die Kürzung eines Interviews der Sinn bisweilen etwas verdreht und/oder verschärft wird...

Zum zweiten darf man Herrn Porth - ob man ihn nun persönlich sympathisch findet oder nicht - durchaus recht geben, das Buchwald sein Fähnchen mitunter nach dem Wind dreht (und mMn auch sicherlich nicht die hellste aller Kerzen ist). Warum man aber ausgerechnet solche Leute (oder wie beispielsweise Ohlicher) mit in den AR aufnimmt, wo man doch sonst so stolz auf die wirtschaftliche Kompetenz in diesem Gremium ist, diese Frage bleibt nach wie vor unbeantwortet...

Interessant ist die Aussage, dass man nun also erst auf Drängen von Hitz endlich den sportlichen Bereich breiter aufstellt und weg von der Ein-Mann-Show geht. Schindelmeiser hat man ja vorgeworfen, dass er gar keinen zweiten Mann will, obwohl der sich durchaus um Mislintat bemüht hatte, der damals allerdings noch fest bei Dortmund im Sattel saß und von dort nicht weg wollte), Reschke hat sich wohl wiederum mindestens eine Absage eingehandelt (Kröschke, weil der möglicherweise nicht unter ihm arbeiten wollte...), Dutt hat man wohl erst nach einem Jahr zusätzliche Unterstützung bewilligt, der man dann nach dem Abstieg gleich wieder gekündigt hat.

Interessant ist aber auch die wiederkehrende Aussage, dass man in seinen Entscheidungen für das sportliche Personal ja gar nicht so schlecht gelegen haben könne, weil diese von der Presse durchweg positiv bewertet worden seien (war beispielsweise schon bei der Installation von Luhukay so). Eine solche Zustimmung sollte weder Kriterium noch Argument sein, schließlich ist dieser Beifall nicht immer und ausschließlich ein Zeichen sportlicher Kompetenz. Und außerdem, gerade bei Reschke gab es zumindest im Fanlager nicht nur ungeteilte Zustimmung. Zeigt halt, dass es im AR eher um große und bekannte Namen geht, als darum, wirklich vorhandene und passende Kompetenz zu beurteilen.

Jetzt hoffen wir nur, dass der WD-Mann Hitz tatsächlich die notwendige Unterstützung bekommt, um beim VfB endlich mal etwas aufbauen und entwickeln zu dürfen. Mislintat wird nämlich auch eher nach "unbekannten" Diamanten tauchen...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Plan B
Halbdaggl
Mislintat muss ja auch eher nach unbekannten Diamanten auchen. Die bekannten Perlen, die uns Reschke angeschleppt hat, sind ja eher auf der Seite Fehleinkäufe verbuchen, die unbekannten Perlen passen eher.
Ausserdem dürften die unbekannten Diamanten preislich günstiger sein, eben weil sie unbekannt sind.
Und ja, natürlich gibt es Ausnahmen dazu.
Carpe diem.

fkAS
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Halbdaggl
Einwurf hat geschrieben:Auch die 11Freunde berichten
11Freunde hat geschrieben:Ausgerechnet Heidenheim könnte im Mai also erneut zum Konkurrenten werden. Diesmal für den VfB Stuttgart, in einer möglichen Relegation. Man mag sich das mal vorstellen. Dann säße Wolfgang Dietrich als VfB-Präsident auf der Tribüne. Im Hintergrund vielleicht Schlauch und Dietrich junior, Anteilseigner einer Firma, die vom Aufstieg Heidenheims (oder von Union Berlin) finanziell massiv profitieren dürften.

Ehrlich gesagt, seh ich den Interessenkonflikt dennoch nicht. Glaubt wirklich jemand, der würde den VfB wegen eine paar Euro über die Klinge springen lassen? Da ist doch mit einem erfolgreichen VfB viel mehr Prestige verbunden. Formal ist es höchst wahrscheinlich ein Verstoß gegen die Satzung und zeigt wie unverfroren sich der AR über Regularien hinwegsetzt und wie wenig Transparenz wert ist.
Dabei würd ich Dietrich, was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angeht, sogar ein gutes Zeugnis ausstellen. Aber mit solchen Egomanen kann's kein gutes Ende nehmen.

fkAS
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Halbdaggl
Einwurf hat geschrieben:Wer lesen mag, hier das gesamte Interview.
...
Trotzdem wird man den Verdacht nicht los, dass beim VfB etwas Grundlegendes nicht stimmt. Ambitionen und Wirklichkeit klaffen doch seit Jahren weit auseinander. Trotz hoher Investitionen werden die Ziele regelmäßig weit verfehlt.

