du wolltest es nicht anders:
BILD: Herr Staudt, haben Sie den Abstieg schon verkraftet?
Staudt: „Ja. Die Wochen vor dem Abstieg haben mich sehr geschlaucht, aber seit er fix ist, schaue ich nach vorne.“
BILD: Fragen Sie sich nicht manchmal, was aus Ihrem VfB nur geworden ist?
Staudt: „Klar macht man sich seine Gedanken. Aber generell glaube ich, dass im Verein gut gearbeitet wurde. Doch letztlich ist das Entscheidende auf dem Platz.“
Vergrößern Erwin Staudt
Konzentriert sich inzwischen lieber auf sein Handicap beim Golf, anstatt auf's operative Geschäft beim VfB:
BILD: Die Mannschaft auf dem Platz wurde zu großen Teilen von Robin Dutt zusammengestellt…
Staudt: „Richtig. Aber ich würde den Niedergang nicht an ihm festmachen. Er ist ein guter Typ und hat hier solide Arbeit geleistet. Einige seiner Transfers waren ja auch Volltreffer.“
BILD: Zum Beispiel?
Staudt: „Lukas Rupp ist so einer. Der hat eine unglaublich beeindruckende Entwicklung genommen. Oder Kevin Großkreutz und Mitch Langerak, die hier allesamt Führungsrollen einnehmen können.“
BILD: Wie gut tut dem VfB dieser Schnitt in der Führungsriege? War es richtig, Präsident, Sportvorstand und Trainer auszutauschen?
Staudt: „Das wird man sehen. Auf jeden Fall habe ich Respekt vor den Entscheidungen dieser Herren. Gerade Bernd Wahler hat das Ganze doch sehr mitgenommen und auch Robin Dutt ist den letzten Schritt, glaube ich, von sich aus gegangen. Jetzt ist der Weg frei für einen Neuanfang.“
BILD: Ein neuer Trainer ist schon da. Ist Jos Luhukay der richtige Mann?
Staudt: „Absolut. Er ist ein bodenständiger und kompetenter Fachmann, aber auch ein Kämpfer. Er arbeitet mit Ruhe und genau das brauchen wir jetzt.“
BILD: Und was für einen Präsidenten braucht es?
Staudt: „Einen mit positiver Ausstrahlung und guten Kontakten innerhalb der Region, am besten aus unserem Einzugsbereich.“
BILD: Ex-HSV-Boss Bernd Hoffmann wäre demnach nicht geeignet…
Staudt: „Er hat seine Fähigkeiten, das steht außer Frage. Wir brauchen jetzt aber eher jemanden mit schwäbischen Wurzeln.“
BILD: So wie Sie…
Staudt: „Ja, aber für mich kommt das Präsidentenamt nicht mehr in Frage. Menschen in meinem Alter sehnen sich nicht mehr nach dem operativen Geschäft. Ich fühle mich als Ehrenpräsident und gegebenenfalls als Berater absolut wohl.“
BILD: Glauben Sie, Stadt und Region können sich auf die 2. Liga einlassen?
Staudt: „Wir alle müssen zielstrebig und ernsthaft an die Sache rangehen. Verein und Umfeld müssen von Anfang an an einem Strang ziehen. Gelingt das, wird der VfB in einem Jahr wieder in der 1. Liga spielen.“
BILD: Und wenn nicht? Bleibt der VfB – wie Kaiserslautern oder der KSC – in der 2. Liga hängen?
Staudt: „Mit diesem Gedanken beschäftige ich mich nicht. Wichtig ist, dass die Mannschaft mit Mut und als Team in die Saison geht. Wenn sie die ersten Spiele gewonnen hat, werden wir auch in der 2. Liga tolle Spiele mit großer Kulisse erleben.“
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