Goofy hat geschrieben:Ich hab nichts schön geredet. Ich habe die Bewertung von zwei Spielen miteinander verglichen.
Einmal geht es 4:0 aus, und die schwachen Phasen werden z.B. vom vorhin zitierten darkred übersehen und die Leistung hochgejubelt.
Dann 0:5, und dann vertritt der selbe die Meinung, dass alles schlecht sei und es Relativiererei und Schönrednerei sei, wenn man auf ordentliche 38 Minuten hinweisen will.
Immerhin konsequent - alles gut oder alles schlecht
Zunächst einmal vergleichst du ausschl. deine eigenen, subjektiven Eindrücke. So viel wollen wir doch mal festhalten...
In der zweiten Hälfte gegen Fürth hat man ein, zwei Gänge zurück geschaltet, richtig. Aber hattest du während des Spiels auch nur annähernd das Gefühl, dass man dadurch das Heft des Handelns aus der Hand gegeben hätte? Mir stellt es sich so dar, dass der VfB jederzeit hätte wieder anziehen und noch einen drauf legen können. Warum? Weil man ob des Spielverlaufs selbstbewusst genug war und das Geschehen weitestgehend kontrolliert hat. Für mich der entscheidende Unterschied zum Spiel in Dresden. Die Haltung und Einstellung zum Spiel.
Und wo ich von "Schönrednerei" spreche zeigst du mir eben mal oder unterlässt solche Behauptungen bitte!
Auch das von mir benutzte "Relativieren" wird hier nun in einem falschen Kontext wiedergegeben.
Denn ich behaupte weder dass im Fürthspiel alles gut und im Dresdenspiel alles schlecht war. Aber klar, von anderen Gesagtes süffisant, holzschnittartig runterzubrechen ist schon verlockender als versuchen es inhaltlich nachzuvollziehen. Denn meine Aussage zielte ja darauf ab, dass mich 38 halbwegs anständige Minuten in einem Spiel (die lt. dem Trainer gar nicht mal so wahnsinnig erbaulich waren) wenig interessieren, wenn sich danach mal wieder ein kollektives Mentalversagen erster Kajüte den Weg bahnt.
Klar, man kann jetzt die langjährige, dahingehende Negativentwicklung schlichtweg ignorieren und sich lieber auf das ausfindig machen irgendwelcher Ansätze konzentrieren. Mein Punkt ist die Einstellung zur Profession(!) eines Berufsfußballers. Darum ging's und geht's mir. Und da bringt es aus meiner Sicht einfach nichts andere Gesichtspunkte zur Relativierung heranzuziehen, wenn in es in der Gesamtschau trotzdem sukzessive nach unten geht. Ist wie Freuen über "ein Schritt vor" und dem gleichzeitigen Verklären von "zwei Schritte zurück". Bin kein Freund von solchen Selektivbetrachtungen, vor allem dann nicht, wenn der Trend ein nachhaltig negativer ist.
Sicher, auch ich freue mich über Spiele wie gegen Fürth, würde aber solche Hurratage sofort und ohne Zögern gegen ein wenig mehr Leistungskonstanz eintauschen. Diese wilde Achterbahnfahrt ist für mich partout nicht nachvollziehbar. Wieso schaffen wir es beim VfB seit Jahren nicht, ein Team auf den Platz zu bringen, dass seine fußballerischen Fähigkeiten mittels mentaler Stärke zur Entfaltung bringen kann? Wieso scheißt man sich immer und immer wieder ohne erkennbaren Grund im Kollektiv ein und bricht infolge nur zu gern auseinander wie ein trockener Blätterteig. Wieso schafft der Verein immer wieder die Möglichkeit, dass Spieler sich in solchen Zeiten bequem im Kollektiv verstecken können? Das Fabulieren und Vertrösten a la "jetzt dann mal den Bock umstoßen, nach vorne schauen, wissen muss was die Zeit geschlagen hat ... hinterfragen ... bla bla bla" kann ich einfach nicht mehr hören. Eine miese Merry-go-round mit einem Bart so lange wie der konsequente Abstieg seit der Meisterschaft 2007...
Und deswegen mach ich so lange einen großen Haufen um Scheindiskussionen wie... "aber es waren doch 38 anständige Minuten" bis diese unselige Melange aus 1-2 Spielen Juhuuu und anschließend sofort wieder eierlose Slapstickparade Vergangenheit ist. Ich will eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die ihre fußballerischen Möglichkeiten konstant nutzen kann. Was ganz sicher nicht bedeutet dass man jeden Spiel im Hurragalopp gewinnt. Aber wenn man immer und immer wieder den Gegner durch eigenes Fehlverhalten, besser gesagt fehlende Einstellung auf die Siegerstraße bringt, mag ich über Teilaspekte guter Ansätze nicht diskutieren. Oder sie auf irgendeiner "Habenseite" exponieren.