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CoachingZone
Halbdaggl
Manolo hat geschrieben:Cz:
Mit deiner ersten Antwort bestätigst du mich. Es geht um das wie.


Nein. Das "wie" ergibt sich aus dem "wohin".

Manolo hat geschrieben:Ein weiteres Problem von Visionen tritt hier auf. Meist bestehen sie aus worthülsen, die jeder anders füllt.


Eine Vision ist erst mal ein meist in Worten ausgedrücktes Bild, das man realisieren will. Wenn man sich daran nicht ausrichtet, es also mit Leben füllt, dann bleibt es eine leblose Hülse. Das ist richtig.

Dann stellt sich auch immer die Frage, ob alle auch dahin wollen, und natürlich, ob man die richtigen Schritte dahin unternommen hat (ob man die nötige Kompetenz besitzt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, etc.)

Manolo hat geschrieben:Weil sich auch für Bochumer die "vision" von selbst ergibt.


Tut sie das ? Auch für Mainz? Oder für Augsburg? (Um nur zwei Beispiele von Vereinen zu nennen, deren Rahmenbedingungen auch nicht unbedingt darauf schließen lassen, dass diese Vereine sogar mindestens einmal international gespielt haben.)
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

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Halbdaggl
Manolo hat geschrieben:Ich kenn mich auch nicht wirklich mit Darmstadts unterbau aus. Dennoch würde ich schwer darauf tippen, dass ein teil von deren Vision es auch ist, selbst ausgebildete spieler in den profikader zu nehmen (ist einfach günstig und die Fans finden es toll) und sie dann mal zu einem hohen Preis zu verkaufen. Der Unterschied zu uns und damit zum möglichen tabellarischen Ziel sind eben die Rahmenbedingungen.


Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, war das kurzfristige Ziel (!), so lange wie möglich in der Bundesliga zu bleiben, um damit höhere Gelder zu erwirtschaften, mit denen man dann den Unterbau (Stadion, sonstige Infrastruktur, Nachwuchsarbeit) so umgestalten kann, um dann längerfristig erfolgreich in der Bundesliga zu spielen. Die Vision war: Darmstadt als Bundesligaverein zu etablieren.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Manolo
Grasdaggl
Cz:
Das wohin ist nun wirklich immer gleich: zum erfolg. Der ist bei Vereinen nur zu einem unterschiedlich Grad möglich.

Zu 2:
Ja, tut sie. Weil am Ende über einen längeren zeitraum immer die finanziellen Mittel entscheiden.

Wenn du eine Vision von deinem idealverein formulieren würdest, wären die Punkte auf jeden Verein übertragbar. Wenn du das anders siehst, kannst du ja beispiele von Punkten nennen, die ein Verein nicht also so rein gar nicht will.
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Halbdaggl
Manolo hat geschrieben:Das wohin ist nun wirklich immer gleich: zum erfolg. Der ist bei Vereinen nur zu einem unterschiedlich Grad möglich.


Oder das, was man als Erfolg SIEHT, ist unterschiedlich. Der eine Verein sieht ihn in der 3. Liga, der andere im internationalen Geschäft (oder in der Meisterschaft).

Manolo hat geschrieben:Weil am Ende über einen längeren zeitraum immer die finanziellen Mittel entscheiden.


Nicht unbedingt. Siehe uns, siehe Wolfsburg, etc. Außerdem gibt es viele unterschiedliche Wege, um an Gelder zu gelangen: Fernsehgelder, Sponsoren, Mäzene, Spielerverkäufe, Ausgliederung, Heuschrecken. Letztendlich entscheidet dann immer die Kompetenz, die vorhandenen Mittel wie auch immer einzusetzen.

Manolo hat geschrieben:Wenn du eine Vision von deinem idealverein formulieren würdest, wären die Punkte auf jeden Verein übertragbar. Wenn du das anders siehst, kannst du ja beispiele von Punkten nennen, die ein Verein nicht also so rein gar nicht will.


