geklaut von fkAS aus dem andere Thread. Danke
Nachdem ayala uns fehlt, lesen wir eben 11Freunde, und versuchen irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen.
Hier gehts um den Trainer Favre und um seine Mannschaften Gladbach und Nizza.
Ist echt interessant. Ein paar Parallelen zum VfB derzeit? Möglich?
Ein Schuss von außerhalb des Strafraums, sechs Meter von der Spielfeldmitte versetzt, hat eine fünfprozentige Chance ein Tor zu sein, einer von 20 Schüssen ist also drin. Ein paar Schritte weiter im Strafraum verdoppelt sich diese Chance schon.
aha. Ja, gut, wussten wir schon.
dass die Mannschaft ihre Gegner weitgehend ungehindert passen ließ. In allen drei Spielfelddritteln erlaubte sie dem Gegner mehr Pässe als alle anderen Bundesligisten. Das Bild änderte sich erst auf den letzten Metern, im Strafraum zogen die Borussen die Bremse. Auf den letzten zwölf Metern vor dem Tor erlaubten sie plötzlich nur noch 70 Prozent der Pässe des Ligadurchschnitts, gegnerische Pässe innerhalb des Strafraums ließ Gladbach am wenigsten von allen Bundesligisten zu. Favres Mannschaft ließ die Gegner also lange spielen, aber wo es ernst wurde, traten sie massiv dagegen auf.
Interessant. Sie liesen auch Flanken in den Strafraum segeln (steht in dem Text nicht), da nach Flanken recht wenig Tore entstehen (Zorniger hat uns das ja auch erklärt, lieber direkt Richtung Tor als zur Eckfahne), und verteidigen diese dann im Zentrum.
Auch der VfB lässt seine Gegner recht weit kommen und steht mit den meisten Leuten um den Strafraum herum.
Denn es ist natürlich ein großer Unterschied, ob man völlig unbedrängt aufs Tor schießen kann oder ob ein entschlossener Innenverteidiger einen bedrängt, den Lucien Favre genau instruiert hat, seinen starken Fuß zum Blocken des Balles zu nehmen. Auch ist es besser, wenn sich nur ein Gegner und nicht vier oder fünf in die Schussbahn werfen können.
Diese fünf (oder wieviel auch immer), die sich in einen Schuss werfen können, versucht Korkut offenbar zwischen Ball und Tor zu kriegen.
Nizza schoss zwar unter Bedrängnis, aber dann, wenn nicht so viele gegnerische Feldspieler zwischen Ball und Tor waren, im Schnitt 2,27. Das war der niedrigste Wert der Liga, aber noch interessanter war, dass Favres Mannschaft fast 60 Prozent ihrer Schüsse aus dem Spiel heraus abgab, wenn nur noch zwei oder weniger gegnerische Feldspieler zwischen Ball und Tor waren. Am anderen Ende des Spielfelds, in der Defensive von Nizza, gab es das Gegenstück dazu. Die Gegner durften gerne passen und wie schon bei Borussia Mönchengladbach auch schießen, das aber nur unter höchstem Gegnerdruck und mit vielen Spielern vor dem Ball. So halfen den Gegnern die vielen Schüsse aus statistisch guten Positionen nicht. Im Grunde genommen folgte Favre also konsequent einer einfachen Idee: Er sorgte dafür, dass seine Mannschaft gute Schüsse abgab und der Gegner schlechte.
Auch der VfB hat versucht, die letzten, entscheidenden Pässe in Tornähe zu verhindern. In Strafraumnähe waren schnell neun Mann hinter dem Ball. Somit waren alle Passwege in den Strafraum zugestellt, und die Chance, dass der Gegner per Fernschuss trifft, ist bei so vielen Gegenspielern sehr gering. Vor allem bei Führung war das zu beobachten. Mitte der eigenen Hälfte störten Gomez und/oder Ginczek mal mehr, mal wenige, um dem Gegner nicht zu viel Zeit zu geben.
Ob und wie weit die gegnerischen Aussenstürmer gedeckt wurden, darf jemand berichten, der mehr darauf geachtet hat (oder mehr Ahnung von allem hat
)
Das war jetzt aber eigentlich einfache Fußballkenntnis.
In dem Artikel steht auch, dass Favres Mannschaften ihre Torchancen effektiver nutzen. Und es ist auch erklärt, warum sie die besseren Torchancen haben.
Wenn hier jemand erklären will, wieso der VfB derzeit vorne so gnadenlos effektiv ist - bitteschön. Ich bin gespannt.
Aber, alles gut und schön und wirklich interessante Erkenntnisse in dem Artikel - es gab schon viele ähnliche Artikel über andere Systeme, und warum genau das erfolgreich ist. Dieser eine Verein (ich hab grade vergessen, wer), der alles auf Statistiken auslegt und auch seine Spieler danach verpflichtet, der fährt wohl gut damit, bei Führung einen Stürmer einzuwechseln - da statistisch weniger Gegentore fallen, wenn man offensiver spielt. Das widerspricht der Strategie Favre ziemlich.