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Tifferette
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Grasdaggl
https://www.n-tv.de/sport/fussball/coll ... qhoJ_BttE0

So sehr ich den Kohfeldt mag, hier liegt er ordentlich daneben. Die Verschärfung von Seiten des DFB war überfällig. Bin mir auch ziemlich sicher, dass sich das ziemlich schnell rumsprechen bzw. auf das Spielerverhalten auswirken wird.

Alex Feuerherdt hat geschrieben:Zweifellos ist es verständlich, dass ein Spieler wie Moisander erbost ist, wenn der Gegner gegen einen Mitspieler überhart einsteigt. Doch warum schreit er dann aus wenigen Zentimetern ausgerechnet den Schiedsrichter an, der nichts dafür konnte und die Begegnung wegen des Foulspiels zudem bereits unterbrochen hatte? (...) Wer der Ansicht ist, dass ein Spieler dem Referee ins Gesicht brüllen dürfen soll, ohne dafür belangt zu werden, muss sich außerdem fragen lassen, ob nicht er es ist, der etwas Irrsinniges verlangt.


Ja.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Öcher
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Granadaseggl
Collinas Erben auf Twitter sind in Sachen Regelkunde Pflichtlektüre.
Ich glaube der Alex war auch beim Fanprojekt des VfB mit Urs Meier eingeladen, sehr interessant wie sie die strittigen Situationen aufklären. Eigentlich sollte das der Job des DFB sein.
Bin auch defintiv ein Verfechter von schnelleren gelben Karten bei solchen Aktionen, im Handball ist es jedes Mal ein Genuss wie die Spieler viel weniger Jammern und den Schiedsrichter in seinen Aktionen akzeptieren.
always nai dahanne

Tifferette
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Grasdaggl
Öcher hat geschrieben:Collinas Erben auf Twitter sind in Sachen Regelkunde Pflichtlektüre.


Absolut.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

de mappes
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Spamferkel
Tifferette hat geschrieben:https://www.n-tv.de/sport/fussball/collinas_erben/Moisanders-Feldverweis-ist-kein-Irrsinn-article21519772.html?fbclid=IwAR0QHJMoWH59FhohSCSoinT4QBofh-UTBMTjflDnzD9CYZsAUqhoJ_BttE0

So sehr ich den Kohfeldt mag, hier liegt er ordentlich daneben. Die Verschärfung von Seiten des DFB war überfällig. Bin mir auch ziemlich sicher, dass sich das ziemlich schnell rumsprechen bzw. auf das Spielerverhalten auswirken wird.

Alex Feuerherdt hat geschrieben:Zweifellos ist es verständlich, dass ein Spieler wie Moisander erbost ist, wenn der Gegner gegen einen Mitspieler überhart einsteigt. Doch warum schreit er dann aus wenigen Zentimetern ausgerechnet den Schiedsrichter an, der nichts dafür konnte und die Begegnung wegen des Foulspiels zudem bereits unterbrochen hatte? (...) Wer der Ansicht ist, dass ein Spieler dem Referee ins Gesicht brüllen dürfen soll, ohne dafür belangt zu werden, muss sich außerdem fragen lassen, ob nicht er es ist, der etwas Irrsinniges verlangt.


Ja.


ich bin jetzt kein Kohfeld-Fanboy.
Sehe ihn neutral
aber hat er denn wirklich explizit das Anschreien des Schiris gemeint, als er mehr Verständnis einforderte?
Oder ging es eher um die Rudelbildung, die ja oft mit Anschreien/Anpacken eines Gegenspielers beginnt oder einhergeht
dafür bekam Moisander ja die erste Karte schon
Don't criticize what you can't understand

An dieser Stelle nochmal die olle Kamelle, die ich schon ein paar Mal erzählt habe: vor ungefähr 15 Jahren gab es in England die Direktive, Spielern direkt rot zu zeigen, wenn sie den Schiri bedrängen. War eine Totgeburt: entweder trauten sich die Schiris nicht, oder es gab vom Verband im Nachhinein nicht die Unterstützung, die man den Schiris in Aussicht gestellt hatte, oder beides. Schade.