Wer hat vor zehn Jahren Augsburg oder Darmstadt als Bundesligaverein GESEHEN (Vision!)? Und ja, es gibt Vereine, die ein bestimmtes Bild von sich haben, wie St. Pauli, das sich eher als "unkommerziell" sieht und nicht um jeden Preis aufsteigen will, oder wie Braunschweig, die sich unter die besten 25 deutschen Mannschaften etablieren wollen (Vision!). Die Vision ist hier halt ein wenig realistischer. Die Vision von Augsburg halte ich dagegen für größer. Ebenso wie die der Würzburger Kickers oder von Heidenheim. Weil sie auf den ersten Blick "unmöglicher" erscheint. Und bisweilen einen sehr langen Atem (und natürlich die entsprechende Kompetenz) braucht, um realisiert zu werden.

Sorry, dass ich hier abbreche, aber ich muss jetzt mal wieder was arbeiten. :vfb:
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Manolo
Grasdaggl
ich kann es auch noch anders ausdrücken, damit es vielleicht verständlicher wird. umso mehr finanzielle mittel ein verein, umso mehr "luxus"-elemente kann er in seiner "vision" realistischerweise einbauen und umso höher kann man sich das tabellarische ziel setzen.

der vfb bsp. kann sich bsp. durchaus vornehmen, attraktiven fußball zu spielen oder junge spieler nicht direkt aus der jugend verkaufen zu müssen (bzw. nur an eine geringe zahl an vereinen). als dramstadt 98 täte ich mich dagegen mit solchen vorgaben deutlich schwerer.

PS:
hatten darmstadt und ausgburg diese vision (wenn ja war die mit konkreten vorgaben wie etwa wir setzen vor allem auf ältere spieler unterfüttert) oder haben die nicht einfach gut gerarbeitet? wegen unserer finanziellen mittel werden wir übrigens langfristig vor den beiden vereinen stehen. wenn nicht machen wir einen schlechten job. das hat dann aber nichts mit visionen zu tun.

ich brech nun aber aus dem gleichen grund ab.
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Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Nicht unbedingt. Siehe uns, siehe Wolfsburg, etc. Außerdem gibt es viele unterschiedliche Wege, um an Gelder zu gelangen: Fernsehgelder, Sponsoren, Mäzene, Spielerverkäufe, Ausgliederung, Heuschrecken. Letztendlich entscheidet dann immer die Kompetenz, die vorhandenen Mittel wie auch immer einzusetzen.


Sorry aber mit dieser Logik musst Du dann auch zu ende argumentieren. Wenn Dein letzter Satz stimmt (und der stimmt 100%, der ist ja schon trivial), dann heisst es im Umkehrschluß aber auch: Wer KEIN Geld hat, kann so kompetent sein, wie er will, er kann den Mangel immer nur bis zu einem bestimmten Teil auffangen. Ein JS scheint genug Fachkenntnis zu haben, auch mit wenig Geld, dafür aber mit viel Fachwissen UND guten Datenbanken einiges bewegen zu können....ein Rennpferd macht er aus dem VfB aber nicht. Das geht ganz einfach heute nicht mehr.
Wenn ein Trottel heutzutage mal eben 100 oder 150 Mios zum einkaufen hat, dann wird er irgendwann so eine Anhäufung an Qualität haben und ZUFÄLLIG auch noch einen Trainer, der im Zweifel eben doch über Fachwissen verfügt, dass der Saftladen dann doch läuft.

CoachingZone
Halbdaggl
Paleto Gaffeur hat geschrieben:
Nicht unbedingt. Siehe uns, siehe Wolfsburg, etc. Außerdem gibt es viele unterschiedliche Wege, um an Gelder zu gelangen: Fernsehgelder, Sponsoren, Mäzene, Spielerverkäufe, Ausgliederung, Heuschrecken. Letztendlich entscheidet dann immer die Kompetenz, die vorhandenen Mittel wie auch immer einzusetzen.


