Ich bin innerlich etwas zerrissen. Einerseits ist das bisher gesehene ja ok. Wir haben schon drei mal zu Null gespielt, stehen im Mittelfeld und wir haben in den bisherigen sechs Spielen mehr als nur mitgespielt. Und gegen erst mal hinten dicht machen, kann ja keiner ernsthaft etwas haben. Der Kader scheint auch breit genug zu sein; bei Verletzung haben wir immer noch Auswahlmöglichkeit.
Andererseits erinnert mich dieses Spiel an die Zeiten - ich weiß nicht mehr genau, so vor vier/fünf Jahren, - als es bergab ging, es aber noch keiner so richtig wahrhaben wollte. Damals hatten wir auch immer viel Ballbesitz und keine Durchschlagskraft. Früher oder später sind wir damals dann in die Konter gerannt. Gegen Ende der Vorrunde wurde dann immer der Hebel umgelegt und man hat die anderen mal machen lassen und selbst gekontert. Damit ging es dann wieder bergauf.
Aktuell fehlt uns in erschreckender Weise jede Durchschlagskraft. Unser Spiel, das nicht ungefällig ist, findet einfach viel zu weit weg vom gegnerischen Tor statt. Gott sei Dank bisher ohne Fehler beim Querschieben. Gut zu beobachten war gestern, sobald wir das Spiel nach vorne verlagern, steigt das Konterrisiko exponentiell. Drei Dinge, die im modernen Fußball essentiell sind, fehlen uns derzeit völlig.
Das Pressing
Das schnelle Umschaltspiel
Das schnelle Spiel über Außen
Für alle drei Punkte haben wir geeignetes Personal, praktizieren es aber aus Sicherheitsgründen nicht. Ich würde es sehr begrüßen, wenn zumindest phasenweise die eine oder andere Variante praktiziert würde. Scheint mir effektiver und risikoloser zu sein, als unser Ballbesitzspiel insgesamt weiter nach vorne zu schieben (s.o.). Dann würden auch unsere schnellen und beweglichen Leute (z.B. Brekalo, Donis, Asano) wieder besser ins Spiel kommen und Terodde müsste nicht dauernd zwischen X Manndeckern einer geordneten Abwehr agieren.