Iron hat geschrieben:Abpfiff
2.2 zu 1.6 xgoals
Es gibt für xG verschiedene Modelle:
shot-based und
non-shot-based etc. Die Zahlen sind jeweils unbestechlich, weil da niemand irgendwas beurteilt, sondern die ergeben sich im Wesentlichen aus den Positionen der Spieler auf dem Feld. xG legt die Qualität der Chancen zugrunde, und zwar historisch: wie oft hat jemand in dieser Position in dieser Situation getroffen? Da kommt der Wert her, aus tausenden von Spielen.
Schalkes 1.6 hat natürlich mit dem Elfer zu tun. Dabei ist es mega-egal, ob der berechtigt ist. Endos zwei Tore ergeben grob über den Daumen gepeilt auch 1.6, weil man direkt vor dem Tor eine Chance von etwa 80 % hat. Vielleicht noch mehr, weil er mutterseelenallein gelassen wurde, wahrscheinlich aber weniger: kommt darauf an, wie viele Spieler solche Chancen in der Vergangenheit versemmelt haben. Klements und Didavis Tore hatten sehr geringe Werte, weil man aus diesen Positionen sehr selten trifft. Bleibt noch 0.irgendwas für Karl Aicics Treffer, dann passt das. Es ist auch ein klares Ergebnis: 2.2 ist deutlich mehr als 1.6, da wird nicht auf- und abgerundet.
Shot-based xG ist auch näher an der 3 (wenn ich es richtig verstehe, berücksichtigt dieser Wert nur die Torschüsse selbst, nicht die Entstehung/Spielsituation), da fallen quasi nur die Treffer von Klement und Didavi raus. Bzw. fallen die nicht raus, sondern schlagen mit sehr geringen Werten zu Buche.
Übrigens werden natürlich auch Chancen bewertet, die nicht zu Toren geführt haben. Der xG erscheint einem oft niedrig, aber das liegt daran, dass im Fußball normalerweise sehr wenige Tore fallen – und entsprechend werden auch die Chancen bewertet: dass jemand aus acht Metern nicht trifft, ist zum Beispiel völlig normal. Das ist halt keine “Hundertprozentige” – meistens wahrscheinlich nicht einmal eine Vierzigprozentige.
Zu guter Letzt gibt’s noch
adjusted Goals: da werden tatsächlich erfolgte Treffer verrechnet – in diesem Fall 4.3 zu 1.1. Leute verwechseln xG gerne mit diesem Wert, xG hat mit den gefallenen Toren aber nix zu tun.
xG ist super, weil da nix daran ruminterpretiert wird, sondern es sich um nackte Werte handelt. Ist aber über eine ganze Saison (für ein Team gegen verschiedene Gegner) viel aussagekräftiger als über 90 Minuten. Mit einem guten Freistoß oder ein paar Treffern aus der Distanz kann man xG-Werte in einem Spiel auf den Kopf stellen.