Sorry aber mit dieser Logik musst Du dann auch zu ende argumentieren. Wenn Dein letzter Satz stimmt (und der stimmt 100%, der ist ja schon trivial), dann heisst es im Umkehrschluß aber auch: Wer KEIN Geld hat, kann so kompetent sein, wie er will, er kann den Mangel immer nur bis zu einem bestimmten Teil auffangen. Ein JS scheint genug Fachkenntnis zu haben, auch mit wenig Geld, dafür aber mit viel Fachwissen UND guten Datenbanken einiges bewegen zu können....ein Rennpferd macht er aus dem VfB aber nicht. Das geht ganz einfach heute nicht mehr.


Sagst du. Ich sage, es braucht heute einen längeren Atem, um etwas aufzubauen. Siehe Dortmund - die den hatten. Und selbst die müssen sich auch immer wieder selbst neu erfinden. Und aufs Neue beweisen, dass sie mit dem Geld was anfangen können. Aber sie haben immerhin den Unaussprechlichen zwei Jahre lang gezeigt, dass Geld nicht alles ist.

Die andere Realität wiederum, nämlich mit viel Geld (von woher auch immer) die Konkurrenz niederzuhalten, ist jedenfalls nicht das, was ich mir für meinen Verein wünsche.

Wenn aber jemand behauptet, dass es nur einen einzigen Weg gibt, um eine bestimmte Vision wahr werden zu lassen, dann hat der etwas Grundlegendes über das Leben nicht kapiert. Sorry.

Paleto Gaffeur hat geschrieben:Wenn ein Trottel heutzutage mal eben 100 oder 150 Mios zum einkaufen hat, dann wird er irgendwann so eine Anhäufung an Qualität haben und ZUFÄLLIG auch noch einen Trainer, der im Zweifel eben doch über Fachwissen verfügt, dass der Saftladen dann doch läuft.


Siehe Hoffenheim? Oder Wolfsburg? Oder Leverkusen? Wie lange haben die gebraucht, um was (nicht) zu erreichen? Bzw. wo stehen die jetzt?

Aber es ist richtig, dass das ganze Fußballgeschäft komplex ist und auch bisweilen vom Zufall bestimmt wird, dass eben die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Die dann anderswo auf einmal so nicht mehr funktionieren.


Hoffen wir mal, dass wir mit JSch das As gezogen haben, das den Verein wieder nach vorne bringt. :vfb:
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

darkred
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Für mich gibt es keine zwingende, unmittelbare Korrelation zwischen Geld=Erfolg.
Dazu gehört die Multiplikation von weit mehr Faktoren, wenngleich die Chance erfolgreich zu sein, mit mehr Patte in der Hosentasche zugegebenermaßen höher ist. Aber diese simplifizierte Reduzierung auf Finanzkraft wäre ja dann auch ein Schlag ins Gesicht von Vereinen wie Freiburg oder Sandhausen und Heidenheim in unserer Liga, die findig und umtriebig agieren und in den essentiellen Bereichen die Benchmarks stetig am oberen Level fahren können.
Am Rande bemerkt, gebührt mein Respekt solch hoch performanten Konstrukten weit mehr, als durch irgend ein Mäzenatentum erlangter Statuts.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Sagst du. Ich sage, es braucht heute einen längeren Atem, um etwas aufzubauen.


ja dem widerspreche ich allerdings auch nirgends. Selbst eine Horde Topspieler muss erstmal in ein funktionsfähiges Team umgewandelt werden.

ALLERDINGS: Deine Beispiele sind tendenziell eher...alt. Und man darf auch im Fußball eine echte Lernkurve unterstellen...so etwas wie Chelsea passiert heutzutage einfach nicht mehr (dass ein Milliardär glaubt, nicht nur Geld sondern auch Sachverstand zu haben...und sich das über JAHRE erstmal austreiben muss). Heute kommt ein Investor und setzt als erstes am Management (sportlich und ökonomisch) an...und hat völlig recht damit. DAS mussten wir alle erstmal lernen.