Die Erwartungshaltung wird auch hier in Stuttgart traditionell vom Umfeld kreiert.

Das ist natürlich Quatsch. Das Umfeld mit der überzogegen Erwartugshaltung ist der AR. Sicher nicht die Fans, die zuhauf auch in der zweiten Liga ins Stadion gepilgert sind.

In diesen Unterhaltungen ist allerdings völlig unklar geblieben, welchen konkreten Beitrag er zum Erfolg des VfB leisten kann und will – und vor allem: zu welchen Konditionen. Ganz ehrlich: Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich. Ich verstehe, dass Fußballer nach ihrer Karriere eine Aufgabe im Management suchen. Dazu braucht es in diesem auch wirtschaftlich hochprofessionell gewordenen Geschäft aber die Kenntnisse und Kompetenzen, um – in unserem Fall – eine AG zu führen.

Komische Replik auf die Kritik. Wollte Klinsmann Präsident werden?

Man muss früher anfangen. Guido Buchwald hat Monate zuvor schon in einem Interview gesagt, dass er über Vorgänge beim VfB nur aus der Zeitung erfahren hat. Er hat behauptet, dass er sich im Aufsichtsrat gegen Entscheidungen ausgesprochen habe. Das ist einfach unwahr. Da gibt es SMS und Aussagen vor Zeugen, dass er die Verpflichtung von Herrn Reschke ganz klasse fand. Dass er viele andere Dinge auch klasse fand. Dazu kommt, dass er immer über alles informiert war, über jeden Spieler, der verpflichtet werden sollte, obwohl der Vorstand dazu gar nicht verpflichtet gewesen wäre. Wenn er dann sagt, er habe davon aus der Zeitung erfahren, ich sage es noch mal, dann ist das unwahr.

Da würde ich tatsächlich eher Porth als Buchwald glauben. Aber den Streit in aller Öffentlichkeit zu auszutragen, darf einem AR nicht passieren. Ich verstehe nicht, wie hochqualifizierte Leute sich so dämlich verhalten können.

fkAS hat geschrieben:Ehrlich gesagt, seh ich den Interessenkonflikt dennoch nicht. Glaubt wirklich jemand, der würde den VfB wegen eine paar Euro über die Klinge springen lassen? Da ist doch mit einem erfolgreichen VfB viel mehr Prestige verbunden.


Das mag sein. Und das ist eben ein Interessenskonflikt – auch wenn er den Konflikt vielleicht im Sinne der Fairness lösen bzw. außer acht lassen würde.

Geht das überhaupt? Nehmen wir mal an Willig und Hitzlsperger wollen vor den Relegationsspielen ein Kurztrainingslager veranstalten und Dietrich genehmigt das nicht. Wenn er (sorry, ein entfernter Verwandter) beim Gegner mit Investitionen drinsteckt, dann bewerten Trainer, Spieler, Fans, Mitglieder und Journalisten und alle diese Entscheidung vermutlich anders als wenn das nicht der Fall ist. Das ist ein Konflikt.

Aber cool – schließlich haben die höchsten ethischen Autoritäten des Landes (DFL, DFB, Daimler Diesel Compliance) drübergeguckt und können kein Problem entdecken.

fkAS
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:
fkAS hat geschrieben:Ehrlich gesagt, seh ich den Interessenkonflikt dennoch nicht. Glaubt wirklich jemand, der würde den VfB wegen eine paar Euro über die Klinge springen lassen? Da ist doch mit einem erfolgreichen VfB viel mehr Prestige verbunden.

