669 Beiträge



thoreau
Granadaseggl
Aufstiegskampf in Liga 2 hat ungefähr die doppelte Intensität vom Abstiegskampf in Liga 1. Deutlich mehr Druck, man muss mehr gewinnen, die Teams geben alle mehr gegen dich. Wer das nicht sieht und versteht sollte zum Ballett. In Bielefeld gewonnen - was in diesem Kalenderjahr noch keiner Mannschaft gelungen ist. 3 ungeheuer wichtige Punkte geholt. Wer auf Spiele wartet, die wir spielerisch UND kämpferisch dominieren, wird noch eine Weile warten.
Wir müssen diese scheiß Spiele gewinnen. Ob wir Bielefeld an die Wand spielen oder nicht ist irrelevant. Wir befinden uns in einer der insgesamt intensivsten Phasen des Vereins in den letzten 20 Jahren. Das bitte niemals vergessen, wenn man die Gesamtsituation betrachtet. Und wer die nicht betrachtet, der hat - es tut mir leid, wenn ich das dumme Totschlagargument verwende - offensichtlich noch nie Leistungssport betrieben. Der Kopf spielt mit. Egal ob in der Kreisliga Faustball oder in der Champions League beim Fußball. Was jetzt gerade zählt sind die Resultate. Natürlich kann man trotzdem die einzelnen Spiele inklusive Aufstellung, Taktik und individueller Leistung bewerten und diskutieren. Aber niemals ohne den Kontext zu sehen.

Goofy
Benutzeravatar
Grasdaggl
thoreau hat geschrieben: die Teams geben alle mehr gegen dich.

Dafür können sie halt nicht so gut kicken :mrgreen:

Mehr Druck würde ich nicht sagen. Was meinst du denn, wie der Druck auf die Spieler in den letzten Spielen 15/16 war? Die sind mit diesem Druck ja überhaupt nicht klargekommen. Das die Mannschaft 15/16 am Ende plötzlich nicht mehr kicken konnte oder sich nicht anstrengen wollte, das ist Quatsch, die kamen nach ein paar Niederlagen mit der Situation nicht mehr klar.

Aber ich versteh schon was du meinst. Aufsteigen ist immer schwieriger als die Liga halten. Wer im Abstiegskampf ein Spiel verliert, der kann es in der nächsten Woche wieder gut machen. Die anderen Punkten in der Regel ja auch nicht so viel.
Wer im Kampf um Aufstieg oder Meisterschaft ein Spiel verliert, der muss sich erstmal wieder hinten anstellen. Jede Niederlage kann entscheidend sein, es muss konstant gepunktet werden.

Sich nach dem 2:2 nicht erdrücken zu lassen, auch nicht das Spiel beruhigen und den Punkt mitnehmen, nein, einen Stürmer einwechseln, den Spielverlauf nochmal drehen und Chancen für ein 6:2 erspielen, das muss man erstmal hinkriegen.

Vergleiche Mainz vor einem Jahr. Frühes 1:0, gut gespielt. Dann ein Gegentor und alles bricht zusammen. Das hatte auch mit Druck zu tun, auch mit Angst.
Bitte nicht füttern
Don't feed the troll and other Querulanten und Diskutanten




Tamasi
Benutzeravatar
Grasdaggl
Sehr richtiger Beitrag von thoreau, der erste längere da oben.

Und dazu auch nochmal zum Thema "Coaching": Es hab jetzt mehrmals die Situation eines frühen Gegentors - mit der entsprechenden Reaktion (nervös, gefrustet, hilflos). Aber oft trat das Team dann nach der HZ anders auf. Wieder mutiger. Also passiert da durchaus auch was von Trainerseite - auch wenn Wolfs Coaching von der Seitenlinie hier bisweilen als "zu wenig" kritisiert wird. Dass er die hängenden Köpfe wieder aufrichtet - super!

Goofy
Benutzeravatar
Grasdaggl
Für die meisten ist es jetzt ein eher positiver Druck. Mit dem man aber auch erstmal umgehen können muss. Platz 4, das wäre schon ein Versagen. Für einen Jean Zimmer ist es wahrscheinlich weniger Druck als für Christian Gentner. Wenn Jean Zimmer nicht aufsteigt, ist es etwas blamabel, aber es hat halt nicht gereicht. Wenn Abstiegskapitän Gentner nicht aufsteigt, au weia.

Im Abstiegskampf 2016 bestand der Druck am Ende wahrscheinlich aus nackter Angst. Das waren ja alles gestandene Bundesligaprofis. Die Angst vor dem Versagen. Die Angst um den Verein, die Angst um den Arbeitsplatz (und es gibt ja keine Alternative, bei der das Kind in der gleichen Grundschule bleiben könnte), und die Angst, dass dein Name für immer mit dem Abstieg eines großen Vereins wie dem VfB Stuttgart verbunden wird.
Bitte nicht füttern
Don't feed the troll and other Querulanten und Diskutanten


Goofy
Benutzeravatar
Grasdaggl
Tamasi, richtig.
Wolf stellt nicht immer richtig auf, er wechselt nicht immer richtig. Ob Oforis Auswechslung notwendig war, ich weiß es nicht. Beide defensive Mittelfeldspieler auszuwechseln, das hat Wolf in Not gebracht, als das Gegentor fiel. Grgic wieder auszuwechseln war mutig, konsequent und am Ende ja richtig.
Einige forderten die Auswechslung von Pavard, damit der nicht vom Platz fliegt. War dann auch richtig, das zu riskieren, um die Option Ginzcek nicht zu verlieren.