M.E. beweist die aktuelle Bundesligasituation durchaus nachdrücklich, dass sich der Spread zwischen gestopften und nicht gestopften Clubs immer weiter öffnet: Das schöne Beispiel Freiburg zeigt m.E. eben NICHT, dass man mit einem schlauen Kopf ganz allgemein erfolgreich sein kann....sondern NUR innerhalb einer bestimmten Grenze: Nämlich der Grenze zu den reichen Clubs, die neben Spielern auch Sachverstand kaufen können: DIESE Grenze wird ein Club wie Freiburg in seiner aktuellen Form nie überspringen können. Und dieser Graben wird immer tiefer, auch das zeigt die aktuelle Bundesliga sehr deutlich. DAHINTER, in einem zweiten Block, wird das Argument Sachverstand umso wichtiger, weil sich da eine menge Clubs tummeln, die letztlich ähnliche finanzielle Voraussetzungen haben.

Ja ich weiss nun kommt ein Schlauberger mit MGL und WOB...bei MGL kann man ganz simpel sagen: Die sind dieses Saison erstmalig seit langer Zeit wieder im Mittelmaß untergegangen, weil sie sich relativ (sogar zu) lang mit einem m.E. nicht sonderlich guten Trainer belastet haben.

Und WOB ist halt einfach ein Beweis dafür, dass es immer mal Ausreißer gibt, wo das Gewld nicht kompensieren kann, dass die Führung seit einiger Zeit im puren Chaos versinkt.

....was das Argument, mit dem vielen Geld erstmal Sachverstand zu holen, umso mehr stärkt!!
Achja, auch hierfür ein ganz trauriges Beispiel aus der jüngeren Fußballgeschichte. ein gewisser Verein namens VfB Stuttgart :( :( :(

dass es nur einen einzigen Weg gibt, um eine bestimmte Vision wahr werden zu lassen,


Um es mit dem Filosofen zu sagen: VIELE Wege führen nach Rom!!

...aber wer das schnellste Auto hat, ist trotzdem früher da. :arr:

Aber diese simplifizierte Reduzierung auf Finanzkraft wäre ja dann auch ein Schlag ins Gesicht von Vereinen wie Freiburg oder Sandhausen und Heidenheim in unserer Liga,


Siehe oben: Freiburg ist der perfekte Beweis dafür, dass genau WEGEN der Kohle die Ligen (nicht nur in D) in Segmente aufbrechen und es ist einfach nicht möglich, sich dauerhaft in einem Segment niederzulassen, in dem man über seine Verhältnisse lebt. FR tut, was es kann in diesem neuen finanziell ähnlich ausgestatteten Mittelfeld der Liga, aber eben auch nicht mehr, weil mehr nicht geht. Dito Sandhausen und Heidenheim, wobei in der 2. Liga mit Verlaub die Unterschiede nicht ansatzweise mit der Bundesliga vergleichbar sind...da sticht im Moment nur ein Verein so richtig hervor, und das sind WIR, und zwar in jeder Hinsicht...da hat Hannover schon einen ziemliche Respektsabstand (in Sachen Vorasussetzungen, nicht Tabelle).

Und diesen Zustand finde ich scheiße, weil er jeder gesunden Wettbewerbstheorie widerspricht!! Wobei man wieder bei 50+1 ankommt und und und...weil damit eben grade VERHINDERT wird, dass sich durch gute Arbeit und Ideen und Sachverstand junge Clubs nach oben schieben könne OHNE große Knete.

Die andere Realität wiederum, nämlich mit viel Geld (von woher auch immer) die Konkurrenz niederzuhalten, ist jedenfalls nicht das, was ich mir für meinen Verein wünsche


Das ist ein Punkt, den man nicht diskutieren kann. Das ist Ansichtssache und mithin subjektiv. Ich denke anders, ich will den VfB ganz oben sehen, so hoch es geht, aber auch das ist letztlich nur eine Meinung...

CoachingZone
Halbdaggl
darkred hat geschrieben:Für mich gibt es keine zwingende, unmittelbare Korrelation zwischen Geld=Erfolg.
Dazu gehört die Multiplikation von weit mehr Faktoren, wenngleich die Chance erfolgreich zu sein, mit mehr Patte in der Hosentasche zugegebenermaßen höher ist.


