Matarazzo holt mehr Punkte, und das mit der vermeintlichen B-Abwehr. Darauf kommt’s halt an. Wenn die jetzt dreimal 0:0 gespielt und zweimal gewonnen hätten, dann würde der Baum brennen und sein Spitzname wäre nicht “Mathemazzo”, sondern “Jugendtrainer” – dabei wäre so eine Serie locker drin, ohne dass man dem Trainer deswegen Fähigkeiten absprechen müsste oder könnte.
Es ist doch ein Wahnsinn, nach ein paar Wochen schon den Anteil eines Trainers an einer Entwicklung beurteilen zu wollen. Die Ergebnisse müssen halt sofort stimmen, aber dafür sind alle miteinander verantwortlich. Spieler und Trainer machen’s momentan gut, alles andere ist Kaffeesatzleserei.
Das wird noch lustig, wenn und falls man mit ihm aufsteigt: das Programm muss für die nächsten zwei Spielzeiten dann Klassenerhalt heißen, ohne wenn und aber: man dreht nicht innerhalb von ein paar Jahren zwei Runden in der zweiten Liga und holt sich dann mal kurz sein Traditionsplätzchen in einem sicheren Bereich der Tabelle zurück. Bin mal gespannt, wie lange das Umfeld diese Bescheidenheit durchhält, und wie oft der Begriff “Bundesligaerfahrung” fallen wird.
Eins ist klar: Matarazzo wird auch noch Lehrgeld zahlen müssen, genau wie Wolf oder Walter: es wird für ihn – mit oder ohne Aufstieg, aber mit Aufstieg umso mehr – Situationen geben, die er nicht kennt und die er spontan managen muss. Ich glaube dass er gut gerüstet ist und die richtigen Leute im Rücken hat, aber der VfB ist zum Beispiel nicht gut genug bestückt, um auch gegen fünf Erstligisten 13 Punkte zu holen. Den passenden Artikel dazu hat Gunter Barner schon längst in der Schublade.