Thomas Hitzlsperger

Kneer:

Es ist ein ungewöhnlicher Weg, den der VfB da im Abstiegskampf einschlägt. Sehenden Auges gehen sie den Weg jetzt erst mal mit einem Trainer weiter, dessen Arbeit sie offenbar selbst so kritisch beurteilen, dass sie ihm den jungen, neuen Sportchef eng an die Seite stellen. Ob dieser Impuls bei der Mannschaft ankommen wird, ist eher fraglich, aber Hitzlsperger soll jetzt erst mal als Figur wirken, im Klub und auch draußen im sogenannten Umfeld. Hitzlsperger ist kein fröhlicher Polarisierer wie der Rheinländer Reschke, er ist ein bodenständiger Bayer mit verbindlicher Art und noch frischer Profi-Erfahrung, die er gerne auch in der Spielerkabine zum Einsatz bringen darf. Und er ist ein Held in der Kurve, wo sie ihn immer noch für jenen Volleyschuss verehren, mit dem er den VfB im Mai 2007 zur Meisterschaft schoss. Hitzlsperger startet nicht bei null, die Schwaben haben ihn längst eingemeindet. Und sie werden auch bestimmt nicht bruddeln, sollte er am Wochenende vielleicht doch den Trainer Weinzierl entlassen.

https://www.sueddeutsche.de/sport/vfb-s ... -1.4327453

Ist der letzte Satz eine Temperaturmessung im Umfeld, oder eine Prognose? Jedenfalls habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass Dietrich sich mit Weinzierl durch den Abstiegskampf mogeln will, aber Hitzlsperger hat sich in der Frage wirklich eine große Hintertür offen gelassen.

Nice Weather hat geschrieben:Ja fein, dem möchte ich aber entgegensetzen, dass der VfB heute genau so regiert wird wie vor Wahler, nämlich vom Aufsichtsrat aus. Also Zustimmung, aber letztendlich ist ihm das große Durchlüften leider nicht gelungen.

Das liegt aber an den Strukturen, gegen die ein Präsident des e.V. bzw. ein Vorstand wenig bis gar nichts ausrichten kann. Wenn die Kontrollebene (in beiden Fällen der Aufsichtsrat) so gebaut ist und so verstanden wird, dass sie sich ins Tagesgeschäft einmischt, was willst du dagegen machen? Ist doch bei den Unaussprechlichen nicht anders, nur, dass dort der VV eben auch ein im Verein wohlgelittener Exfußballer ist.

Das wäre die Aufgabe der Vereinsmitglieder gewesen. Aber da stand halt auch immer die geforderte Dreiviertelmehrheit als Hindernis für eine Satzungsänderung dazwischen. Oder man hätte eben zumindest mal gegen die Ausgliederung in der Form einer AG stimmen müssen. Aber auch darüber wurde ja nach Wahler (also mit Dietrich) nicht diskutiert, sondern nur mantramäßig wiederholt, dass dies die beste aller Variationen sei. Die beste Form kann es ja immer sein, fragt sich halt nur, für wen?

Ist aber hier eigentlich O.T., sondern gehört zur Vereinspolitik.

Ja. Mein eigentlicher Punkt war, dass Hitzlsperger eine Herkulesaufgabe vor sich hat: es wird jetzt extrem viel von ihm erwartet. Er soll die Klasse halten und am besten gleich AG und Verein neu aufstellen. Wahlers Antritt war mit ähnlichen Hoffnungen verbunden. Dabei lagen sowohl damals Wahler als auch heute Hitzlsperger große Hindernisse im Weg, und es ist natürlich auch gar nicht Hitzlspergers Auftrag, Strukturreformen durchzuführen.

Wobei ich von Wahler auch nicht erwartet hatte, dass er Gremien wie den Aufsichtsrat umstrukturiert oder anders besetzt. Natürlich geht das nicht. Es geht in dieser Bude halt seit sehr vielen Jahren darum, einen frischen Wind hineinzukriegen. Ich wiederhole mich: Frühstücksclub aus Daimler-Funktionären und deren Managerfreunden. Alles ehrenamtlich natürlich: der VfB ist deren Hobby, wo sie in der Präsidentenloge rumpoltern.

