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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Öcher hat geschrieben:
Iron hat geschrieben:Zorniger hatte Spieler wie Ginczek, Werner, Kostic, Harnik, Didavi. Das hätten einige Trainer deutlich besser hinbekommen.


Natürlich hatte man da genug Geschwindigkeit und Qualität, aber grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man mit sehr viel Pech die ersten 3 Heimspiele verloren hat, die mangelnde Flexibilität war natürlich gegeben beim Zorniger, aber der Kader war wie heute nicht ausgewogen. Hlousek Niedermeier war keine Bundesligataugliche Abwehr, Baumgartl und Barba genauso.
Dennoch fand ich den Ansatz vom Zorniger hoffnungsvoller als andere Kandidaten.

Iron hat geschrieben:Weinzierl und Betonmischer?
Selbst Korkut war im Vergleich zu Wolf deutlich weniger Beton. Bei Wolf wurde mit 5er Kette hantiert und kaum mutig in die Offensive gegangen. Da war die Umstellung auf 2 Stürmer und 4erkette ein reinstes Offensivfeuerwerk.


:nod: :vfb: :nod:
Weinzierl meinte doch selbst in der WP im MB Museum, dass er dachte er kann was anderes Spielen, er ist zum VfB gekommen um offensiv zu spielen und hat die ersten 3 Spiele oder 4? 0-11 verloren oder sogar mehr mit einer 5er Kette :cry: gegen BVB, Frankfurt und Hoffenheim. Dann die diversen Alibis und Luftschlösser, da finde ich ein Willig viel stimmiger in seiner Ansprache, aber er hats natürlich auch leichter.



Iron hat geschrieben:Das war ja letzte Saison eben nicht so. So lapidar behaupten das könne jeder Zweitligaspieler besser...
Gomez ist immer noch ein guter Stürmer. Wenn er aber so wie bei uns eingesetzt wird, dann spielt er eben nicht seine Stärken aus. Wie auch sehr oft in dieser Saison Donis und einige andere Spieler. Da ist es mir zu einfach die Schuld bei ein paar Ersatzspielern zu suchen. Unter Willig sieht es jetzt auch deutlich besser. Wahrscheinlich wären wir mit ihm erst gar nicht derart tief gestrandet.

Versteh mich nicht falsch, ich meine das in Hinblick auf aktuell Hitzlintat, die Leistungen die die zugekauften Spieler gebracht haben, hätte man sich auch eventuell von einem Zweitligaspieler erhofft, ein Burgstaller, Schöpf, diese Kategorie an Spielern sind mMn auch in der Liga so eine Saison zu spielen wie die zugekauften.
Und das ein Donis nur funktioniert wenn du ihn oft genug streichelst, genauso wie ein Akolo, Özcan, Mané, Maffeo, das kann man schwer dem Trainer vorwerfen, aber die Kritik der Kommunikation gegenüber den Trainern für diese Diven steht dennoch im Raum.
(Maxim kritisierte das auch zu häufig bei fast jedem Trainerwechsel , ich denke das geht in die selbe Kerbe)
Ich wäre mir aber nicht so sicher, ob direkt nach Korkut wieder ein Willig die Spieler gefangen hätte, die haben sich ja sehr bewusst gegen Wolf und diese, ich sag jetzt mal NLZ Systematik, entschieden mit ihrer Spielverweigerung genauso wie gegen Korkut und gegen Weinzierl.


Iron hat geschrieben:Was die sagen ist doch völlig belanglos. 2 gleiche Spieler gibt es nicht. Vielleicht ähnlich schwache und dann muss sich halt der Trainer entscheiden. Als wir einige Supertalente aus dem Ösiland bei uns hatten, hieß es auch immer die müssten spielen... aber am Ende war es Werner mit dem z.B. dein Zorniger dann gar nicht funktionierte... um ihn am Ende Richtung Leipzig zu verschenken...


