Die Entscheidung für einen Präsidenten sollte also hauptsächlich im Hinblick auf dessen Nachfolger getroffen werden? Haja, Willkommen beim VfB...
Aber ernsthaft: Natürlich erhofft man sich als Fan eine positive Besetzung - eine Person mit Gestaltungskraft, die nur das Beste für den VfB im Sinn hat und hinter der sich alle gerne versammeln. Wenn es gelingt, eine solche Person zu finden, wäre es doof, wenn die letztlich gar keine allzu großen Möglichkeiten zur Einflussnahme hätte, weil sie sich stattdessen bereits im Satzungslabyrinth aufreiben müsste.
Aber: Soll man deswegen einen Posten mt möglichst großer Machtfülle schaffen, die letztlich den neu gewählten Vorstandsvorsitzenden sofort wieder konterkariert? Dann hätte man sich erstens den Hitz gleich sparen können und darf zweitens sofort wieder bangen, dass dieser Posten niemals wieder Typen wie Dietrich oder Mäuser in die Hände fallen möge. Und gar sooo klein sind die Chancen hierzu am Wasen nun mal eben nicht...
Im Idealfall bestehen all die Gremien von den Vorständen über den Aufsichtsrat, den Feundeskreis, Ehrenrat, etc. bis hin zum Präsidenten nicht aus diversen höggschd unterschiedlichen Einzelgrüppochen mit höggschd unterschiedlichen Interessen, sondern aus einem halbwegs homogenen Team, dass sich innerhalb gemeinsam festgelegter Rahmenkoordinaten bewegt. Süßer Wunschtraum, ich weiß. Aber dennoch...
Jedenfalls: WENN man für das Präsidentenamt eine Person gewinnen kann
mit Gestaltungskraft, die nur das Beste für den VfB im Sinn hat und hinter der sich alle gerne versammeln undsoweiterundsofortetceterapehpeh..., dann wird diese Person ihre Ideen normalerweise auch entsprechend einbringen können, eben weil sie gut sind, wenn sie gut sind. Aber das wird sie dann eben nicht aufgrund einer Allmachtsposition oder Alleinherrscherschaft tun, sondern als Teil eines Teams, das sie von diesen Ideen überzeugen kann und das deswegen - jeder auf seiner Position - aus eigenem Antrieb mit am selben Strang zieht.
Wir brauchen also in etwa einen ökonomisch versierten Technokraten mit Visionen, Weitblick und hoher Sozialkompetenz. Einen freundlichen, symphatischen und sensiblen Macher, ein teamfähiges Alphatier mit Knowhow. Eine Person, die Eier legt, Milch, Wolle und Fleisch gibt, ohne eine Sau zu sein.
Und diese Person suchen wir nicht um ihrer selbst willen, sondern nur damit es deren Nachfolger später einmal leichter hat. Die Schlange an Bewerbern dürfte größer sein, als damals an jenem Donnerstag in den frühen Achtzigern, als ein Konsum in Thüringen mal zwei Kisten Bananen im Angebot hatte.
Jetzt beginne ich auch, zu verstehen, weshalb man eine solche Person nicht namentlich in der Öffentlichkeit benennt. Datenschutz, genau...