:nod: Meine Worte auf den vergangenen zwei Seiten... ;)

darkred hat geschrieben:Aber diese simplifizierte Reduzierung auf Finanzkraft wäre ja dann auch ein Schlag ins Gesicht von Vereinen wie Freiburg oder Sandhausen und Heidenheim in unserer Liga, die findig und umtriebig agieren und in den essentiellen Bereichen die Benchmarks stetig am oberen Level fahren können.


:nod: Meine Worte auf den vergangenen zwei Seiten... ;)

darkred hat geschrieben:Am Rande bemerkt, gebührt mein Respekt solch hoch performanten Konstrukten weit mehr, als durch irgend ein Mäzenatentum erlangter Statuts.


Meiner auch! Ich mag es immer, wenn man etwas aufbaut - und insbesondere eine Vision von der Zukunft hat, die andere für unmöglich halten...

... und diese dann frecherweise auch noch realisiert!

Destruktive Machtpolitik, wie sie die Unaussprechlichen ausüben, verabscheue ich dagegen zutiefst.

Und Geldscheisser - nun die muss man zwar auch erst mal finden, aber das ist dann halt eher der unverdiente Lottogewinn, während sich die anderen in einem halbwegs fairen Wettbewerb der Konzepte und der Kompetenz beweisen müssen.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

darkred
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Ja ja ... diese perfide Hegemonialmacht aus Norditalien.
Anderen Vereinen Toptalente vor der Nase weg kaufen, um sie auf der eigenen Bank zu parken und nach zwei Jahren ins Ausland oder die zweite Liga ausspucken. So oder so ähnlich. Das kann und konnte er, der Würstl-Uli samt Protektionismus-Karlheinz, der immer vorgibt, das Beste für die Bundesliga reißen zu wollen ... dabei geht es am Ende immer nur um Wohl und Wehe des FCB.

Manolo
Grasdaggl
Freiburg ist der perfekte Beweis dafür, dass genau WEGEN der Kohle die Ligen (nicht nur in D) in Segmente aufbrechen und es ist einfach nicht möglich, sich dauerhaft in einem Segment niederzulassen, in dem man über seine Verhältnisse lebt. FR tut, was es kann in diesem neuen finanziell ähnlich ausgestatteten Mittelfeld der Liga, aber eben auch nicht mehr, weil mehr nicht geht.


so ist es. gute arbeit reicht zum erfolg eben nicht. nur geld zu haben, natürlich auch nicht. aber mit viel geld kann man mehr scheisse bauen ohne richtig dafür bestraft zu werden. siehe hsv.
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CoachingZone hat geschrieben:
Nice Weather hat geschrieben:Was denn auch für Visionen. Die Ziele und Aufgaben ergeben sich für den VfB ja ganz von selbst, genau wie für viele andere Vereine auch.


Eine Vision ist ja immer das zukünftige Bild, an dem man sich ausrichten will. Erst daraus ergeben sich dann die Ziele und Aufgaben. Ohne Vision sitzt man am Bahnhof und nimmt irgendeinen Zug irgendwohin, bildlich gesprochen. Und landet dann irgendwo - und eben des öfteren auch da, wo man eigentlich gar nicht sein wollte.

Und man kann da schon unterschiedliche Ausrichtungen haben. Man kann auf junge Spieler oder auf vorwiegend deutsche Spieler setzen. Oder man kann die Spieler um sich sammeln, die zu der Zeit sonst keiner will (wie Darmstadt). Man kann sich als Ausbildungsverein sehen oder nicht. Man kann jedes Jahr nur um den Klassenerhalt kämpfen (müssen) oder das internationale Geschäft anstreben (dürfen).


Meine Antwort darauf ist im Grunde das, was Manolo sagt. Klar gibt’s unterschiedliche Ausrichtungen für unterschiedliche Vereine, aber die sind doch jeweils ziemlich offensichtlich.