Belanglos ist das nicht, denn Walter legt einen großen Schwerpunkt auf die individuelle Entwicklung einzelner Spieler, er hat auch der SZ ein Konzept erklärt, wie er Bayern vorwärts bringen wollte (2. Mannschaft+u19, die Verantwortlichen haben ihm das nicht zugetraut, sonst wären sie in die Relegation zur dritten Liga gekommen, mit einer mannstärker der Zweiten Mannschaft wie der VfB2 sie dieses Jahr hatte).
Für den Verein hat es auch einen Mehrwert einen Mangala, Ascacibar, Kabak, Gonzalez nach vorne zu brignen als ein Castro, Badstuber, Gomez, wenn es vorallem nicht mal mehr Punkte gibt. Darum gings mir, nicht das man blind irgendwelchen Spielern Einsatzzeiten geben sollte.
Wobei doch, lieber lass ich die A-Jugend spielen und verlier während sie sich zerreissen, als ein lustlosen Mario, limitierten ESSE und ein stolperstuber auf dem Platz zusehen die mehr Geld verdienen als die ganze A-Jugend pro Jahr kostet.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.



fkAS
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Halbdaggl
tommes hat geschrieben:Komisch, es geht ja eher in eine andere Richtung. Weniger Ballbesitz, schnelles Umschaltspiel.

Aber das ist doch grade die große Kritik am Bundesligafußball, dass immer nur auf Umschaltspiel gesetzt wurde und spielerische Optionen im Ballbesitz vernachlässigt wurden. Jetzt sucht man doch verstärkt Lösungen, die mehr bieten als Konter. In der Bundesliga gibt es ja einige Teams wie Werder oder TSG, die neben den noch besser besetzten Teams weg vom reinen Umschaltspiel gehen. Rose oder der neue bei VW sind ja auch weg von der ursprünglichen Württembergisch/RB-beeinflussten Taktik.
Ich hab jetzt nicht viel Kiel geschaut. Die haben recht hohe Ballbesitzwerte. Was ich gesehen hab, war aber wenig Ballgeschiebe, sondern schon viel Dynamik dabei.

Tamasi
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Grasdaggl
Positiv gesehen: Es ist natürlich gut, einen Trainer zu haben, der offensive Lösungen sucht. Und wenn die eine Idee nicht funktioniert, überlegt er sich im besten Falle was Neues. Kreativ bleiben und offen... im Bedarfsfall auch defensiv, wer weiß. Ist am Ende auf dem Platz vielleicht ganz anders als wir gerade tw. befürchten...

de mappes
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fkAS hat geschrieben:
tommes hat geschrieben:Komisch, es geht ja eher in eine andere Richtung. Weniger Ballbesitz, schnelles Umschaltspiel.

Aber das ist doch grade die große Kritik am Bundesligafußball, dass immer nur auf Umschaltspiel gesetzt wurde und spielerische Optionen im Ballbesitz vernachlässigt wurden. Jetzt sucht man doch verstärkt Lösungen, die mehr bieten als Konter. In der Bundesliga gibt es ja einige Teams wie Werder oder TSG, die neben den noch besser besetzten Teams weg vom reinen Umschaltspiel gehen. Rose oder der neue bei VW sind ja auch weg von der ursprünglichen Württembergisch/RB-beeinflussten Taktik.
Ich hab jetzt nicht viel Kiel geschaut. Die haben recht hohe Ballbesitzwerte. Was ich gesehen hab, war aber wenig Ballgeschiebe, sondern schon viel Dynamik dabei.


Auch das wollte ich schreiben
Fkas hat den mumm, den es braucht :arr:

Spaß beiseite
Gott sei dank gibt es ein Umdenken und die destruktiven Teams nehmen ab

Dardai ist jetzt ja auch weg bei Hertha und sogar Mainz spielte meiner Meinung nach einen gepflegten Ballbesitz offensiver Ausrichtung

Tut dem Fußball unglaublich gut diese Trendwende und es macht Spaß zuzuschauen

Hoffe der Trend hält an aber ich bin skeptisch...gerade bei der letzten WM sah man ja dass hinten rein stellen und auf Konter oder Standard hoffen weit verbreitet ist und leider auch erfolgreich sein kann
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Tifferette
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Grasdaggl
Die Kritik am Fokus auf dem Umschaltspiel wird derzeit so ziemlich von jedem Halbsachverständigen geäußert. Dazu gibt es tonnenweise Material, zB auf Spielverlagerung.de. Ich halte das zT für überzogen. Aber es ist schon was dran - wen jede Mannschaft im Grunde den Ball nicht haben will, dann gute Nacht.
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George Best
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Lombaseggl
Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) hat geschrieben:
Die Taktik des neuen Trainers des VfB Stuttgart
So will Tim Walter beim VfB spielen lassen
Von Carlos Ubina 13. Juni 2019 - 14:16 Uhr
Tim Walter, der neue Trainer des VfB Stuttgart, hat eine klare Vorstellung vom Spiel seiner Mannschaft: aggressiv, schnell, viel Ballbesitz, hohes Risiko. Das Vorbild ist Pep Guardiola. Kann das beim VfB gut gehen? Wir haben die taktischen Vorstellungen von Tim Walter analysiert.

