Ich tue mich echt schwer, der Fraktion zu folgen, die Mentalität zum Unwort erklärt hat. Allein der Spielverlauf in der 2. HZ (die 1. HZ will ich ob der offensichtlichen Taktiererei mal ausklammern) zeigt doch mehr als klar, wie wichtig Wille, Entschlossenheit und Körpersprache sind. Sonnenklar, dass PM die Jungs in der Kabine aufgepumpt hat; entsprechend sind sie auch zu Werke gegangen und haben die Älmler nahezu an die Wand gespielt - ne Viertelstunde lang.
Und nein, es ist nicht diese öminöse Bleiernheit der 2. Liga, in der anderer Gesetze zu gelten scheinen, die es unmöglich macht mal zu glänzen. Für etliche der jungen Spieler ist der VfB offensichtlich keine Herzensangelegenheit. Er ist imZweifel halt eine Durchgangsstation und auch bei den arrivierteren Spielern, habe ich bei keinem wirklich den Eindruck, dass sie sich voll mit der Mission identifizieren. Das spricht doch aus jedem Interview. Unsere Jungs irgendwie motzig, unzufrieden - die Älmler entschlossen, heiß, auf ihren Spirit verweisend.
Und ja, es lässt sich auch belegen, dass oft läppisch zu Werke gegangen wird. Ein Beispiel, wie Dida in der Phase, in der das Spiel in der 2. HZ Richtung Bielefeld kippt, zum Ball geht, der hinter ihm stehende Bielefelder aber den Fuß noch vor ihm an den Ball bekommt. Und ich erwähne Dida deshalb, weil er immer wieder als Führungsspieler bezeichnet wird. Er ist und kann vieles, aber ein „agressive Leader“, ein Motivator ist er nicht und war er noch nie.
Es liegt nicht an der Qualität der Akteure. Für mich scheitert der VfB seit Jahren daran, einen stabilen Kern aufzubauen (einschl. Trainer), der mit dem VfB alles erreichen will und sich entsprechend reinhängt. Und jetzt kommt mir bitte nicht damit, die 11 Freunde Nummer wäre Nostalgie. In Zeiten des extrem professionalisierten Fußballs, kannst du ohne bedingungslosen Teamspirit nicht erfolgreich sein.