Vor einiger Zeit gab es Berichte, dass Amatörschiris ständig auf übelste Art angegangen und sogar brutal vermöbelt werden, da wurde von vielen das Ende der Republik konstatiert und alle waren sich selbstverständlich einig, dass gegen die Verrohung der Sitten unbedingt was getan werden müsse. Die Ankündigung, in der Bundesliga härter durchzugreifen, wurde dementsprechend begrüßt. Die selben Doppelpass-Quatschköpfe halten eine lumpige gelbe Karte jetzt für überhart und falsch.

War auch hart, aber so ist das dann halt. Hätte Moisander vorher nicht schon gelb gesehen, würde jetzt kein Hahn nach diesem Platzverweis krähen. Es ist auch richtig, dass die Kritik insbesondere an Kohfeldt geht: die Regeln als Irrsinn zu bezeichnen, hätte er sich sparen müssen – vor allem, weil das gar keine neuen Regeln sind: wer auf dem Platz ein blödes Theater veranstaltet, wird verwarnt, das ist nicht neu. Man hat sich jetzt lediglich dazu entschlossen, das konsequenter umzusetzen – mal sehen, wie lange das andauert, siehe oben.

Außerdem untergraben Kohfeldt und viele andere jetzt schon wieder die Autorität der Schiris: es heißt, dass dem armen Trottel Brych nichts anderes übrig geblieben sei – stimmt nicht, und das hat sein Boss Fröhlich gut herausgestellt: Brych muss in dieser Situation nicht zwingend gelb zeigen, er hat einen Spielraum. Ihn als Dorfbüttel und Befehlsempfänger hinzustellen ist nun auch nicht gerade ein Zeichen von Respekt.

de mappes
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Spamferkel
alles richtig,
dass Amateurschiris aber verprügelt werden, sehe ich nicht in Zusammenhang mit dem Vorgehen in der Bundesliga. (schreibst du auch nicht, wollte ich aber nochmal klarstellen)

und brych ist halt schon auch ein übler selbstdarsteller, wenngleich er in der Szene richtig entschied
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Plan B
Halbdaggl
Aber wir sollen denn die armen Schiris imAmateurbereich geschützt werden, wenn es im Vorbild Bundesliga schon nicht klappt.
Von daher soll Kohfeldt einfach die Schnauze halten. Wie öcher schon schrieb, on anderen Sportarten klappt das auch.
Carpe diem.

Auswurf
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Grasdaggl
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Charles Courtney Curran (* 13. Februar 1861 in Hartford, Kentucky; † 9. November 1942 in Manhattan, New York) war ein US-amerikanischer Maler.

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hattu möhren?
das ist doch keine Musik


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Ich hoffe, dass die Schiris diese Linie jetzt durchziehen, denn nur dann lernen die Spieler, dass es so niht geht. Was ich auch strikter angewendet (angewandt) sehen möchte, sind gelbe Karten für das Fordern von gelben oder roten Karten für gegnerische Spieler. Laut FIFA ist das an sich zwingend durchzuziehen, bei internationalen Spielen sieht man das ab und an, und die Bundesliga-Profis können das dann gar nicht verstehen. Das ist schlichtweg unsportlich, es ist dem Schiedsrichter vorbehalten, Karten zu zeigen. Auch hier würde ein Lernprozess einsetzen. Nicht wenn es ein Schiedsrichter in einem Spiel macht, die übrigen Schiris in anderen Spielen nicht.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).





de mappes
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Spamferkel
Southern Comfort hat geschrieben:Find sogar ich inhaltlich gut, und der Prechtl geht mir echt auf den Seggl. Aber...

Alter, wer sagt denn heute noch bumsen? Wie goldig...


:lol: :lol: :lol:
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Airwin
ich würde mal stark bezweifeln, dass das verhalten von profis ursächlich ist wenn amatörschiris in unteren klassen auf die fresse bekommen. Die schiris dort dürften nämlich eher davon träumen so behandelt zu werden wie die in den höheren klassen.