Bild
Tim Walters Mannschaften spielen mit hohem Risiko
Foto: AFP


Stuttgart - Vorausgesetzt es gibt im Fußball zwei Grundsituationen: mit Ball und ohne Ball. Dann hat Sven Mislintat während der Trainersuche des VfB Stuttgart vor allem auf den ersten, komplexeren Teil geschaut. „Wir wollten jemanden haben, der das Spiel am Ball denkt“, sagt der neue Sportdirektor – und nicht gegen den Ball, wie es viele andere Fußballlehrer tun. Mit Gegenpressing, hohem Anlaufen und dem Spiegeln des Gegners. Vielmehr: eigene Akzente setzen.

Lesen Sie hier: so sieht der Kader des VfB aus – Stand jetzt

Gefunden wurde bekanntlich Tim Walter. Ein Trainer, der während seiner Spielvorbereitungen offenbar so gut wie gar nicht auf die Gegner eingeht. Die eigenen Stärken stehen im Zentrum. Für den VfB war es dennoch Liebe auf den zweiten Blick. Denn Mislintat befand sich eigentlich mehrfach in Stadien, um Atakan Karazor von Holstein Kiel zu beobachten. Dann überzeugte aber nicht nur der Mittelfeldspieler, sondern es gefiel die ganze Spielidee des Zweitligisten.

„Wir wollen mit Mut spielen“

Agieren statt kontrollieren, angreifen statt verteidigen. Das sind vereinfacht ausgedrückt die Schlüsselbegriffe für Walters Spielstil. Sie decken sich mit Thomas Hitzlspergers und Sven Mislintats Vorstellungen. Immer wieder haben sie sich gefragt, für welchen Fußball der VfB nach Jahren ohne spielerische DNA stehen will. Die Antwort: „Wir wollen mit Mut spielen“, sagt Hitzlsperger. Der Manager hat genug davon, dass die Stuttgarter auf den Platz gehen, um kein Gegentor zu kassieren. Wie zuletzt unter Tayfun Korkut und Markus Weinzierl. Zumal sich diese Herangehensweise – auch aus Mangel an Offensivqualität – bestenfalls als gut organisierte Ereignislosigkeit entpuppt hat. Nur unter Korkut führte sie eine Halbserie lang zum Erfolg.

Lesen Sie hier: die neuen Markwerte der VfB-Spieler

In der Abstiegssaison steht jedoch vorne eine magere Zahl und hinten eine fette. 32 erzielte Treffer, 70 Gegentore. Auf die Ligapartien übertragen hat der VfB mit dieser Tordifferenz grob überschlagen 34-mal 1:2 verloren. Vernichtend, aber die sportliche Stunde null ist der Ausgangspunkt, um es anders zu machen. Wobei eine offensive Aufstellung noch lange keinen schönen Fußball garantiert – und noch weniger den Wiederaufstieg.

Das ist der Unterschied zu Alexander Zorniger

Das weiß auch Walter, dessen innovatives System in Kiel so beschrieben wird: Der Torwart rückt auf die ursprüngliche Linie der Abwehrspieler vor. Die Innenverteidiger schieben nach vorne auf die Sechserposition und sind für die Spieleröffnung zuständig. Entsprechend formiert sich das Mittelfeld ebenfalls tiefer in der gegnerischen Hälfte. Und die Stürmer geben sich tatsächlich angriffslustig, um die gegnerische Ordnung zu durchbrechen. Das birgt ein hohes Risiko bei Ballverlusten. Im Gegensatz zur wilden VfB-Zeit unter Alexander Zorniger bevorzugt Walter jedoch ein flexibles Positionsspiels anstatt eines überfallartigen Umschaltspiels. Also mehr Pep Guardiola im Miniformat und weniger Jürgen Klopp für Arme. Das Herzstück ist das Mittelfeld, in dem sich mit Rückkehrer Orel Mangala sowie den Zugängen Atakan Karazor und Philipp Klement – plus etwas Fantasie – eine neue Mitte bilden könnte.

