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de mappes
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Spamferkel
Nice Weather hat geschrieben:
Southern Comfort hat geschrieben:Man könnte ja mal den Duden befragen...

etwas macht [k]einen Sinn (umgangssprachlich; etwas ergibt [k]einen Sinn, ist [nicht] verständlich, sinnvoll; nach englisch something makes sense)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Sinn#Bedeutung3a

Ja, Sapperlot!


Nein, gar nicht sapperlot. Wörterbücher legen keine Bedeutungen fest, sondern erläutern den Gebrauch der Sprache. Wenn die Duden-Redaktion beobachtet, dass alle “macht Sinn” sagen, dann wird das aufgenommen. Sonst könnte man ja auch gar nicht nachgucken was “Sinn machen” bedeutet, wenn man es nicht weiß.

P.S. Man kann das so weit treiben wie man will: “machen” heißt ja auch alles mögliche. Kommt laut Duden von althochdeutsch mahhōn, ursprünglich = (den Lehm zum Hausbau) kneten, formen – also nicht was neues erschaffen, sondern Material zurechtmachen, um damit was anfangen zu können. So gesehen ergibt “Sinn machen” durchaus Sinn.


Trifft auch auf die Wörter „Doppelpacker“ und „Vizemeister „ zu ;)
Don't criticize what you can't understand

Unter Westfalen
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Grasdaggl
publicenemy hat geschrieben:Bedeutet dann "macht keinen Sinn" dasselbe wie "macht Unsinn".


Auch Unsinn kann Sinn machen (aka sinnvoll sein).
Hängt aber in diesem Forum
ausschließlich davon ab,
wer ihn gepostet hat.
:cyclops: 8) :mrgreen:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Southern Comfort
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:
Southern Comfort hat geschrieben:Man könnte ja mal den Duden befragen...

etwas macht [k]einen Sinn (umgangssprachlich; etwas ergibt [k]einen Sinn, ist [nicht] verständlich, sinnvoll; nach englisch something makes sense)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Sinn#Bedeutung3a

Ja, Sapperlot!


Nein, gar nicht sapperlot. Wörterbücher legen keine Bedeutungen fest, sondern erläutern den Gebrauch der Sprache. Wenn die Duden-Redaktion beobachtet, dass alle “macht Sinn” sagen, dann wird das aufgenommen. Sonst könnte man ja auch gar nicht nachgucken was “Sinn machen” bedeutet, wenn man es nicht weiß.

P.S. Man kann das so weit treiben wie man will: “machen” heißt ja auch alles mögliche. Kommt laut Duden von althochdeutsch mahhōn, ursprünglich = (den Lehm zum Hausbau) kneten, formen – also nicht was neues erschaffen, sondern Material zurechtmachen, um damit was anfangen zu können. So gesehen ergibt “Sinn machen” durchaus Sinn.


Mich hat es einfach verweundert, weil man in Klugscheißerkreisen seit anno Tobak immer sagte: "mmmhja, aber das steht halt so nicht im Duden..." Ebenso war dieses "Ich hab noch garnicht realisiert, dass..." (vgl. engl. to realize...) eine beliebte Steilvorlage für ein Augenrollen. Ich habe das natürlich nieeee bemängelt. :mrgreen:

Nun gut. Ich sehe es ja auch so, dass der Duden weniger Konvention als eher eine Dokumentation darstellt. Es ist ohnehin reiner Zufall, dass dieses Buch sich aufgeschwungen hat und nicht die Werke von Grimm.

Allerdings: Es kommt ihm schon eine bremsende Wirkung zu, die den sprachlichen Wildwuchs etwas eindämmt. Das sollte man ihm schon zugestehen. So in der Jugendsprache gibt es schon allerhand Wortschöpfungen, die mehr Mode sind als irgendwas anderes. "Chillen" ist mittlerweile so weit verbreitet, dass man es auch aufgenommen hat. "Swag" oder "I bims" hingegen... Die Schule wendet ihn ja an, sonst wäre das mit den Diktaten recht sinnlos.

Und das beeinflusst sich eben so gegenseitig. Ich würde den Duden aber auch nicht als absoluten Gradmesser erheben. Vielleicht eher so: Man frage einfach einen 60jährigen und einen 16jährigen, ob sie das fragliche Wort versteht. Wenn beide nicken, hat man einen schönen Gradmesser, ob diese Vokablen in der Gesellschaft angekommen sind.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Tifferette
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Southern Comfort hat geschrieben:Die Schule wendet ihn ja an, sonst wäre das mit den Diktaten recht sinnlos.


Jetzt hat er mir das vorweggenommen.

Arsch.

:evil:
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


Tifferette
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Ja, man kennt sich halt.




"sich" vs. "einander" ist noch so ein sprachlicher Quark. "Die beiden kennen sich" - na logo, ich kenne mich halt...
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Wat, wieso denn Diktate – da geht’s ja nur um Rechtschreibung und Zeichensetzung. Dafür ist der Duden natürlich auch da, aber er ist halt auch ein Wörterbuch.

Southern Comfort hat geschrieben:Ich würde den Duden aber auch nicht als absoluten Gradmesser erheben. Vielleicht eher so: Man frage einfach einen 60jährigen und einen 16jährigen, ob sie das fragliche Wort versteht. Wenn beide nicken, hat man einen schönen Gradmesser, ob diese Vokablen in der Gesellschaft angekommen sind.