Wenn man nur die Taktik immer erkennen würde, wenn sie spielen...
Bitte nicht füttern
Don't feed the troll and other Querulanten und Diskutanten


RedBlues
Halbdaggl
@ Druck

Möchte noch was ergänzen.
Es geht um mehr als Aufstieg, der Verein muss zurück in die erste Liga um nicht den Kader zusammenstreichen zu müssen. Der Einsatz dürfte höher als letzte Saison sein, denn ein Jahr2. liga hiess es, kann man stemmen.

Ausserdem müssen die Spieler an ihren eigenen Marktwert denken, dersteigt nicht bei einem Zweitigisten der nden Aufstieg verpasst.

Stimme daher Thoreauzu, der Druck ist höher als letzte Saison

muffinho
Der Druck wird gleich hoch sein. Kein Spieler will freiwillig absteigen (außer man hat die Möglichkeit dadurch billig aus seinem Vertrag zu kommen und für seinen Kindheitstraum HSV zu spielen), daher würde ich den Druck letzte Saison gleich einstufen. Der Unterschied ist vielleicht, dass letzte Saison der Druck negativer Natur war. Ich finde es mental schwieriger, was zu verlieren als etwas nicht zu gewinnen, auch wenn die Konsequenzen gleich sein mögen.


muffinho
darkred hat geschrieben:Was für Expertisen. Chapeau.
Erst ist der Druck des Aufsteigen müssen doppelt so hoch wie der Abstiegskampf, dann nur noch mind. so hoch. Hat man dafür einen "Druckmeter" oder was..?
Schon wichtig so "der Apfel ist grüner wie die Banane gelb" Diskussionen. Hauptsache bedeutungsschwanger vorgetragen...


Sollen wir lieber wieder auf die Metaebene schweben und diskutieren, warum man sich besser über den grünen Apfel empören kann als über die gelbe Banane?





darkred
Benutzeravatar
Halbdaggl
Ihr könnt euch unterhalten über was ihr wollt ... ich finde es nur einfach wieder immer wieder recht belustigend mit welcher Geltungsgeilheit manche hier versuchen, subjektive Eindrücke aber sowas von objektiv zu verkaufen. Aber das scheint man ja hier nicht anmerken zu dürfen. Entschuldigt bitte, dass ich gestört habe...

Also wie war das noch mit dem Druck...?
Doppelt? Halb? Oder gibt es Druck im Sinne von Druck so gar nicht..?
:mrgreen:


Airwin
sehr müßig hier die drucksituation abstiegskampf und aufstiegskampf vergleichen zu wollen. Ebenso müßig die diskussion ob die bielefelder "harakiri" gespielt haben. Sie haben sehr laufintensiv hoch verteidigt, viel mit langen bällen operiert und versucht das spiel als eine endlose abfolge von zweikämpfen zu gestalten. Eine mögliche variante wenn man gegen einen technisch und spielerisch überlegenen gegner antritt.
Man muß da auch differenzieren, das spiel hatte auch sehr unterschiedliche phasen ( keine phrase, gegen den KSC hatten wir das spiel zB durchgängig unter kontrolle), bis zum 1-0 hatten wir das dominiert, danach wurde es offener. Nach unserer führung kamen wir sehr unter druck und nach dem ausgleich ab der 75ten stand bielefeld dann in der tat überhaupt nicht mehr kompakt und wir hatten in der folge mehrere großchancen. In der phase würde ich das harakiri jedenfalls unterschreiben. Lest euch halt einfach mal durch was für eine spielweise der bielefelder coach fordert und was er nach dem spiel gesagt hat. Hört sich fast an wie zorniger, nur dass er besser deutsch kann. Und dann erinnert euch mal an das was nach den zornigerspielen regelmäßig geschrieben wurde: VfB klar besser, gegner an die wand gespielt, wir wissen gar nich warum wir verloren haben etcetcblabla.
Wir hatten deshalb verloren weil wir null spielkontrolle hatten, harakiri spielten, mit etwas glück gewinnt man , mit etwas pech verliert man, wenns zur pause 3-0 steht ist 3-4 am ende eine sehr realistische option.
Man kann von so einer spielweise halten was man will ( ich z.B . wenig) aber es ist klar, dass eine solche mannschaft sehr schwer zu bespielen und so ein spiel sehr schwer zu kontrollieren ist.
Von daher finde ich dass der VfB das - unter diesen umständen , gegen diesen gegner - nicht schlecht gemacht hat. Und wir haben halt mit terodde einen dabei der mit drucksituationen ( scheißegal ob die im abstiegs- oder aufstiegskampf größer ist) offensichtlich überragend umgehen kann. Gegen dresden haut er in der 94ten den elfer rein, gegen bielefeld läßt er mehrere chancen liegen und chipt den ball dann in der 89ten trotzdem ganz cool über den torwart. Ich würde mir wünschen wir hätten einen solchen spieler auch in der abwehr oder im MF.