Walters Ansatz verlangt den Spielern jedoch viel ab, da die Räume auf dem Rasen stets besetzt sein sollen – egal von wem. „Diese Idee, konsequent von hinten herauszuspielen, hat uns begeistert“, sagt Mislintat. Wohl wissend, das es beim VfB dauern kann, um den Plan mit Leben zu füllen. Sechs Wochen, drei Monate, ein Jahr – Mislintat will sich nicht unter Druck setzen lassen. Dennoch befinden sich die Stuttgarter in der paradoxen Situation, dass ihnen angesichts der Erwartungshaltung nur Erfolge die Zeit gewähren, die sie zur Entwicklung benötigen.

Welche Rolle spielt Rainer Widmayer?

In Kiel lief die Vorbereitung vor einem Jahr schleppend. Die Mannschaft hatte Schwierigkeiten, sich auf Walters Vorgaben umzustellen. Doch mit dem Auftaktsieg beim Hamburger SV gewann die Holstein-Elf auch die Überzeugung, dass es mit dem Zweitliganovizen und dessen Ballbesitzfußball funktionieren kann. Im Unterhaus für den VfB vielleicht sogar besser als in der Bundesliga, da es Fehler verzeiht und sich durch eine sichere Grundordnung viel bewegen lässt.

Dafür ist dann ab dem 19. Juni auch Rainer Widmayer zuständig. „Ich denke, er ist eine super Ergänzung zu Tim Walter“, sagt Hitzlsperger über den neuen, alten Co-Trainer. Jahrelang hat der 52-jährige Fußballlehrer aus Renningen bei Hertha BSC hinter dem Chefcoach Pal Dardai das taktische Mastermind gegeben. Jetzt kehrt Widmayer in seine schwäbische Heimat zurück, um dem Stuttgarter Spiel Stabilität und Struktur zu verleihen – ausgehend von der Defensive. „Es sind unterschiedliche Charaktere“, sagt Hitzlsperger, „aber wir bringen sie zusammen“.

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:vfb:


de mappes
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tommes hat geschrieben:
Die Kritik am Fokus auf dem Umschaltspiel wird derzeit so ziemlich von jedem Halbsachverständigen geäußert.

Es hieß auch immer, dass die Dreierkette keine Zukunft hätte.


Ist halt ein fluider Prozess
Aktuell wechseln ja viele Teams zwischen 3er und 4er Kette
So ist es auch mit den anderen Spielideen...jetzt weniger einzelne Teams aber gesamtheitlich betrachtet
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Tifferette
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Grasdaggl
tommes hat geschrieben:
Die Kritik am Fokus auf dem Umschaltspiel wird derzeit so ziemlich von jedem Halbsachverständigen geäußert.

Es hieß auch immer, dass die Dreierkette keine Zukunft hätte.


Das haben verschiedene Leute behauptet, stimmt. Aber sie eignet sich halt auch nicht immer und für alles. Genau die Kritik, die Barfly geäußert hat (=zu große Abstände) wird derzeit von genau diesen Halbsachverständigen geübt. Im Grunde ist das eine wesensverwandte Diskussion zum Streit um Umschaltspiel vs. Ballbesitzspiel. Mit 3er-Kette tut man sich im Umschaltspiel schon durch das Übergewicht im Mittelfeld leichter. Gleichzeitig ist es schwerer, mit Ballbesitz zu arbeiten, weil (siehe oben) die Abstände zu groß werden.

Ich weiß, Fußball ist das "Game of Opinions". Aber an der Kritik am Umschaltspiel ist schon was dran. Wirklich gute Mannschaften können beides, aber das sind nur sehr wenige.

Und wenn man es unabhängig vom erzielten Erfolg sieht, dann schließe ich mich Hitz an: es ist ein Graus, wenn im Grunde keine Mannschaft so richtig den Ball haben will. Das brauche ich nicht, da steht für mich der Fußball über dem Ergebnis.

Aber zum Glück habe ich von diesem Sport keine Ahnung, das macht es einfacher. :)
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Tamasi
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Grasdaggl
Jetzt wird da dieses Kieler 3-0 zum Saisonauftakt beim HSV glorifiziert. Ja, nun... Der HSV unter Titz hat eigentlich genau so gespielt wie oben im Artikel der Walter-Fußball beschrieben wird (der Torwart rückt auf die Position der IV vor etc.). Kiel hat die früh attackiert und eiskalt ausgekontert.

