Tamasi hat geschrieben:Erstens das Deeskalieren, wie es Spielgerät angesprochen hat. Den großen, alles klärenden Streit wird's nicht geben - also ist es jetzt das Beste für den VfB, wenn die Wogen geglättet werden. Das führt zu ausweichenden Floskeln, aber ich halte das nach den letzten Wochen für richtig.
Warum gehst Du davon aus, dass sich das unter menschlich reifen, erwachsenen Leuten nicht klären lassen könnte? Ich halte genau das Gegenteil für die alltagsbewährte Selbstverständlichkeit. Das funktioniert jeden Tag in Deutschland viele Tausend mal und muss auch. Es scheint doch viel eher so, dass Vogt, der ja nun bis heute der ist, den Hitzlsperger nicht gerade auf die netteste Art angegriffen hat, ständig Zeichen sendet, dass er zur Versöhnung bereit ist. Aber Hitz the Kid gettet es nicht, oder ihm fehlt tatsächlich das menschliche Format. Würden Vogt und Hitzlsperger z.B. ein gemeinsames Interview geben und dort demonstrieren, dass sie wieder "gut" miteinander sind, wäre das ganze Thema sofort vom Tisch.
Tamasi hat geschrieben:Zweitens, Thema "er versteht das Anliegen der Fans nicht". Hm. Das kann gut sein. Wundert mich aber nicht. Schau mal den Werdegang an: Hitzlsperger ist mit 7 oder 8 in die Leistungswelt des FC Bayern gekommen, mit 18 nach England gewechselt. Der Wechsel nach England war im Jahr 2000; damals war das noch nicht so "normal" wie heute, sondern ein Schritt, der sicher ein bisschen Mut und vor allem vollen Fokus auf die Fußballkarriere erfordert hat. Also, verkürzt: Der war schon immer "Profi". Zumindest wurde er wohl mehr vom Profitum als vom Fandenken geprägt. Das kann für die AG sicher Vorteile haben - Hitzlsperger weiß sicher bestens, worauf es im Profifußball ankommt. Die Fan-Bedürfnisse liegen vielleicht eher im toten Winkel. Er wird's schon wissen, er hat ja bspw. auch eine Nähe zu den Fan-basierten Elf Freunden. Aber vermutlich muss man ihm dennoch das ein oder andere Fan-Anliegen etwas näher bringen, damit er es nicht nur rational versteht. Für mich ist das okay, sein Hauptjob ist ein anderer.
Du beschreibst gerade das professionelle Selbstverständnis eines Fussball-Profis. Mit diesem Selbstverständnis hätte (es ist halt absolut kein Alleinstellungsmerlmal!) Hitzlsperger vielleicht einen guten Sportdirektor abgegeben. Der Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens muss in Sachen Streitkultur und Personalführung ein paar Kompetenzen erworben haben, die für einen wettbewerbsorientierten Sportler erstmal zu verstehen und zu erlernen sind. Gerade hier offenbart aber Hitzlsperger bei nahezu jedem Interview "erstaunliche" Defizite.
Die Kreide hast Du jetzt hoffentlich nicht wegen mir gegessen. Ich streite mich gern und regelmäßig mit jedem...
https://bit.ly/2x1Kpuf