Tamasi
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Den Schiri umgenietet hat Axel Kruse. :lol: Aber davon abgesehen, lieber mappes, scheinst du der einzige hier zu sein, der den Prechtl-Text nicht verstehen will (oder kann).

Der Einfluss auf die unteren Ligen ist doch nur ein Teilaspekt! Sicher, über den kann man natürlich streiten. Eine gewisse Vorbildfunktion haben die Profis allerdings schon. Übrigens nicht nur bezogen auf die 90 Minuten eines Amateurkicks, sondern die restlichen 22,5 Stunden des Tages. Darum geht‘s halt auch, ganz generell.

de mappes
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Spamferkel
Aber davon abgesehen, lieber mappes, scheinst du der einzige hier zu sein, der den Prechtl-Text nicht verstehen will (oder kann).


oder der einzige, der sich dazu in der form äußert :mrgreen: (wäre auch nicht das erste mal)
ich sehe es einfach nicht so dramatisch...die anderen promi-Vorbilder...sind die die bessere alternative?

dass die Profis da auf die Jugend abfärben...natürlich
früher haben die sich aber noch weniger benommen...kahn, Effenberg...heute traut sich doch keiner mehr, solche Statements abzuliefern...alle 08-15 geföhnt durch dieselben Coaches

dass man in den Amateurklassen gewalt findet schließe ich überhaupt nicht zurück auf irgendwelche profi-Geschichten...
im Gegenteil, ich bin mir recht sicher (Erzählungen der Opis :)), dass das schon so war, als ganz wenig fussball übertragen wurde
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higgi
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Grasdaggl
Der Fussball hat in den 70ern und 80ern die falsche Ausfahrt genommen. Ich erinnere mich an Spiele da gings nur darum den Gegner ins krankenhaus zu foulen. Nur um ein Paar zu nennen.
Goicochea
Siegmann
Schumacher
Cantona
Maik Franz
Roy Keane
Suarez
Materrazzi
Und wie sie alle heißen.

Sowas gibts ausschließlich im Fussball
von daher

Airwin
ich halte den prechtl-text mal wieder für populismus pur. das hier dürfte sich jedes wochenende tausendfach ereignen, aber eben gerade nicht bei spielen die im tv übertragen oder kommentiert werden:

Und weil die, die so etwas im TV sagen, manchmal aufgrund jahrelanger Ausbildung sich etwas gewählter ausdrücken können als die noch kickenden jungen Kollegen, klingt das manchmal durchaus elaboriert, was sie sagen. Als ob es geradezu eine vernünftige Forderung wäre, die jungen Assis auf dem Platz doch bitteschön weiter gewähren zu lassen wie bisher. Also dass die sich weiter vor dem Schiri aufführen dürfen wie die Affen. Und dass die weiter simulieren und unfair und halt einfach Assis sein dürfen. Ey Alter ich bums Deine Mutter! Ey Schiri der hat meine Mutter beleidigt ich schwör, ey Alter Du bist tot!



die jungs die sich SO aufführen kenne ich auch, die sind dann halt so assi, dass sie noch nicht mal auf höherem niveau fussball spielen können - weil sie zu blöd sind, wohlgemerkt. Oder ein trainer schafft es so einen deppen soweit zu domestizieren dass man ihn auch in einer klasse bringen kann in der es um etwas geht.

Alle profis so pauschal als sich aufplusternde idioten darzustellen ....prechtl halt.

de mappes
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higgi hat geschrieben:Der Fussball hat in den 70ern und 80ern die falsche Ausfahrt genommen. Ich erinnere mich an Spiele da gings nur darum den Gegner ins krankenhaus zu foulen. Nur um ein Paar zu nennen.
Goicochea
Siegmann
Schumacher
Cantona
Maik Franz
Roy Keane
Suarez
Materrazzi
Und wie sie alle heißen.

Sowas gibts ausschließlich im Fussball


im Kampfsport kommt es auch ab und an mal vor

ich halte den prechtl-text mal wieder für populismus pur.