Was heißt das jetzt? Konnte Kiel beides spielen, Ballbesitz UND schnelles Umschalten? Ist Tim Walters Spielidee flexibler als gedacht? Oder war das einfach noch ganz viel „Markus Anfang“ und als Kiel Walters System voll verinnerlicht hatte, erging es ihnen wie Titz‘ HSV und sie wurden ausgeschaut & abgeschossen - wie im Verlauf der Rückrunde?

Keine Ahnung. Ich hoffe auf die erste Variante und dass der Ehrgeizling Walter nicht sein System beweisen, sondern gewinnen will. Und dass er deshalb flexibler und pragmatischer ist als wir denken.

Tifferette
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Grasdaggl
Tamasi hat geschrieben:Jetzt wird da dieses Kieler 3-0 zum Saisonauftakt beim HSV glorifiziert. Ja, nun... Der HSV unter Titz hat eigentlich genau so gespielt wie oben im Artikel der Walter-Fußball beschrieben wird (der Torwart rückt auf die Position der IV vor etc.). Kiel hat die früh attackiert und eiskalt ausgekontert.

Was heißt das jetzt? Konnte Kiel beides spielen, Ballbesitz UND schnelles Umschalten? Ist Tim Walters Spielidee flexibler als gedacht? Oder war das einfach noch ganz viel „Markus Anfang“ und als Kiel Walters System voll verinnerlicht hatte, erging es ihnen wie Titz‘ HSV und sie wurden ausgeschaut & abgeschossen - wie im Verlauf der Rückrunde?



Pah, die hatten es da halt noch nicht verstanden und sind einfach ihrem Bauchgefühl gefolgt.
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fkAS
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Tamasi hat geschrieben:Jetzt wird da dieses Kieler 3-0 zum Saisonauftakt beim HSV glorifiziert. Ja, nun... Der HSV unter Titz hat eigentlich genau so gespielt wie oben im Artikel der Walter-Fußball beschrieben wird (der Torwart rückt auf die Position der IV vor etc.). Kiel hat die früh attackiert und eiskalt ausgekontert.

Was heißt das jetzt? Konnte Kiel beides spielen, Ballbesitz UND schnelles Umschalten? Ist Tim Walters Spielidee flexibler als gedacht? Oder war das einfach noch ganz viel „Markus Anfang“ und als Kiel Walters System voll verinnerlicht hatte, erging es ihnen wie Titz‘ HSV und sie wurden ausgeschaut & abgeschossen - wie im Verlauf der Rückrunde?

Keine Ahnung. Ich hoffe auf die erste Variante und dass der Ehrgeizling Walter nicht sein System beweisen, sondern gewinnen will. Und dass er deshalb flexibler und pragmatischer ist als wir denken.

Also wiederum, was ich von Kiel gesehen habe, war der Torwart nie so offensiv wie bei HSV/Titz. Beim HSV sah das eher statisch aus mit extrem breit stehenden IV und der Torwart, der fast schon dazwischenschiebt. Bei Kiel ist die Viererkette eher flexibler, da schiebt dann ein IV in den 6er Raum vor statt hinten quer zu spielen.
Und was ich bislang gesehen habe, war das auch alles recht dynamisch. Umschaltspiel wird ja nicht aufgegeben. Konter muss man immer können. Nur wird das Spiel nicht alleine darauf ausgelegt.

fkAS
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Halbdaggl
tommes hat geschrieben:Man sollte im Fußball nicht auf eine bestimmte Spielidee setzen. Manche Sportdirektoren wollten/wollen diese Spielidee dann auch noch allen Jugendmannschaften aufdrücken.
Völlig unsinnig.

Jugendspieler müssen verschiedenste Positionen und verschiedene Spielformen spielen können.
Ihnen wurde leider jahrelang beigebracht, dass man spielen, spielen, spielen muss.
1:1-Situationen, Torschuss und Kopfballtiming wurden nicht mehr trainiert.
Und dann wundert man sich, wenn Jahre später Torjäger fehlen.
...
Seit Jahren ist das schnelle Umschaltspiel wesentlich erfolgreicher, als Ballbesitzfußball. Deshalb finde ich es komisch, dass ein Absteiger, der dieses Umschaltspiel nie spielte und auch nicht spielen konnte, jetzt plötzlich Ballbesitzfußball spielen möchte....

