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vivafernanda
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Granadaseggl
@Eingangsposting

Ich halte dieses Thema auch für sehr wichtig, natürlich auch deswegen, dass man verschiedenes von der Rübe her klarkriegt, wie das nun geht in Liga 2 und was wir erwarten dürfen von unserer Truppe.

Aber mich strengt schon sehr lange die VfB-Fantypische emotionale Haltung der Mannschaft gegenüber an und ich bin mir mittlerweile sicher, dass wir dadurch und dem, was daraus für die Vereinsführung folgt, sehr beteiligt sind am Niedergang und Abstieg.


Als VfB-Fan sieht man anscheinend nie die Realität, sondern immer nur, was man sehen möchte.
Es scheint unmöglich zu sein, jetzt in Liga 2 zu sein und nicht ganz klar davon auszugehen, dass wir diesselbe rocken werden.
Deshalb muss man sich nach dem zweiten schlechten Spiel auch schon in die Hose scheißen und vom weiteren Abstieg albträumen. Zuschauen, abwarten, der Mannschaft Zeit und Luft zum Atmen geben... Nö.

Die Hybris sitzt in den Genen. Der Fred hier zum DFB-Pokal hieß ja nicht umsonst: EL-Quali..
Scherzhaft gemeint, aber sagt mE alles darüber, wie wir ticken.

Die Siegesserie von Kramny letzt Saison: EL-Träume schießen aus dem Boden.
Jemand erwähnt, dass es ja noch lange ist bist zum Saisonende und wir ja auch wieder unten reinrutschen können...Die Reaktion hier war sehr eindeutig: Der VfB hat mit dem Abstieg nichts mehr zu tun !!!

Es ist entweder alles kacke oder alles super. Wenn es das eine nicht ist, dann in Windeseile das andere und wieder zurück.
Geduld ist nicht unsere Stärke.
Aber vielleicht könnte man dieses Jahr mal klarer sehen, die eigenen SChwächen zur Kenntnis nehmen ohne darüber die eigenen Stärken zu vergessen. Ein schlechtes Ergebnis nicht zum Anlass nehmen, alle Entscheidungen der Führung in Frage zu stellen, aber bei zwei Siegen hintereinander auch nicht davon träumen, übernächstes Jahr wieder CL zu spielen.
Wir sind abgestiegen, nicht weil wir keine Mannschaft haben, die gewinnen kann, das hat zumindest die Siegesserie unter Kramny bewiesen.
Sondern weil "Angst fressen Seele auf". Dann läufts mal wieder nicht so gut, dann wird gepfiffen bis das Stadiondach runterkommt. NACH dem Spiel.
Ich glaube, die Mannschaft fürchtet sich mittlerweile vor dem Reaktionen der Fans.
Es wäre Zeit, weniger zu erwarten, geduldiger mitzugehen. Kleinere Fortschritte zu sehen und anzuerkennen. Die Gegner ernst zu nehmen. Selbst Sandhaufen.

Vielleicht nicht sehr sexy, wir sind schließlich Fußballfans und wollen super emotional sein dürfen.

Gell.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

Auswurf
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Grasdaggl
das posting wird mappes gefallen
- mir nicht so.
Weil ich hab noch nie gepfiffen und auf die haupttribüne setz ich mich auch nicht
und hör den bruddlern zu... wenn ich denn mal ausnahmsweise hingeh
Soviel gegenwind kam doch da garnicht letzte saison, oder?
Die spieler sollten doch (ich denke sie sind es auch) heilfroh sein,
stets vor ner fetten kulisse zu kicken.
Das ist doch was ganz anderes, als vor 20 tausend zuschauern zu spielen
das ist doch keine Musik

de mappes
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Spamferkel
Ja das posting gefällt mir sogar sehr gut.
@auswurf
Es geht nicht nur um die Zuschauer im stadion...wenn das umfeld unruhig wird nach 2 schlechten spielen, hat der trainer einen noch schwierigeren job, das Team auf vordermann zu bringen...die kriegen das doch alles mit
Don't criticize what you can't understand

vivafernanda
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Granadaseggl
@ schbidzle:
Ja, keine Ahnung, ich hab es oft und oft erlebt, wie die Mannschaft zusammengepfiffen wurde nach einem schlechten Spiel, vielleicht war das letzte Saison anders, das kann ich nicht so beurteilen, ich bin ja jetzt im Exil.