Das A und O ist mannschaftliche Geschlossenheit, weil Fußball ein Mannschaftssport ist. Das muss man als erstes begreifen – versteht sich von selbst, dringt aber anscheinend oft nicht immer zu allen durch. Daran muss man auch außerhalb des Platzes arbeiten, das ist also auch eine kulturelle Sache: das muss ganz oben im Verein anfangen – auch sehr wichtig, auch oft nicht präsent in den Vereinen.

Dann gibt’s Vereine, die einen tollen Unterbau für den Nachwuchs haben, und dann gibt’s Vereine, die einen Haufen Geld haben. Daraus erwachsen unterschiedliche Ausrichtungen, beziehungsweise verändern und erweitern die sich über die Zeit. Und so weiter und so fort.

Die Vision, die alles überspannt, lautet “gut kicken”. Die Vereine sind auf dieser obersten Ebene nicht auf der Suche nach Innovationen – Innovation findet immer im Kleinen statt, und immer schrittweise. Das kann eine clevere Klausel in einem Spielervertrag sein, aus der sich dann eine Methode für die Zukunft ergibt. Oder ein neues schlaues Trainingsgerät, das an der Uni entwickelt wurde etc.

Daher ist eben richtig, was der Dietrich da gesagt hat: Vision war nie das Problem, sondern die Umsetzung.

darkred
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Halbdaggl
Wenn sich die Vision allerdings auf so Aussagen wie 2007 "... dauerhaft auf Bayern aufschließen" verjüngt, dann sind das keine Visionen (also sukzessive Zielsetzungen unter Abarbeiten eines konkreten Mehrpunkte-Plans erreichen) sondern bloße Allmachtsphantasien hemdsärmeliger, wenig sportkompetenter Schwobaseggl. :arr:







CoachingZone
Halbdaggl
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... b64ca.html

Gutes Interview, in dem insbesondere die Fragen gestellt werden, die ich auch an eine Ausgliederung stellen würde und auf deren offene und transparente Antwort durch den Verein ich bis heute warte.

Mit dem Ergebnis, dass es sehr viele VfB-Mitglieder gibt, die sich über die Folgen einer Ausgliederung nicht im Klaren sind.

Weil der Verein sagt, wir brauchen den Investor und die AG, um wieder dauerhaft sportlichen Erfolg zu haben?

Das richtet sich in erster Linie an die Emotionen der Fans. Die Fakten sind vielen gar nicht bekannt. Wenn der VfB aufsteigt, stimmen viele Fans im Rausch der Gefühle wahrscheinlich erst mal zu.

Und irgendwann droht der Kater?

Die Entscheidung für eine Ausgliederung trifft man nur ein einziges Mal. Da sollte man schon ganz genau wissen, wofür man seine Hand hebt.

Eine Aktiengesellschaft ist ein klar geregeltes Konstrukt. In Daimler steht ein Investor bereit, der wohl Anteile im Wert von 40 Millionen Euro übernehmen würde. Was ist falsch daran?

Wir mutmaßen in der Sache sehr viel, jeder hat für sich seine Vorstellung, wie es laufen soll. Aber wir wissen sehr wenig.

Was stört Sie konkret?

Viele Aspekte sind den abstimmenden Mitgliedern gar nicht bewusst. Ein Beispiel: Es muss klar sein, was passiert, wenn sich Daimler eines Tages von den Anteilen trennen will. Denken Sie nur an den Umbau der Automobilbranche unter dem Aspekt der E-Mobilität. Wer kann heute schon garantieren, dass Daimler in 10 oder 20 Jahren nicht mit anderen Unternehmen kooperiert, die das Investment beim VfB ganz anders bewerten, mehr Einfluss auf den VfB nehmen oder die Anteile verkaufen wollen.

Der VfB behält als Verein die Mehrheit im Aufsichtsrat der AG, er hat ein Mitsprache- und Vorkaufsrecht.

Wie genau sieht das aus, wer formuliert das? Und woher würde der VfB plötzlich 40 Millionen Euro hernehmen, wenn er die Anteile zurückkaufen müsste?

Sie verlangen mehr Transparenz?