So statisch wie du das beschreibst ist die Spielidee nicht. Wenn Mislintat die Spielidee als aktiv und mutig beschreibt, dann kann man das mit verschiedensten Spielformen umsetzen. Es wird ja auch keine fixe Grundordnung vorgegeben (Die Idee mit 442 über alle Teams ist doch schon lange tot). Eigentlich müsste dir Walters Idee gefallen: flexibles Positionsspiel, in der Spieler bestimmte Räume besetzen müssen, aber ist nicht festgelegt welcher Spieler. Wenn sinnvoll ist der IV dort wo man den 10er erwartet.
Anspruchsvoll ist es, aber der Walter hatte mit Kiel jetzt nicht die Übermannschaft in der zweiten Liga gehabt. Wenn die das halbwegs umsetzen können, dann muss der VfB nicht zwingend daran scheitern.

de mappes
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:nod:

Ballbesitzspiel könnte halt in Liga 2 durchaus funktionieren, da wir ja schon in Richtung Bayern der zweiten Liga gehypt werden...aber ohne zu übertreiben werden wir eine der besten Mannschaften haben und den Ball werden sie uns sowieso oft überlassen, sodass man was damit anfangen können sollte

Was die Vorgabe über die ganzen Jugendmannschaften betrifft:

Sehe ich wie tommes...da ist vieles an individuellen Stärken untergegangen in den letzen Jahren
Aber auch da fand ein Umdenken statt und ich sehe auch kein Problem darin, beides zu fördern
Spielidee und individuelle Eigenschaften...sah man bei der a-Jugend ja auch ganz gut, wenngleich die paar spiele dieses überragenden jahrgangs sicher nicht vollumfänglich aussagen dazu liefern
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Tamasi
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Grasdaggl
AS:
Eigentlich ärgere ich mich über den obigen Artikel. Da wird Walters Idee so beschrieben wie der Titz-HSV. Ich habe Kiel beim Gastspiel bei Union gesehen und da waren sie eigentlich ganz „normal“. (Eigentlich auch besser als Union, naja...) Jedenfalls stand der Torwart da auch nicht so wie Pollersbeck.

Das ist ja das, was mir Hoffnung macht. Walter hat theoretisch „große“ Ideen - ist bei der Umsetzung aber durchaus pragmatisch. Und somit „klüger“ als bspw. Zorniger.

Oder auch nicht. :D

de mappes
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Spamferkel
ich weiß nicht, ob der Artikel besser hier oder im Thread Journalismus aufgehoben ist:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/gallery.vfb-stuttgart-tim-walter-und-co-das-ist-das-neue-trainerteam-des-vfb-param~2~1~0~6~false.18ac79cb-638f-45da-9479-b5bd0ba3adde.html

zum einen wieder eine klick-generierende Bildergalerie, zum anderen gleich beim Cheftrainer dieser Fehler:

Tim Walter ist ab 19. Juni der neue Chefcoach des VfB Stuttgart: Der 43-jährige Fußballlehrer kommt vom Zweitligisten Holstein Kiel. Dort hat er nach dem Abgang von Markus Anfang eine Saison lang gearbeitet. Es war sein bisher einziges Jahr im Profibereich. Zuvor war Tim Walter ein erfolgreicher Nachwuchstrainer – beim FC Bayern München und Karlsruher SC. Der Familienvater ist dafür bekannt, offensiv spielen zu lassen.


Haben die das Jahr bei der zweiten der Bayern schlicht unterschlagen oder glaubt man in der Redaktion dort noch, dass Regionalliga nicht auf Profiebene abläuft?! :roll:

darüber hinaus ist der Artikel taufrisch von heut morgen und wurde in ähnlicher form schonmal präsentiert.
jedenfalls sind die Mitglieder des Trainerteams immernoch dieselben...gut ist nach 2 Wochen vergangener Zeit auch keine Selbstverständlichkeit :mrgreen:
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de mappes
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Spamferkel
ist das eine Definition, die der DFB abgegeben hat oder woher kommt denn diese Zuteilung?
Ich kenne die auch aber wer sich ein wenig mit Regionalligafussball beschäftigt (im Saarland großes Thema :D ) kommt schnell zu dem Schluss, dass dort unter Profibedingungen gearbeitet wird...

praktisch beurteilt: Walter hatte definitiv ein Jahr unter Profibedingungen gearbeitet, bevor er nach Kiel ging.
Und das ist auch gut so :mrgreen:
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