Man kann das auch verstehen, Frustreaktion und so. Hilft nur niemandem.

Mir ging es eher um die spürbare Haltung vieler Fans, dass wir EIGENTLICH was ganz anderes sein müssten, als wir jetzt eben tatsächlich sind.

Und dass die alte Herrlichkeit nur ein richtiger Spielereinkauf oder eine gute Trainerentscheidung entfernt liegt. Das stimmt halt mE nicht.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

Mago
Granadaseggl
Sehr guter Beitrag, fernanda.
Die Emotionalität ist auch an den Reaktionen auf Schindelmeisers Arbeit zu erkennen. Erst herrscht bei einigen Riesenjammer, weil keine Spieler mehr kommen. Jetzt sind Spieler da, deren Verpflichtung zwar auf dem Papier Sinn ergibt, die man aber zum Teil noch nie hat spielen sehen, und schon wird alles super. Geduld steht hier nicht gerade hoch im Kurs.

Tifferette
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Grasdaggl
Sehr schön, Lissy. Gefällt mir. :)

Was uns inzwischen völlig fehlt ist Gelassenheit. Das ist mE wunderbar an der Causa Maxim/Urukhai abzulesen. Vielleicht ist das Ganze landsmannschaftlich veranlasst. Ich fremdel bei diesem ganzen Gebruddel und der Rumnörgerlei jedenfalls sehr stark.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)




Tifferette
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Grasdaggl
Ich hatte da mal ein Schlüsselerlebnis bei einem Auswärtsspiel in Köln, so etwa im Jahr 2008 oder 2009. War relativ warm, und in dieser vermaledeiten Tram hat nichts funktioniert. Das hat Urzeiten gedauert, bis man mal am Stadion war. Die Kölner waren vergnügt und haben gewitzelt, und die VfB-Fans waren allesamt einfach nur anstrengend. Bruddeln, schimpfen, rumnölen. Furchtbar. Wie kann es denn sein, dass das nicht funktioniert, blablabla. Das hätte man eins zu eins auf ein Fußballspiel übertragen können, egal ob Forum oder Haupttribüne.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

vivafernanda
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Granadaseggl
schbidzle, wenn Du die Gelassenheit und Geduld hast, dann ist ja gut, dann habe ich nicht Dich gemeint.
Und ob wir uns unterscheiden von anderen Fans?

Also von den Bayernfans auf jeden Fall, das kann ich ersthändig beurteilen. Und freu mich drüber.
Bei uns ist jedenfalls echtes Leben in der Bude.
Und ein weltberühmte Zeitung wie sz schrieb hier tagelang über die Handspiele von Boateng und Schweinsteiger, weil es ihr echt peinlich ist, dass das zwei ihrer Protegées passiert ist und man das erklären muss und ausbügeln und und.
Da lach ich als VfB-Fan. Was wissen die alle schon vom echten Leben?
Ich will auch nicht anders sein müssen, als ich bin.
Ich merk nur, dass ich mittlerweile echt gestresst bin davon, dass wir IMMER noch nicht begriffen zu haben scheinen, dass unser Club unteres Mittelmaß ist. Höchstens. Und das sich das nicht von heute auf morgen ändern kann, weil es nun eben seit Jahren schon so ist.

@tiffi: Gutes Beispiel.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.