Das mag sein. Und das ist eben ein Interessenskonflikt – auch wenn er den Konflikt vielleicht im Sinne der Fairness lösen bzw. außer acht lassen würde.

Wenn überhaupt würde ich den Konflikt in die andere Richtung sehen. Dass er bei Union/HDH durchsteckt, dass er sich aus der Finanzierung rauszieht, wenn die es wagen sollten den VfB in die 2.te Liga zu schießen. Aber das wäre zu risikoreich. Faktisch kann ich mir keine Einflussnahme vorstellen. Formal ist der Konflikt schon gegeben.

de mappes
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Spamferkel
Schindelmeiser hat man ja vorgeworfen, dass er gar keinen zweiten Mann will, obwohl der sich durchaus um Mislintat bemüht hatte


woher stammt diese info?

Und außerdem, gerade bei Reschke gab es zumindest im Fanlager nicht nur ungeteilte Zustimmung. Zeigt halt, dass es im AR eher um große und bekannte Namen geht, als darum, wirklich vorhandene und passende Kompetenz zu beurteilen.


die ging aber weniger gegen reschke als vor allem gegen den rauswurf schindelmeisers...das sollte man nicht vermengen
Don't criticize what you can't understand


Bundes-Jogi hat geschrieben:Vielleicht sollte es mal eine Anti-Porth-Choreo machen? Dann kann er sich lautstark mit der CK streiten, er redende Sackhalter.


Ich gehe davon aus, dass sich die Fanclubs und anderen Rotten gleich notiert haben, dass Herr Porth die Anspruchshaltung im schwierigen Umfeld sieht.

Das ist echt herrlich. Wie kann man 2019 als VfB-Aufsichtsrat mit so einem Spruch um die Ecke kommen? Man muss nur 5 Minuten mit dem #VfB-Hashtag auf Twitter rumspielen, um zu erfahren, was die Kundschaft davon hält.


Ja eben, eben. Die rennen alle da hin, und nicht nur das: die Leute wären längst auch happy mit einer Saison, in der sie sich nicht die ganze Zeit um den Klassenerhalt fürchten müssen.

Aber selbst wenn es richtig ist, dass man als Fan immer mehr will: sowas sagt kein VfB-Funktionär, der sich mit der Basis auskennt.

Selbst der Moissidis verliert da die journalistische Contenance:


exmatthes
Granadaseggl
prechtl ist halt ein mieser kleiner drecksack - da hatte Dietrich vollkommen recht.

und den Herrn porth versteh ich ein gutes stück weit auch sehr gut. wenn einem fortlaufend leute, die wenig Einblick und kaum Ahnung haben, alles mögliche vorwerfen und unterstellen - kann schon nerven.
die aktuell strittige Chose mit dem quattrex-verkauf tät so, wie von Dietrich und porth dargestellt, schon sinn ergeben. verkauf zum Zeitpunkt x - und dann dauert's geraume zeit, bis die transaktion überall beurkundet ist und schließlich auch im Handelsregister vollzogen ist.
if so: sturm im Wasserglas.

blöd halt nur, daß der umgang damit nicht immer arg souverän ist.



Hasenrupfer
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Grasdaggl
fkAS hat geschrieben:Da würde ich tatsächlich eher Porth als Buchwald glauben. Aber den Streit in aller Öffentlichkeit zu auszutragen, darf einem AR nicht passieren. Ich verstehe nicht, wie hochqualifizierte Leute sich so dämlich verhalten können.


Dies. Da ist von beiden Seiten soviel "Mimimi" dabei, jeder Zweitklässler würde sich schämen.

Der Porth verhält sich, als ob die Daimler-Kohle sein eigenes Geld war, und er entsprechend bestimmen darf, was Sache ist. Nun, das Problem ist halt, dass er das auch tut...

Da fängt man dann einfach mal nen öffentlichen Kleinkrieg mit einer Vereinsikone an, kurz vor dem Abstieg. Passt in's Bild.





fkAS hat geschrieben:
In diesen Unterhaltungen ist allerdings völlig unklar geblieben, welchen konkreten Beitrag er zum Erfolg des VfB leisten kann und will – und vor allem: zu welchen Konditionen. Ganz ehrlich: Diese pauschale Verunglimpfung finde ich abenteuerlich. Ich verstehe, dass Fußballer nach ihrer Karriere eine Aufgabe im Management suchen. Dazu braucht es in diesem auch wirtschaftlich hochprofessionell gewordenen Geschäft aber die Kenntnisse und Kompetenzen, um – in unserem Fall – eine AG zu führen.