Darauf wollte ich hinaus. Man will jetzt am besten auch gleich noch den Dietrich loswerden, und das wird Hitzlsperger niemals liefern können.

Mach et Otze, Achso. Hitzl.

Ein Schritt in die richtige Richtung, falls Hitzlsperger nicht gleich von Dietrich eingenordet wird. Aber da glaube ich nicht dran, sonst hätte er es nicht gemacht. Ob es den Abstige vermeidet, das steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

Nice Weather hat geschrieben:Ja. Mein eigentlicher Punkt war, dass Hitzlsperger eine Herkulesaufgabe vor sich hat: es wird jetzt extrem viel von ihm erwartet. Er soll die Klasse halten und am besten gleich AG und Verein neu aufstellen.

Also ich wäre zunächst komplett damit zufrieden, wenn er ein Team mit hoher Sportkompetenz zusammenstellt, durch das die ausgegliederte Fußballabteilung endlich fachlich gut aufgestellt ist. Wenn ihn die hohen Herren machen lassen (um ihren Arsxx zu retten), dann soll mir das sehr recht sein. Ob das Ganze dann erfolgreich ist, wollen wir sehr hoffen.

Nice Weather hat geschrieben:Man will jetzt am besten auch gleich noch den Dietrich loswerden, und das wird Hitzlsperger niemals liefern können.

Nun, einzelne Personen kann man wohl loswerden. Dietrich als Präsident können die Mitglieder des e.V. abwählen, als AR-Vorsitzender sitzt er wohl mitgliederunabhängig im Sattel. Aber es geht die Sage, dass Bobic den AR-Vorsitzenden Hundt vertrieben hat. Dann kam aber Schmidtchenschnäuzer und jetzt eben Porth von Daimlerseite. Daimler hinauszuwerfen, hat man sich mit den Anteilsverkäufen endgültig verbaut. Man kann höchstens darauf hoffen, dass Zetsche, der ja ein ausgewiesener VfB-Fan ist, dort vielleicht mal jemanden hinschickt, der was taugt.

Für 4700 Eure Rente am Tag, kann sich der Zetsche da schon mal ehrenamtlich einbringen. Beim Daimler schaffen 170000 Leute, da wird doch einer aufzutreiben sein, der Ahnung hat.

dass Zetsche, der ja ein ausgewiesener VfB-Fan ist, dort vielleicht mal jemanden hinschickt, der was taugt.

er hätte ja bald selbst die zeit für den posten

ah, plan b

Arme Sau, der Kerle, hätte ihn cleverer eingeschätzt. Stell mir mal das so vor: spricht mit einem Berater ,der schon vierhundertsiebzig Deals über zweiundzwanzig krumme Ecken über die Bühne geschoben hat. Na Prost.

Hitzelberger ist bestimmt ausgeschlafen, aber für diesen ekelhaften "Menschenhandel" einfach noch zu unbedarft, darf man doch sagen, oder?

Der Hitzlsperger ist nicht unbedarft, der kennt nur die ganzen Tricks nicht. Jemanden für Transfers, Verträge und Verhandlungen dazuzuholen*, wird eine seiner ersten Aufgaben sein. Sonst muss das der Steuerbrater machen, der Heim.

Das zeigt aber, was Hitzlsperger für Löcher stopfen muss: gleichzeitig geht’s darum, mit oder ohne Weinzierl 13 Endspiele zu bestreiten und dafür den Kader aufzuräumen, durchzulüften und einzustellen. Daran kann man ja auch schon krachend scheitern, ohne die Planung für die nächste Saison im Nacken zu haben.


*Steht dieser tschechische Direktor jetzt eigentlich bereit, und der Reschke wollte das nicht? Waren das nur Lippenbekenntnisse? Angeblich suchen sie so einen doch schon seit Jahren.

