Auswurf hat geschrieben:Ne gute leitung muss erkennen, ob das publikum zurecht köpfe fordert, oder nicht.
In den letzten jahren hatten ja eher die kritiker recht, als die vereinsführung
- wobei die kritiker sich ja auch nicht einig sind.
Ich sehe ein Fernbleiben nicht als Äußerung von konkreter Kritik, die der Verein dann interpretieren soll, sondern als reinen Gradmesser für den Erfolg, beziehungsweise die Kundenzufriedenheit. Kunde ist kein böses Wort – Fans sollten das nicht von sich weisen, das ist töricht. Ich unterstelle den Leuten, dass sie das tun, weil sie sich insgeheim dafür grämen, einen Verein zu unterstützen, der sie laufend enttäuscht.
Aber so ist das halt – die Leute tigern da hin und bieten dem Verein quasi ungefragt ihre Loyalität an. Im Gegenzug erwarten oder erhoffen sie sich einen Einfluss, den sie nie kriegen werden, da hat Tiffi ja recht.
Was war nochmal der Punkt? Ach so – das gefühlte “Abnicken” von Entscheidungen sehe ich nicht als Ursache für das Abrutschen des Vereins, obwohl ich mir in mancher Versammlung schon ein kleines Eklätchen gewünscht hätte. Aber ich stimme zu, dass die Leute eine echte Option haben, von der sie nie deutlich genug Gebrauch gemacht haben: daheim bleiben und ausschalten (und zum Sky gucken heimlich in die Kneipe gehen, wenn die Sehnsucht zu sehr brennt).
So ein Liebesentzug wäre echte Hingabe – ins Stadion rennen und nörgeln, das ist eher masochistische Suchtbefriedigung. Und ich glaube durchaus, dass es sich schnell bis zur obersten Etage des Vereins rumsprechen würde, wenn ein VfB-Spiel nicht mehr als Event gilt, zu dem man “trotz allem” gern hingeht.