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Auswurf
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Grasdaggl
aber Furt
du hast mich nicht ganz vollständig zitiert


alles bewirkt was, auch das nichts,
weil nicht alles nichts ist, steht auch das nichts im zusammenhang mit allem existierenden..

Ob sich das dann politisch nennt,
oder einfach nur relevant ist,
darfst Du entscheiden
das ist doch keine Musik

Manolo
Grasdaggl
richtig, das sehe ich völlig anders. es gibt das recht am eigenen bild und nicht das rechtder öffentlichkeit am bild des anderen. von daher hat allein der fotografierte zu entscheiden, was mit seinem bild passiert, und nicht diejenigen, die es anschauen.

woher du es nimmst, das retuschieren für den vfb bei EINEM bekannten Fall etwas normales ist, weiß ich auch nicht.

PS: im konkreten fall ist der t-shirt-träger vielleicht auch ziemlich unpolitisch und fand das shirt nur schick (ja, das gibt es).
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Tifferette
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Grasdaggl
Manolo hat geschrieben:woher du es nimmst, das retuschieren für den vfb bei EINEM bekannten Fall etwas normales ist, weiß ich auch nicht..

Das nehme ich daher, dass es erstens nun mal passiert ist, dass es zweitens vom VfB in seiner Erklärung nicht als Einzelfall bezeichnet wird, und dass drittens der VfB dauernd in Bildern rumretuschiert (Nice hat sich hier schon mehrfach darüber lustig gemacht, wenngleich es fairerweise meist um Mannschaftsbilder ging).

Glaub mir, mit rechtlichen Erwägungen brauchst Du mir nicht zu kommen, das habe ich schon im Blick. :) Aber dass etwas rechtlich zulässig sein könnte (hier: die unterstellte Zustimmung zur Änderung) bedeutet nicht, dass etwas gut oder richtig ist. Das ist eine Grundlage unserer Gesellschaft - dass man nicht alles macht oder machen muss, was man so darf.

Und ob in diesem Fall der Betroffene zugestimmt hat oder nicht (nochmals, was wir nicht wissen) hat auf die aus meiner Sicht (nicht: Deiner Sicht) fragwürdige Attitüde des VfB keinen Einfluss. Wenn ich besoffen meinem Nachbarn in den Garten kotze, der das aber nicht so schlimm findet, denn es ist halt "der gute alte Tiffi", dann ändert das nichts daran, dass es generell eher nicht so toll ist, Nachbarn in den Garten zu kotzen. Und ja, wenn Medienvertreter und -beauftrage in Bildern rumfummeln, dann halte ich das für ähnlich unschön wie in den Garten kotzen. Bildmanipulation finde bäh (Edit: vor allem, wenn es irgendwie eine politische Konnotation hat, und sei es das Entfernen des Politischen). Das ist dann wohl der grundsätzliche Unterschied in unseren Ansätzen.*



* ich setze voraus, dass das nachbarschaftliche Göbeln von uns beiden als nicht so wünschenswert ansgesehen wird.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Manolo
Grasdaggl
Ich nehme hie rmal die Position ein, die sonst oft darkred vertritt: hier wird für mich aus einer mücke ein elefant gemacht.

wäre übrigens bsp. aus einer reichskriegsflagge eine vfb/deutsche-flagge gemacht worden und der super sympathische vfb-fanklub xy vorgestellt worden, wäre ich bei dir. aber nicht wegen einem solchen shirt.

aber danke, dass du mich von einem sauschlechten spiel ablenkst, dass man retuschieren sollte ;)
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Haber hat geschrieben:waren eben alle gleichgeschaltet, hat sich einer der VfB-ler an der Adolf-Hitler-Kampfbahn besonders hervorgetan (pro NS profilieren müssen)?


“Der VfB war lange vor der Nazizeit ein Verein des Militärs. So entstand auch der Beiname „Säbelesclub“. In diesem Club gaben nationalistische und demokratiefeindliche Stimmen den Ton an. „Der Verein für Bewegungsspiele Stuttgart hat zu allen Zeiten das deutsche Vaterland auf sein Panier geschrieben“, schrieb Egon Graf von Beroldingen, Präsident von 1921 bis 1923.

