Tamasi hat geschrieben:Ja, das war ein angenehmer Gegner zum perfekten Zeitpunkt. Dennoch:
Unsere Tore waren sehr schön. Vor allem das 1-1 und das 2-1: Das waren geradlinige Gegenstöße, jeweils tief initiiert von Pre-Assist-Endo. Und weil es einstudiert war, macht das Mut, dass sowas auch gegen andere, bessere Mannschaften funktionieren wird.
Bessere Mannschaften werden aber auch unsere schlechte Verteidigung ausnutzen. Ich finde schon, dass wir da ein Systemproblem haben - unsere Außen sind oft zu offensiv und darum wird die Dreierkette auseinander gezogen. Irgend ein IV bekommt dann immer Zuordnungsprobleme.
Wobei das 0-1 gestern lustigerweise gar nicht gefallen ist, weil Mainz das gezielt ausgenutzt hat. Kein schneller Konter in den unbesetzten Raum, keine personelle Überzahl auf Außen. Stattdessen hatten wir reichlich Zeit, uns zu sortieren. Zur Erinnerung: Mainz kam erst über ihre linke Seite, Stenzel hat die Flanke nicht verhindert, die Flanke ging aber zu weit. Ein Mainzer auf der anderen Seite kam in Ballbesitz, Sosa hat ihm den Weg zur Flanke versperrt, er musste in den Halbraum abspielen, erst dann kam die Flanke. Wirklich: Genug Zeit, sich zu sortieren. Trotzdem hat es nicht geklappt. Das ist schon ein wenig besorgniserregend.
Sollte man bei aller berechtigten Freude nicht vergessen.
Gute Analyse tamasi.
Ohne jetzt hier zu viel mäkeln zu wollen.
Das war ein toller Erfolg am Samstag, der aufgrund der zweiten Hälfte auch hoch verdient ist.
Schöne, mit Tempo gespielte Tiefenläufe, gutes Umschalten, konzentrierte Ballverarbeitung.
Dennoch sehe ich in Anbetracht des sehr schlechten Gegners, der zudem nach hinten raus immer mehr aufmachen musste, nun keinerlei Anlass in grenzenlosen Jubel auszubrechen. Oder gar von neuen "magischen Dreiecken" zu schwadronieren. Sorry, das gibt das Spiel einfach nicht her.
Freue mich sehr darüber, dass wir beim Umschaltspiel wieder besser werden und auch schnelle Konter fahren können. Das wird uns sicher noch das ein oder andere Mal helfen. Aber gerade beim erneuten Rückstand in der ersten Hälfte sieht man die Anfälligkeit der Dreierkette. Nicht, dass dieses System per se schon mehr Risiko mitbringt, wenn bspw. die Außenverteidiger nicht schnell genug hinter den Ball kommen, nein, wenn dazu dann noch die Staffelung/Zuordnung in der Innenkette nicht passt (und das tut sie bislang einfach nicht gut genug), dann wird das jedes Mal zum Vabanque-Spiel aus vorn hoffentlich eins mehr machen als hinten kriegen...
Bleibt zu hoffen, dass sich dieses System (und die handelnden Personen darin) noch besser finden, aber ich finde diese Orientierungslosigkeit im schlussendlichen Effekt bisweilen schon bedenklich. Bin ich mit meiner Beobachtung, dass die Spieler viel zu sehr auf den Ballführenden fixiert sind, alleine? Dass die Vororientierung im Raum (wo steht der Gegner vor Flanke, Ecke, Standard?) und das Übergeben von zu verteidigenden Spielern in der Box stark ausbaufähig ist?
Vorne hui, hinten pfui hat halt noch selten wirklich zu Zählbarem geführt...