Ja nö, also jein (also jö): der Duden ist insofern der absolute Gradmesser, als es keinen absoluten Gradmesser gibt, Sprache ist ja ständig in Bewegung. Die genaue Methodik kenne ich nicht, aber prinzipiell machen die natürlich nix anderes als 60jährige und 16jährige zu fragen. Wenn beide nicken, kommt das Wort in die Liste.

Übrigens, wo es doch um Wörter und Begriffe geht, die man affig findet: Duden. Was für ein Scheißname. Ich wusste auch lange nicht, dass der das Standardwerk ist. “Das schlage ich mal kurz im Duden nach” klang für mich immer wie “ich schneide den Schinken mal kurz an der Bizerba auf”.

Tifferette hat geschrieben:"sich" vs. "einander" ist noch so ein sprachlicher Quark.


Oder Quark vs. Quatsch. Es ist ja nicht alles, was keinen Sinn macht, eine dickliche, zähe Masse. Sprachlich gesehen.

Tifferette
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Dann ist es halt Quark und Quatsch gleichzeitig. Quark, weil es durcheinander gerührt wird und Quatsch, nunja, weil isso. Quarksch.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


Hannes hat immer “Staff” gesagt. Das finde ich zu kühn, vor allem weil es im Deutschen ja Stab heißt, das ist auch schön kurz, und bedeutet genau das selbe – und wäre eine gute Gelegenheit, einen alten Begriff abzustauben und wieder einzuführen.

Und super für Flachwitze, wenn einer von seinem Stab redet.






RedBlues
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Southern Comfort hat geschrieben:Entscheidend ist doch, wie hart man ihn anpacken muss, damit er entsprechende Ergebnisse ausspuckt.

Und brechen sollte er auch nicht der Stab

Strafraumgitarre
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Sinn machen, realisieren... noch so ein Beispiel ist "nicht wirklich", dass vor etlichen Jahren plötzlich inflationär in den Alltagssprachgebrauch Einzug gehalten hat. Ich kannte seinerzeit jemanden, den das fürchterlich aufgeregt hat, nach dem Motto: Entweder etwas ist richtig oder es ist falsch. Niemals aber kann etwas "nicht wirklich richtig" sein. Der konnte sich da richtig ereifern, während ich das als schöne Bereicherungsnuance im Ausdruck empfand.

Allen drei (und sicher auch noch etlichen Beispielen mehr) ist gemeinsam, dass es sich um eingedeutschte Quasi-Anglizismen handelt, die nicht nach dem Duden, sondern einfach wortwörtlich übersetzt und so verwendet wurden. Zuerst vermutlich von irgendwelchen hipstermäßig coolen Globetrottern, die damit ihre Weltläufigkeit unterstreichen wollten, bis sie irgendwann mitten in der gesamtgesellschaftlichen Durchschnittskommunikation angekommen waren.

Eigenlich auch nix anderes, als in den Asterix-Sprechblasen von britischen Charakteren, nur dass es da halt nochmals überzeichneter wirkt. Sprache ist komplex, ist sie nicht? Oh ja, in der Tat, sie ist. (Nicht suchen, @Rudi, das war jetzt von mir). :)

Mir persönlich geht im Alltag ein "macht Sinn" viel leichter über die Lippen, als "ergibt Sinn", "leuchtet mir ein" oder "verstehe ich" (bei letzterem schwingt irgendwie so unausgesprochen mit "ich verstehe ja sonst nicht viel, aber das kapiere sogar ich.").

Man könnte auch realisieren, dass es nicht wirklich Sinn macht, wenn der Sinn sich ergibt. Denn dann wird er entweder erschossen, oder er landet in Gefangenschaft. Historische Erfahrungswerte und dazu ist jeglicher Sinn zu selten und zu kostbar. Also machen wir welchen, auf dass er sich vermehre und niemand möge bitte den Stab darüber brechen.

Apropos: Wisst Ihr noch, wie Kelly Bundy mal erzählt hat, dass da so ein Typ neben ihr im Bus saß, der meinte, er habe einen Zauberstab und wenn sie daran reibe, dann geschähe ein Wunder. Und dann schob sie noch entrüstet hinterher: "Das war kein Wunder!!!" Nicht wirklich jedenfalls...
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!



Strafraumgitarre hat geschrieben:Zuerst vermutlich von irgendwelchen hipstermäßig coolen Globetrottern, die damit ihre Weltläufigkeit unterstreichen wollten, bis sie irgendwann mitten in der gesamtgesellschaftlichen Durchschnittskommunikation angekommen waren.


Glaube ich eher weniger. Eher weniger.

Das sind Sachen, die einem so reinflutschen. Realise, makes sense, und not really sind sehr alltägliche Begriffe, die einem auch als Nicht-Globetrotter begegnen – in Songtexten und YouTube-Schnipseln – und sich ganz langsam in die Sprache hineinpflanzen. Merkt man gar nicht. Wer sich wichtig machen will, sagt eher sowas wie zum Beispiel “arbiträr”, weil arbitrary im Englischen etwas gebräuchlicher ist.

Oder “Staff” :oops:


At the end of the day kenne ich vornehmlich als Phrase aus Fußballer-Interviews. Das war eine zeitlang das englische Ja gut äh ich sag mal: “Am Ende des Tages können wir mit unserer Leistung zufrieden sein”.