ayala hat geschrieben:Die Dresdner sind bereits in HZ 1 weit über ihr Limit gegangen, in HZ 2 waren die nach 60 Minuten so was von platt, die haben einfach von Beginn an alles reingehauen was geht. Diese Mentaliät haben die Unsrigen nicht. Aber obwohl in HZ 2 fast alle alles gegeben haben, den absoluten Willen jeden Zweikampf anzunehmen und gewinnen zu wollen, das ist beim VfB keine Normalität und kommt nur sehr selten vor. Je weiter die Saison fortschreitet, desto mehr ist zu beobachten, dass die Gegner des VfB in dieses Spiel eben alles reinlegen. Darauf müsse sich alle auch mental endlich wieder einstellen. Wieder, weil die Bereitschaft gegen den Ball zu arbeiten schon einmal viel, viel besser war.
Ob die Dresdner am Limit waren oder nicht, ist für mich gar nicht so maßgeblich, sie haben einfach hervorragend das Momentum für sich genutzt. Sie sahen, dass der VfB über eine seltsam passive Raumdeckung kommt und dabei nicht aggressiv anläuft. Das schafft Räume, die sie einfach handlungsschnell genutzt haben. Viele unserer Spieler waren auf das eigene Ballbesitzspiel fokussiert und wurden durch das spritzige Spiel der Dresdner aus dem Konzept gebracht. Und wie du schon richtig sagst, uns fehlt dann die Mentalität auf einen anderen Spielverlauf, wie den eigens angenommen, zeitnah und mit einer ad hoc Steigerung des Pressings, der Laufbereitsschaft, des Zweikämpfe suchen zu reagieren. Die Jungs wirken dann bisweilen wie mental überfahren und schockstarr.
ayala hat geschrieben:Aber auch Wolf muss man da in die Pflicht nehmen. Er spricht von zugestellten Räumen, das ganze VfB-Spiel ist raumorientiert und stößt an Grenzen, wenn sich der Gegner da einen Dreck drum schert und ist anfällig, wenn bei einigen die Laufbereitschaft nach hinten fehlt. Nur mal so ein Gedankenspiel: was macht Dresden, wenn Kruschke in tradionielle Manndeckung genommen wird? Und Balleroberung darf mE auch mal durch eine agressive Zweikampfführung stattfinden und nicht nur durch gute Raumaufteilung erzwungene Fehlpässe.
Yep. Ganz deiner Meinung. Wie ich vorstehend sagte. Das raumorientierte Spiel ist als grundlegende Anlage bei dieser Fülle von individueller Qualität sicher nicht verkehrt ... wie man in Hz2 ja auch dtl. sehen konnte. Aber Wolf benennt es doch vollkommen richtig. Die Summer der Einzelqualitäten bringt gar nichts, wenn grundlegende Dinge wie Laufbereitschaft PLUS aggressiver Zweikampfführung im Spiel gegen den Ball nicht auf den Platz gebracht werden.
ayala hat geschrieben:Wen ich schon bei Kritik am Trainer bin, ich verstehe weder die Rolle von Green noch von Brekalo auf der linken Seite. Beide spielen nach dem gleichen Muster, sie ziehen permanent nach innen und suchen selbst den Abschluss, es findet nicht einmal der Versuch statt an die Grundlinie zu kommen. Das ist so leicht auszurechnen und mit Sicherheit auch der Grund dafür, warum man Green immer anspielen konnte, während auf Mané rechts immer gleich 2 Dresdner gewartet haben.
Green fand ich unterm Strich gestern zu leichtgewichtig. Zudem immer wieder mit Stockfehlern und Schwierigkeiten in der Ballan- und mitnahme. Das beste war noch sein überraschender, ansatzloser Pfostenschuss. Das von Dir Beschriebene kommt wohl daher -deucht mir- das weder Brekalo opder Green über die nötige Physis verfügen, im 1:1 Dribbling bis zur Grundlinie durchzukommen. Da wird ihnen der Ball abgenommen. Deshalb versuchen Sie es lieber übers Spielerische. Inwiefern das Vorgabe des Trainers ist, ich weeß es ned. Aber ausrechenbar ist es in der Tat. So wie Philip Lahm oder Robben. Nur dass die das besser machen.
Positiv gestern, dass weder Trainer, noch Team nach dem 0:3 in Panik oder Aktionismus verfallen sind und sehr positiv, dass man konsequent bis zum Schluß versucht hat, spielerische Lösungen zu suchen anstatt nur hohe Bälle in den Strafraum zu bringen.
Ja. Und genau das gibt mir Hoffnung für 60 und gegen den KSC.
Sehr positiv der Einstand von Ofori, gutes Stellungsspiel, gutes Zweikampfverhalten, passsicher. Ein deutlicher gewinn im Vergleich zu Zimmermann. Und die Doppelsechs mit Grgic halte ich für gelungen. Der Gegner kann sich jetzt nicht nur auf Grgic konzentrieren und das war gestern deutlich zu merken. Grgric hat mindestens in HZ 2 einen sehr klugen Ballverteiler gegeben. Seine Eckstöße dürften allerdings noch gefährlicher werden.
Ofori fand ich für sein Debüt auch sehr sehr ordentlich. Unaufgeregt, ballsicher, gutes Auge und bringt Bälle an den Mann. Yo, da muss Zi9mmermann sich strecken. Vor allem wenn Ofori über Wettkampfpraxis noch an Sicherheit zulegt. Wovon ich ausgehe... Grgic ist bis auf seine größte Schwäche, den Speed, ein für Zweitligaverhältnisse guter 6er. Mit einem überdurchschnittlich guten Spielöffnung. Ob das in einem System mit nur einer 6 für Liga 1 genug ist, wage ich jedoch zu bezweifeln. Aber schauen wir doch erst mal, wie sich das Duo Grgic/Ofori findet und infolge weiter harmonisiert. Anlass zur Hoffnung besteht da allemal.
Positiv auch Terodde ohne Maske.
In der Tat. Mit Abstand das haarigste Mentalitätsmonster in Reihen des VfB gestern.
Was mich am meisten überrascht hat. das Team kann auch tatsächlich Pressing spielen, das war in HZ 2 teilweise super. Und ich frage mich schon, warum man das nicht öfter praktiziert, zumindest immer phasenweise. Mit diesem Pressing werden ja nicht nur in Liga 2 jegliche Schwächen des Gegners gnadenlos aufgedeckt und die müsste man dann auch nützen können.
Ist halt ein körperlich sehr aufwändiges Spiel, dass man über 90 Minuten kaum durchhalten kann. Aber mit dem richtigen Timing und dem Näschen dafür, wann man den gegener mal wieder kommen und sich selbst eine Atempause verschaffen kann -ohne die Sicherheit aufzugeben- das müssen Sie noch lernen. Da merkt man einfach, dass diese Taktung noch nicht sitzt. Da fehlt es dem Kollektiv an Erfahrung.
Nach dem 1:3 habe ich gesagt, dass das jetzt ein Spiel für Helden werden kann. Ganz gereicht hat es nicht, aber für die eigene Psyche und zum Gegner beeindrucken ist das gestern im Endergebnis positiv zu bewerten.
Mein Reden. Das war ein Charaktertest, den die Mannschaft unterm Strich bestanden und sich mit dem Ausgleich in letzter Sekunde belohnt hat. Sehe das daher für die kommenden Aufgaben als Lerneffekt eher positiv.