Wundert mich schon (auch), dass einige, die ihn nicht leiden können, sagen es sei ziemlich wurscht, solange Erfolg zu sehen sei. Aber ihr redet da über die Masse, gell.
Wenn man Herzblut in den Lieblingsverein schüttet, ist einem doch der Stil auch nicht egal. Im Karnickelzüchterclub ist der gewonnene Pokal ein bisschen weniger wert, wenn der Präsident eine Arschgeige ist. Wenn das eigene Kind erfolgreich den Lebensunterhalt bestreitet, ist man stolz – aber wenn dabei Leute ausgebeutet werden, kann man nicht glücklich sein. Bastelt man an einer Modelleisenbahn, dann gehört immer die Landschaft dazu, nicht nur die Technik. Das muss keine heile Welt sein: kann auch eine rabenschwarze Dystopie mit viel verbrannter Erde sein – aber eben nicht nur ein Sperrholzrahmen. Dass das Ding läuft, ist nur die halbe Miete – man muss sich darin auch wiederfinden.
Der Quattrex selbst sieht das ja ähnlich: er möchte, dass der VfB Tugenden reflektiert, die sich die Schwaben gerne anheften. Sagt er zumindest. Wird das weniger wichtig, je besser der Verein in der Tabelle steht? Oder gilt es nur für die berühmte Schafferles-Mentalität? Oder sind Funktionäre davon ganz ausgenommen?
Dann heißt es immer, ein Chef und ein Unternehmer müsse auch mal ein Arschloch sein. Nö, muss er gar nicht: ein Chef oder Unternehmer muss mitunter unpopuläre Entscheidungen treffen – das ist was anderes.