"Das tritt nach meiner Kenntnis - ist das sofort, unverzüglich."


...klang nicht so

Die ganzen Strukturen und handelnden Personen beim VfB sind so ausgerichtet, als handle es sich um ein Wirtschaftsunternehmen. Einen Sportverein / eine Sport AG muss man aber anders führen. Die Anwendung unternehmerischer Konzepte haben nicht zwangsweise sportlichen Erfolg zur Konsequenz. In der Wirtschaft können mehrere Wettbewerber gleichzeitig erfolgreich sein, ohne Verlierer. Im Sport geht das nicht, da ist der zweite bereits der erste Verlierer. Deshalb muss man den Misserfolg - wie auch immer den man definiert - irgendwie mit einplanen, damit man damit umgehen kann. Der SC Freiburg macht das vorbildlich.

Hitz als Sportler weiss das. Hoffentlich kann er das auch vermitteln und sich gegenüber den sogenannten Unternehmern mit der Zeit auch durchsetzen.

Ist aber auch schwer. Der Dieter Hundt konnte sich noch auf Benchmarks verlassen: der hat den Trainer rausgeschmissen, wenn die Zuschauer wegblieben. Heute rennen’s alle hin, wie soll man da noch wissen, ob man was falsch macht.

Mit Hitz habe ich Hoffnung, dass der Kelch Gisdol (aka Slomka, ..) an uns vorbei geht.
Falls Weinzierl gehen muss, kommt entweder ein Feuerwehrmann, also Magath, oder es wird versucht einen jungen, unverbrauchten wie Nico Willig zu installieren.
Hitz hat ihn doch vor der Saison von der U17 zur U19 befördert, kennt ihn gut....

"Die ganzen Strukturen und handelnden Personen beim VfB sind so ausgerichtet, als handle es sich um ein Wirtschaftsunternehmen"

Grandios, was ist denn sonst ein Unternehmen mit ca 100 Beschäftigten? Ein Kegelclub.?Umgekehrt, der VfB wurde nie als Wirtschaftsunternehmen geführt, sondern maximal als Hobby der Begräbnisinstitutes Maxwaldefaldesummsummsumm. Onser VfB ist ne Gönnerkamarilla aber doch kein Wirtschaftsunternehmen, das ist der Unterschied. So wie die Fans, so der Vorrei -:) Wahnsinn

Yep. Natürlich ist der VfB ein Wirtschaftsunternehmen, das zwar an den Marktführer herankommen will, aber halt nicht performen kann, weil die Gelder überall sonst hinfließen, nur nicht in die "F&E".

Bin sehr gespannt wie Hitzlsperger das angeht. Er als Präsidiumsmitglied und Bindeglied zwischen Jugend und Profis hat ja die Misere der letzten Jahre mitzutragen.
Dietrichs letzte Patrone.

Balbriggan hat geschrieben:Bin sehr gespannt wie Hitzlsperger das angeht. Er als Präsidiumsmitglied und Bindeglied zwischen Jugend und Profis hat ja die Misere der letzten Jahre mitzutragen.
Dietrichs letzte Patrone.

Hitz hat (glaube ich) im Juni '16 bei uns unterschrieben. Der Niedergang des Vereins war schon deutlich früher eingeläutet. Jetzt erklär mir mal welchen Teil der 'Misere' er nach 2,5 Jahren Arbeitszeit in deutlich weniger weisungsbefugten Positionen zu tragen hat.

Alle die verantwortliche Positionen beim VfB haben, mache ich verantwortlich für diese Scheisse die sie abliefern, und da gehört auch der Hitz dazu.
Es wurde wieder jemand mit dem berühmten Stallgeruch installiert.

