Es war ja irgendwie klar, dass ein Stürmer mit diesen technischen Fähigkeiten und diesem Spielverständnis, der zudem noch recht regelmäßig und effizient netzt, für die Vereine, die noch über dem VfB in der Nahrungskette stehen, interessant wird. Und wie man unschwer erkennen kann, fehlt eben den Reißbrettern nach dem Abgang von Timo Werner in dieser Saison ein Goalgetter.
Unter der Voraussetzung, dass der VfB nicht dringend Geld braucht, um die coronabedingten Lücken im Etat zu stopfen, wird es spannend sein, wer von den bislang bekannten Angriffszielen (Gonzalez, Mangala, Silas, Kobel, Sosa, Kalajdzic) tatsächlich unbedingt weg möchte.
Dem VfB (ein wenig) entwachsen erscheinen mir ja lediglich Mangala und Kobel, die vermutlich auch bei einem besser positionierten Club sofort Stammspieler wären. Vielleicht noch Gonzalez, der allerdings in diesem Jahr durch Verletzungen zurückgeworfen wurde, so dass ihm ein wenig das Standing durch aktuelle Leistungen fehlt. Da hängt es sicher von der Höhe des Angebots und von der Lust ab, noch einen weiteren Schritt mit dem VfB gehen zu wollen, ob man sie halten kann.
Für die restlichen Kandidaten hat der VfB schon auch überzeugende Gründe für ein Bleiben in der Hand: Silas würde ein weiteres Jahr Entwicklung ohne Druck sicherlich gut tun, um an seinen immer noch vorhandenen Schwächen (z.B. Spielübersicht) zu arbeiten. Bei Sosa und Kalajdzic kann man mit sicherer Spielpraxis punkten, zumal beide jetzt mal ein erstes Jahr verletzungsfrei absolviert haben. Beide schätze ich aber auch so ein, dass sie sich beim VfB recht wohl fühlen und nicht sofort auf einen Wechsel drängen werden. Sosa hat Verwandtschaft in Stuttgart, und Kalajdzic fühlt sich sicherlich auch ein wenig verpflichtet nach seinem Kreuzbandriss.
Da alle Spieler ja noch immer ziemlich jung sind, kann der aktuelle VfB auch immer noch einiges bieten, was zum Bleiben animiert: Regelmäßige Bundesligaspielpraxis in einer im Durchschnitt sehr jungen Mittelfeldmannschaft mit Potential nach oben, gute taktische Schulung, gute individuelle Schulung, gutes Fitnesstraining und nicht zuletzt hervorragendes Mannschaftsklima. (Und für nen Appel und n Ei werden sie auch hier nicht kicken...).
Meiner bescheidenen Meinung nach besteht deswegen durchaus Hoffnung, dass man das Stammteam für die nächste Saison einigermaßen beieinander halten kann. Und dann muss man sehen, wohin die Reise für den Club geht
Und welche Spieler diese dann immer noch mitgehen wollen.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
- Charles Maurice de Talleyrand -