Gibts des hat geschrieben:Öcher hat geschrieben:https://www.lkz.de/sport/fu%C3%9Fball_artikel,-wedelt-der-schwanz-mit-dem-hund-_arid,620943_type,amp.html?__twitter_impression=true
Hopp, Dutt, wolles Anwalt gibt seinen Senf dazu.
Juristisch ja, moralisch fragwürdig.
Schickhardt war schon lange vor Hopp, Dutt, wolle ein gestandener Sportrechtsanwalt. Alles was er da von sich gibt hat Hand und Fuß und mehr Gehalt, als alles, was bisher dazu von Außenstehenden veröffentlicht wurde.
(Forumsschreiber ausgenommen)
Man kann ja von Schickhardt halten was man will, aber -gibt's des- ich bin da ganz beim Zitierten.
Er analysiert in dem Interview die Lage nüchtern und benutzt dabei eine Metaphorik, die er sich bei mir im Segglforum abgeschaut hat, der Sack, der plagiierende.
"Der Schwanz wedelt mit dem Hund".
Merke ich hier seit Tagen an...
Die Art und Weise des Frontalangriffs bezüglich Härte, Zeitpunkt und Inhalt sind schon sehr überraschend, gerade in einer Phase, in der der VfB nach vielen Jahren – offensichtlich nur scheinbar – endlich einmal zu einer gewissen Ruhe gekommen ist. Thomas Hitzlsperger hat dies sicher nicht ohne Rückendeckung gemacht, derer er sich vorher versichert hat. Man muss einmal bedenken: Claus Vogt ist als Präsident von der Mitgliederversammlung persönlich gewählt und damit im besonderen Maße legitimierter „Vorgesetzter“ des Vorstandsvorsitzenden der Kapitalgesellschaft Thomas Hitzlsperger. Der Präsident vertritt als Vorsitzender des Aufsichtsrates die Inhaber, also die Aktionäre. Hier wedelt quasi der Schwanz mit dem Hund. Offensichtlich stimmt in der Machtbalance innerhalb des VfB Stuttgart nichts. Ein starker Präsident hätte mit der Rückdeckung seiner Gremien unweigerlich den Chef der Tochtergesellschaft am gleichen Tag entlassen müssen.
... dass der Vertreter des mit Abstand größten Anteilseigners in so einer Form angegangen wird, ist nahezu beispiellos. Normalerweise darf so etwas nicht ohne Folgen bleiben, ist es bislang aber. Daher wird meiner Überzeugung nach am Ende dieses nun unumkehrbar angestoßenen Prozesses der VfB auf jeden Fall anders da stehen. Und die Gremien stehen eben nicht geschlossen hinter Vogt.
Wenn man der Ansicht Schickhardts weiter folgt, dann muss man zwangsläufig zur Erkenntnis gelangen, dass Hitz jetzt ganz bewusst den Machtkampf sucht, um darüber die grundsätzliche Ausrichtung im operativen Geschäft auszuloten. Das gärt schon länger. Die von Vogt gewählte Form der Aufklärung des Datenskandals (und die damit verbundene Mittelbindung) dürfte nur der Zündfunke dafür sein.
Anders gesagt, Hitz sieht sich offensichtlich nicht in der Lage, die Entwicklung
des Vereins der Unternehmung am Gängelband eines, aus seiner Sicht, wenig kompetenten AR-Chefs, voranzubringen, der seine Position dazu nützt, um mgl. viel Einfluss ins operative Geschäft zu nehmen.
Claus Vogt und seine Arbeit kann ich nicht richtig beurteilen. Für ihn spricht jedenfalls, dass er die Legitimation aller VfB-Mitglieder uneingeschränkt besitzt. Es stellt sich die Frage, was diejenigen in den Gremien, die ihn schließlich zur Auswahl vorgeschlagen haben, erwartet haben. Momentan sieht es ein bisschen so aus, dass den Organen und Gremien ein Präsident eher lästig ist und man das Prozedere nur noch durchführt, weil man überhaupt einen Präsidenten braucht. Der VfB müsste sich erst einmal darauf verständigen, welche Funktion ein solcher Präsident nach der Ausgliederung eigentlich ausüben soll. Für die Funktion des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Kapitalgesellschaft wäre es ohnehin besser, wenn man einen externen, erfahrenen Wirtschaftskapitän mit der Aufsicht und der Beratung des Vorstandes der Fußball-AG betrauen würde.
Das ist wohl der wunde Punkt.
Der VfB hat es mit der Ausgliederung versäumt, eine klare Kompetenzenabgrenzung vorzunehmen UND dabei sicherzustellen, dass für das Begleiten eines Funktionärsamt auch klar umrissene Kompetenzen nachgewiesen werden müssen. Ohne Vogt zu nahe treten zu wollen, aber was genau befähigt den Gründer ein Facility-Management-Unternehmen mit 50 Mitarbeitern genau, den Posten einen AR-Vorsitzenden für eine AG einzunehmen, die roundabout 150 Mio. p.a. Umsatz macht? Oder überspitzt formuliert, der "sorgende Vereinsvater", der sich gleichermaßen um Turnen, Hockey, Frauenfußball kümmern soll, bekommt so eine mächtige Aufgabe mal eben dazu? Das ist in der Tat wenig sinnhaft, da sollte man in der Architektur zwischen e.V. und AG mal dringend drüber nachdenken. Bzw. erzwingt Hitz das mit seinem Vabanque-Spiel nun.
Ein Machtkampf dieser Härte, mit diesen Vorwürfen und auf offener Bühne führt natürlich zu einem riesigen Streit und zu einer Zerreißprobe – kann aber natürlich auch endlich zu einer längst fälligen Diskussion und einer „Frischluftzufuhr“ führen. Es erscheint wünschenswert, aber aktuell schwer vorstellbar, dass sich die Kampfhähne zusammenraufen und auch für die Mitglieder und die Öffentlichkeit eine nachvollziehbare, gemeinsame und vertrauensvolle Basis finden. Dies wäre wirklich ein Kunststück. Klar ist aber unausweichlich: Solange sie im Amt sind, müssen sich die Streithähne zum Wohle des Vereins zusammenraufen.
Ein Zusammenraufen kann ich mir nicht vorstellen.
Vor allem dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass Hitz und die AG nun das vorstehend Benannte anstreben.
Will er jedoch damit durch kommen, dann sollte in Bälde eine Information darüber folgen, wie er es sich die Ausgestaltung des Aufsichtsratsvorsitz künftig vorstellt. Im Spannungsfeld zwischen dem "operativen Risiko" das die AG gehen und den "berechtigten Interessen mitsamt Prüfinstrumenten" die der e.V. als größter Anteilseigner wahrnehmen möchte. Nur wenn hier ein überzeugendes Modell gezeichnet wird, könnte Hitz mit seinen Plänen durch kommen. Er kann und darf nicht davon ausgehen, dass er diesen Machtkampf ohne weiteren Kommentar bis zur MV gewinnen kann. Das wäre extrem fahrlässig.
Aber wie Mislintat schon sagte, Hitz tut nichts unbedacht. Ich glaube er fährt einen mehrstufigen Plan und die nächste Stufe dürfte schon bald gezündet werden.