Man kann halt an allem noch ein Härle finden, gell.
Hitz war Leiter NLZ. Soll er in nichtmal 3 Jahren 4 Timo Werners züchten und in die Erste bringen?
Rein theoretisch hat er zum "Führungskreis" gehört ja. Aber bevor man bei der Ursachenforschung für unsere Situation bei Hitz landet, hat man 30 andere Adressen abzuklappern...
Ganz im Gegenteil, bei der Scheisse, die die Verantwortlichen in anderen Positionen abgeliefert haben, ist Hitz ja als Newcomer im Bereich NLZ sehr positiv wahrgenommen worden. Hat also seinen Job garnicht so schlecht gemacht

Außerdem:
Wer war denn (ohne Stallgeruch) auf dem Markt?

Er hat nicht nur theoretisch dazugehört er ist sportliches Bindeglied gewesen zwischen Präsidium und AR, jetzt ist es natürlich müßig darüber zu diskutieren ob er da immer richtig lag bei seinen Einschätzungen.
Es geht mir darum, das man alles hinterfragen sollte. Wer auf dem Markt war oder ist, weiß ich natürlich nicht.

Da hast du schon Recht, ich meinte nur, vor dem gesamten Kontext des Niedergangs über die letzten 10 Jahre, fallen die 2,5 Jahre die Hitz wirken konnte, denke ich nicht so ins Gewicht. Ich bin froh, dass jetzt er das sportliche Ruder hat.

Balbriggan hat geschrieben:Alle die verantwortliche Positionen beim VfB haben, mache ich verantwortlich für diese Scheisse die sie abliefern, und da gehört auch der Hitz dazu.
Es wurde wieder jemand mit dem berühmten Stallgeruch installiert.

Das ist jetzt aber schon ne sehr holzschnittartige und wenig wohlwollende Betrachtung, oder?
Die einst so leuchtende Benchmark bei der Jugendförderung, respektive der Vorsprung gegenüber vieler Ligakonkurrenten, wurde sicher nicht von Hitz verspielt. Das passierte weit früher. Wenn ich dann infolge noch an die ineffizienten Volten der Herren Bobic&Becker und die von Reschke initiierten Planspiele mit Abschaffung der zweiten Mannschaft denke, dann steht Hitz mit seiner Arbeit am NLZ doch vergleichsweise erfrischend und der allg. Entwicklung zuträglich da.

Der Hitzlsperger hat garantiert gute Arbeit im Jugendbereich geleistet. Hoffen wir das er einen guten Job macht.
Es ist in meinen Augen nur eine Entscheidung die Fans zu beruhigen. Unter Dietrich werden nie starke Leute arbeiten.

darkred hat geschrieben:

Balbriggan hat geschrieben:Alle die verantwortliche Positionen beim VfB haben, mache ich verantwortlich für diese Scheisse die sie abliefern, und da gehört auch der Hitz dazu.
Es wurde wieder jemand mit dem berühmten Stallgeruch installiert.

Das ist jetzt aber schon ne sehr holzschnittartige und wenig wohlwollende Betrachtung, oder?
Die einst so leuchtende Benchmark bei der Jugendförderung, respektive der Vorsprung gegenüber vieler Ligakonkurrenten, wurde sicher nicht von Hitz verspielt. Das passierte weit früher. Wenn ich dann infolge noch an die ineffizienten Volten der Herren Bobic&Becker und die von Reschke initiierten Planspiele mit Abschaffung der zweiten Mannschaft denke, dann steht Hitz mit seiner Arbeit am NLZ doch vergleichsweise erfrischend und der allg. Entwicklung zuträglich da.

Ist es nicht auch ein Widerspruch Hitz gute Arbeit im NLZ zu attestieren, um seinen Beitrag mit dem Satz "unter Dietrich werden nie starke Personen arbeiten" abzuschließen

Sportlich erfolgreich mit der Jugend zu sein als Leiter des NLZ, ist eine andere Hausnummer als Chef der Profis.
Ich behaupte mal, das er den Dietrich jetzt deutlich öfter überzeugen muss oder sich auch mal querstellen. Ob er diesen Spagat hinbekommt ?
Hoffen wir das beste.