Wer reitet so spät durch Nacht und Wein?
Es ist der Dietrich mit seinem Verein.
Er hat den VfB wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein VfB, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Dietrich, du den VfB nicht?
Die VfB-Trainer mit Kron’ und Schweif? –
Mein VfB, es ist ein Nebelstreif. –
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Vorstand hat manch gülden Gewand.“ –
Mein Dietrich, mein Dietrich, und hörest du nicht,
Was der VfB mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –
„Willst, feiner VfB, du mit mir gehn?
Meine Trainer sollen dich warten schön;
Meine Trainer führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ –
Mein Dietrich, mein Dietrich, und siehst du nicht dort
Stuttgart Trainer am düstern Ort? –
Mein VfB, mein VfB, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Spieler so grau. –
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht Nico Willig, so brauch’ ich Gewalt.“ –
Mein Dietrich, mein Dietrich, jetzt faßt er mich an!
Der Trainer hat mir ein Leids getan! –
Dem Dietrich grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen den ächzenden Verein,
Erreicht das Stadion mit Mühe und Not;
In seinen Armen der VfB war tot.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).