Southern Comfort
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Halbdaggl
Du überschätzt massiv den Einfluss der Fans. Wie die Fans im Übrigen auch... Dann ist die Kurve halt mal zwei Wochrn lang sauer oder still... Wichtiger ist doch, dass es weiter Kohle von Sponsoren, VIP-Logen und vor allem durch Fernsehrechte gibt. Das sind die "stakeholder" und nicht die 2,50 € aus der Kurve.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Einerseits, andererseits. Der Einfluss der Leute, die kommen und nörgeln oder auch nicht, lässt sich schwer messen – vielleicht ist der gering. Aber wenn die mal konsequent daheim geblieben wären mit ihrem Geld, hätte sich der Verein vielleicht wirklich rechtzeitig aufgeräumt.

Das wär doch mal was gewesen: Fanclubs, die ihre Dauerkarten abbestellen und sich stattdessen am Wochenende mit 50 Mann ein Sky-Abo teilen.

Iron
Grasdaggl
Es gibt schon einen Einfluss der Fans beim Spiel. Aber ob kritische Fans leistungsfördernder sind...

Mit 2, 3 besseren Entscheidungen letzte Saison wäre wesentlich mehr möglich gewesen als der Abstieg, dann hätte der Zuschauerzupruch auch seine Berechtigung gehabt, denn so erbärmlich waren die Leistungen nicht.

Goofy
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Grasdaggl
Der Fan hat wohl Bisschen Einfluss auf das Geschehen auf dem Platz. Peitscht er seine Mannschaft nach vorne, kann sich das positiv auswirken. Pfeifkonzerte eher negativ. Liebesentzug durch Fernbleiben wenn überhaupt dann eher negativ.
Aber ich wüsste nicht, wie irgendwas davon die Verantwortlichen dazu bringen könnte, z.B. einen besseren Manager einzustellen. Auf Hauptversammlungen wurde ja schon gemeckert, Entlastungen verweigert, usw.
Aber was soll das bringen? Der eine oder andere wurde dadurch gestürzt, soweit ging die Macht des Fans dann wirklich.
Aber durch Gebruddel der Fans wird doch niemals besseres Personal eingestellt. Jeder Manager geht davon aus, dass der Trainer, den er nimmt, der beste ist, den er kriegen konnte. Und jeder Präsident denkt, dass der Sportmanager der beste verfügbare ist.
Denken sie das nicht mehr, wird einer entlassen und jemand anderes eingestellt. Der beste Verfügbare natürlich. Aber wie sollen die Fans Einfluss darauf haben, dass die Entscheidung dann richtig ist?
Jeder Verantwortliche versucht doch, die Entscheidungen so gut zu treffen wie er es kann. Durch negativen öffentlichen Druck werden die auch nicht besser.
Bitte nicht füttern
Don't feed the troll and other Querulanten und Diskutanten



Goofy
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:W E G B L E I B E N
Wie genau sollte das eine positive Entwicklung einleiten?

Iron hat geschrieben: letzte Saison wäre wesentlich mehr möglich gewesen als der Abstieg, [...] denn so erbärmlich waren die Leistungen nicht.


Danke, Iron. Danke :nod:
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Iron
Grasdaggl
Manolo hat geschrieben:jein. wenn man sieht wer etwa für darmstadt, freiburg, ingolstadt und teils selbst für augsburg läuft, klingt das so nach zweite liga, dass der durchschnittliche vfb-fan diese spieler zumindest noch vor der letzten saison nicht gewollt hätte. das sind eben alels mannschaften die vor allem über das kollektiv kommen.


Ohne Heller und Sulu wäre in Darmstadt keine erste Liga möglich gewesen. Übers Kollektiv muss jedes Team kommen aber auch z. B. Darmstadt haben Einzelspieler die den Unterschied ausmachen. Der Weg von Darmstadt ist also nicht so einfach Kopierbar... Letzte Saison war Wagner ebenfalls ein sehr wichtiger Spieler, mal schauen ob sie das kompensieren können.