:nod:
man darf auch nicht vergessen, wofür bzw für wen er das macht: für sich selbst

Alle profis so pauschal als sich aufplusternde idioten darzustellen ....prechtl halt.


:mrgreen: :roll:
ich gehe auch stark davon aus, dass der Prechtl nie großartig gekickt hat
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higgi hat geschrieben:Was mich auch etwas überrascht hat, ist die Art und Weise wie Aytekin mit den Spielern spricht.
Dachte das sind alles Profis auf dem Platz, aber der Sprech ist eher Bezirksliga Niveau.
Im Rugby würde ein Schiri niemals in so einem Ton mit dem Spieler sprechen


Im Rugby sprechen auch die Spieler nicht mit dem Schiri in so einem Ton.

Jetzt wird’s interessant, finde ich. 1989 gab es in der Premier League (bzw. seinerzeit First Division) ein Experiment: im Spiel Millwall – Arsenal war der Schiri verkabelt, und die Arsenal-Spieler wussten davon nichts, man hatte es ihnen nicht gesagt. (Es hieß der Club habe es vergessen, aber ich glaube es ist wahrscheinlicher, dass sie dachten sie dürfen es den Spielern im Rahmen des Experiments nicht verraten)



David Elleray ist heute noch in der IFAB aktiv, seinerzeit war er Lehrer an einer Knabenschule, die 1572 gegründet wurde und ein Vermögen an Gebühren kostet.

“beep – beep – beep – beep” etc.

“You do not speak to my linesman like that, otherwise you’ll go in the book – you accept the decision and clear off, alright?”

“If you want a confrontation, fella, you’ll… – go away, don’t want you, go away – Name?”

“Name” :lol:

Und die absolute Perle des ganzen Spiels: “Stand up.” Tony Adams, quasi ein englischer Klaus Augenthaler mit einem massiven Alkoholproblem, macht den Rücken gerade, wenn ihm der Schiri sagt er soll sich anständig hinstellen. Und das, nachdem ihm gerade ein Tor aberkannt wurde.

Das muss man vergleichen mit der Körpersprache, die heute an der Tagesordnung ist, wenn den Spielern eine Entscheidung nicht gefällt. Übrigens sind in diesem Kick jede Menge Emotionen zu sehen, daran mangelt es überhaupt nicht. Das Video ist so bekannt, weil es Fußballspieler beim Ausrasten zeigt, aber das Bemerkenswerte ist, dass Tony Adams mit einer Ermahnung davonkommt, nachdem er den Schiri “fucking cheat” nennt. Und es steht niemand in der Nähe, es gibt keine Spielertraube um den Schiri herum.

Heute fliegst du todsicher vom Platz, wenn du dem Schiedsrichter Schiebung vorwirfst, und das ist natürlich auch berechtigt. Aber es wäre schon im Sinne des Spiels, wenn der Schiri kurz abwartet, bis sich der Spieler ausgekotzt hat, um ihm zu erklären, wie es weitergeht: mit oder ohne ihn, je nachdem wie er sich für den Rest der Partie verhält. Nur kannst du so eine Unterhaltung nicht führen, wenn dir fünf Leute ins Gesicht springen. Man sollte aber wieder da hin kommen, und wenn es dazu 2000 überharte und ungerechte gelbe Karten braucht, soll’s mir recht sein.

Muss man sich ins Gedächtnis rufen: Karten verteilen ist das Mittel, nicht der Zweck. Man kann den Verbänden schlechtes Management vorwerfen, aber so blöd, dass sie ein hartes Durchgreifen nur um des harten Durchgreifens Willen anordnen, sind sie nicht.

Die Schiris sollen soviel Fingerspitzengefühl zeigen wie möglich, nur sind jetzt die Spieler gefragt: die sollen sich das gefälligst erstmal wieder verdienen. Und, übrigens: dass die Profis nicht schuld daran sind, dass Schiris in der Kreisklasse die Fresse poliert kriegen, heißt noch lange nicht, dass die Bundesliga keinen Vorbildcharakter hat.