Im Jahr 1931 wurde dann Hans Kiener Vereinsvorsitzender, der bereits zu diesem Zeitpunkt – zwei Jahre vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten – Mitglied der NSDAP gewesen war. 1932 stellte er den vereinseigenen „Platz bei den drei Pappeln“ mit Begeisterung für eine NSDAP-Großveranstaltung zur Verfügung. So schnell wie in kaum einem anderen deutschen Verein führte der VfB unter Kiener 1933 auch die unheilvolle „Arisierung“ durch und entzog den Juden im Verein die Mitgliedschaft. Dieser Hans Kiener, der sich von 1934 an Vereinsführer nannte, wurde 1953 vom Landessportbund mit der Verdienstnadel ausgezeichnet und im Verein weiter hofiert –­­ ­viele Jahre als Mitglied des Ältestenrates.”


https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 9eddd.html




Unter Westfalen
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Grasdaggl
Mein Vater pflegte, zu sagen: Es gibt sotte und sotte. Aber leider mehr sotte, als sotte.

Ich glaube, dass man das III. Reich nicht Schwarz/Weiß betrachten kann. Es gab Täter, Mitläufer, aber auch eine relativ große Anzahl von Menschen, die das Regime nicht beugen konnte.

Die Fußballvereine machten da wohl keine Ausnahme.
Für mich ist es aber schon eine Unterschied, ob man im "vorauseilenden Gehorsam" Juden ausschloss, bevor man dazu gezwungen wurde oder ob man versucht hat, den Ausschluss so lange wie möglich hinauszuziehen.

Für mich das größte Phänomen war die chamäleonhafte Verwandlung nach dem Kriege vom Nazi zum Christdemokraten oder zum Kommunisten (habe jetzt einen Artikel gelesen, dass in der DDR der Anteil der ehemaligen Nazis in Führungspositionen der Partei und Verwaltung erheblich war und viel höher, als zugegeben).

Es ist allgemein nicht bekannt, dass fast alle Hochschullehrer für Arbeitsrecht nach dem Krieg ihre Karriere unbeschadet fortsetzen konnten. Bei den Medizinern wurden einige wenige, die sich vorbehaltlos in den Dienst der Rassenpolitik gestellt hatten, ihrer Posten enthoben.

Durch den Kalten Krieg wurden die bescheidenen Ansätze der Entnazifizierung schon vor 1950 konterkariert.
Zum Glück gibt es Menschen, die auch heute noch ein Gefühl für Unrecht haben. Hier in Münster gab es vor einigen Jahren eine Bürgerbewegung, die die Umbenennung von Straßen forderte. Der heutige Schlossplatz hieß vor 5 Jahren noch Hindenburgplatz. Der einmütige Beschluss des Rates über die Parteigrenzen hinweg sollte durch ein Bürgerbegehren, das ein rechtskonservativer Anwalt, Mitglied der CDU, lancierte. Es wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Aus Wikipedia

Begriffsverwendung seit Kriegsende 1945
Seit der Nachkriegszeit hat sich die zeitliche Blickrichtung hinsichtlich des Begriffs „Drittes Reich“ grundlegend gewandelt. Wurde die mit dem Begriffsinhalt verbundene Vorstellung über Jahrhunderte auf die Zukunft bezogen, so bezieht sich der Begriff seitdem allgemein auf die Zeit des Nationalsozialismus und somit auf die historische Vergangenheit. Nach 1945 setzte sich die Bezeichnung „Drittes Reich“ in der Umgangssprache, unter Historikern, in der Publizistik und im Geschichtsunterricht an den Schulen durch,[35] da mit ihm prägnant Bezug auf das Deutschland während der Zeit der NS-Diktatur genommen werden konnte und die Nationalsozialisten keinen spezifischen Begriff für Deutschland in der Zeit ihrer Herrschaft etablierten.

Allgemein zeichnete sich nach 1945 allerdings eine „Bezeichnungsheterogenität“ in der Bundesrepublik Deutschland ab.[36] So werden neben dem „volksläufigen“ Ausdruck „Drittes Reich“ auch Bezeichnungen wie NS-Staat, NS-Regime, Diktatur Hitlers und nationalsozialistische Herrschaft verwendet.[36] Eine stichprobenartige Untersuchung von Georg Stötzel der Tageszeitung taz (von 1989 bis 1999) und der Wochenzeitung Die Zeit (von 1995 bis 1998) ergab beispielsweise, dass für den jeweiligen Untersuchungszeitraum in diesen Zeitungen „die Epochenbezeichnung Nazi-Zeit“ gegenüber anderen Bezeichnungen „vorherrschend“ gewesen sei (taz mit 90 Prozent, Die Zeit mit 60 Prozent).

Wenn du mir nachweist, dass Du schon immer Reichspogromnacht statt Reichskristallnacht gesagt hast, können wir beide in einen fruchtbaren Dialog eintreten.
;)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.