Komische Replik auf die Kritik. Wollte Klinsmann Präsident werden?


Dritter Platz bei der Weltmeisterschaft 2006, beachtliche Leistungen mit dem US-Team – mit anderen Worten: ein “Fußballer, der nach seiner Karriere eine Aufgabe im Management sucht”. :D

Auch der Klinsmann-Stachel scheint tief zu sitzen. Ich sage oft, dass die Leute in Interviews ehrlicher sind als sie sein wollen – und so eine ehrenkäsige Zurschaustellung absoluter Arroganz beantwortet einige Fragen, die man angesichts der Leistungen des Vereins in den vergangenen Jahren hat.

Ich vermute, dass Klinsmann in diesen Unterhaltungen auch völlig unklar geblieben ist, was Porth beim VfB zu suchen hat, zumindest als Mitglied des Exekutiv-Präsidialausschusses. “Es gibt keinen anderen Bereich oder auch Wirtschaftszweig, wo so viele Leute mitreden, die eigentlich von der Thematik gar nichts verstehen”, hatte Klinsmann gesagt. Diese Wahrheit müsste eigentlich gar nicht so weh tun: einer wie Porth muss nicht viel vom Spiel auf dem Rasen verstehen, solange er Leute neben sich hat, die sich auskennen. Seine Stärken als Personalvorstand beim Daimler sind halt Personalfragen wie Sportdirektor, Trainer, Kaderplaner und so. Mit einem Fußballer neben sich, was könnte da noch schiefgehen? Aber nein, muss man alles alleine machen mit dem Quattrex.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Sicherlich. Die Frage, warum das ausgerechnet heute sein musste, stellt sich halt durchaus.


Vielleicht die letzte Adrenalininjektion für die Jungs.
Nachdem #wirsindstuttgart offensichtlich floppt. 8)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.



Ich finde das Interview sehr eye-opening, wie man bei Klinsmanns daheim in Malibu sagen würde.

Bei den Vorwürfen von Guido Buchwald hat ja auch mitgeschwungen, dass Wolfgang Dietrich und Sie Entscheidungen träfen und dass der restliche Aufsichtsrat lediglich ein Abnick-Gremium sei.

Das würde zum Beispiel bedeuten, Hartmut Jenner wäre Mitglied eines Abnick-Gremiums. Für jemanden, der den Kärcher-Chef kennt, klingt das absurd.


Dann klängen vor allem die ständigen Berichte von lauter einstimmigen Entscheidungen absurd.

Aber ja, vielleicht haut der Hartmut Jenner auch gern auf die Kacke. Unbestätigten Gerüchten zufolge ruft er auch gern bei der Zeitung an und kritisiert die negative Berichterstattung über den VfB, mit dem Hinweis, dass Kärcher ein Anzeigenkunde sei. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das aufgeschnappt habe, also ist diese Story sicherlich gegenstandslos und eine abenteuerliche Verunglimpfung.

de mappes
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Spamferkel
Nice Weather hat geschrieben:Ja eben, eben. Die rennen alle da hin, und nicht nur das: die Leute wären längst auch happy mit einer Saison, in der sie sich nicht die ganze Zeit um den Klassenerhalt fürchten müssen.

Aber selbst wenn es richtig ist, dass man als Fan immer mehr will: sowas sagt kein VfB-Funktionär, der sich mit der Basis auskennt.

Selbst der Moissidis verliert da die journalistische Contenance:



Herrlich, wenn die beiden sich einig sind :lol:

Die Wahrheit hört halt nicht jeder gern, wenn sie unangenehm ist
Und wieviele Leute den Spielstil unter korkut kritisierten möchte ich garnicht zählen...soviel zum Wunsch nach ner Saison ohne abstiegskampf
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