Die Mitglieder haben ein Recht auf maximale Offenheit und Ehrlichkeit. Ihnen muss klar sein, worüber sie entscheiden.

Es gab Regionalversammlungen bei denen sich der VfB den Fragen der Mitglieder stellte.

Daran habe ich teilgenommen. Meine Fragen wurden nur sehr allgemein beantwortet. Vieles blieb im Ungefähren.


Genau auch mein Eindruck. Und wo Fragen nicht konkret beantwortet werden, da gibt es in der Regel eine hidden agenda. Beispielsweise die lästigen Mitglieder und deren Einfluss loswerden? Oder man weiß nicht, was man tut. Beides nicht gerade prickelnde Aussichten.

Der neue Präsident Wolfgang Dietrich nützt seit neuestem das Instrument von Mitgliederausschüssen. Für Sie ein brauchbarer Weg?

Gegen die Idee ist im Grunde wenig zu sagen. Aber wiederum stellt sich die Frage: Nach welchen Kriterien setzen sich die Ausschüsse zusammen? Wer bestimmt über die Themen, die auf die Agenda kommen? Wer sind die Personen, die in den Ausschüssen sitzen und wer hat sie ausgewählt?

Wie kann die VfB-Führung neues Vertrauen bei ihren Mitgliedern schaffen?

Indem er seine Zukunftsplanungen offen legt. Was hat der Verein heute, morgen und in zehn Jahren von dem Geld, das ein Investor einbringt? Viele Fans und Mitglieder glauben und hoffen, dass der VfB das Geld nimmt und damit neue Spieler holt. Da muss die Vereinsführung noch viel genauer und offensiver informieren.

Es heißt, man will in die Infrastruktur des Vereins investieren.

Dafür wird man sicher ein paar Millionen ausgeben. Gut so. Aber was passiert mit dem Rest? Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Unter VfB-Präsident Manfred Haas wurde eine Kapitalbeteiligungs-Gesellschaft gegründet, die bis heute existiert. Niemand weiß genau, wer dort beteiligt ist und mit welchen Summen. Sicher ist nur, dass die Beteiligungen verzinst sind. Finanzvorstand Stefan Heim sieht es als notwendig an, mit dem Geld einer Ausgliederung die Beteiligungen abzulösen. Wie viel Geld ist dann noch übrig? Die Fragen, die ich habe, werden immer mehr statt weniger.


Schon länger meine Vermutung, dass da Geld (und nicht zu wenig) an bestimmte Leute abfließt. Wofür wurde die noch mal gegründet? Um Fernando Meira verpflichten zu können, wenn ich mich recht erinnere. Das ist mittlerweile 15 Jahre her, oder? Und jetzt? Sicher ein gut verzinstes Anlageobjekt, das aber den finanziellen Spielraum des Vereins einengt. Gut, dass das mal einer zur Sprache bringt.

Viel Geld bleibt von den angeblichen 40 Millionen Euro dann sicherlich nicht übrig, um noch die Mannschaft zu verstärken. Und die 40 Millionen sind ja auch ein Schnäppchenpreis, wenn man die Ausgliederung zum ungünstigsten Zeitpunkt macht, an dem nämlich der sportliche Wert im Keller ist.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Mik38
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Lombaseggl
de mappes hat geschrieben:das ist selbstverständlich
schöner und am besten erfolgreicher fussball...junge kicker, die viel rennen und kämpfen...ideale werbung für dieses unsagbar überteuerte, ungesunde getränk


Ich habe nur eine Dose gekauft ... das war ca. 1990 ... einmal und nie wieder.

Komm mir also keiner und sagt, ich wäre für all das mitverantwortlich! 8)

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Nunja wenn man eine hochverzinsliche Verbindlichkeit ablöst ist viel gewonnen..
Gut das ist für einen Wirtschaftsjuristen vermutlich zu hoch. Finanzmathe und so... :arr:

Was Daimler angeht....nunja ich schreib das seit...Eigentlich seit Stadionumbau...schön wenns andere auch begreifen :D