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thosn
Seggl
Nice Weather hat geschrieben:Man kann auch blöde Arschlöcher unfair behandeln, das schließt sich nicht aus.

Naja, wenn man sich, wie Özil, mehrfach über eigene Rassismus-Erfahrungen beklagt, ist es nicht so besonders konsequent selbst einer rassistischen Vereinigung beizutreten. Ob jemand "unfair behandelt wird", der anderen das antut, was er selbst an sich beklagt, müsste man mal einem Moralphilosophen zur Klärung vorlegen. Mein kategorisch imperativer Verdacht ist jedoch: eher nicht.



thosn
Seggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Ist, wie so oft halt, eine Frage der Intelligenz.

Manchmal, ja. Aber hast du nicht auch schon beobachtet, dass insbesondere die vorgeblich "einfachen Leute" sich an die unausgesprochenen Grundregeln des sozialen Miteinanders halten? Die vorgeblich "Intelligenten" jedoch, werden erstaunlich häufig dabei beobachtet, wie sie Regeln für sich umdeuten und verdeckt oder offen brechen. Ich habe keine Statistik zur Hand, vermute also nur aufgrund meiner persönlichen Lebenserfahrung, dass es sich eher umgekehrt verhält: Diejenigen, die man gemeinhin für intelligent hält (oft sind sie nur nach Maßgabe des aktuellen Zeitgeists momentan (!) halbwegs erfolgreich) neigen ein klein wenig (!) öfter zum Schummeln und Bescheißen.

Aber: damit soll und ist natürlich gar nichts über Mesut Özil gesagt, bzw. doch: für wahnsinnig intelligent, halte ich ihn auch nicht.

thosn
Seggl
Nice Weather hat geschrieben:Mesut Özil bekam andauernd für seinen Fußball aufs Maul, sowohl von Stehgeigern wie Mario Basler als auch zuletzt vom scheinheiligen Oliver Bierhoff, was im höchsten Grade unfair war. Dass er ein Dummbatz ist, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn du Fussballer bist, wirst du über den Klee gelobt und zu einem Superstar aufgeblasen, wenn du dreimal den Ball getroffen hast. Greifst du aber einmal daneben, erklärt dir die halbe Nation, was für ein verdammter Versager du bist und vorallem dass du keinen Heller verdienst von deinem exorbitanten Gehalt.

Anders gesagt: dass was Mesut Özil erlebt hat unterscheidet sich in nichts darin, was nicht auch schon ein Basler oder Bierhoff selbst mehrfach erlebt haben - transgenerationelle Weitergabe halt (auch so ein Modewort). Nur, dass Bashoff und Bierler eher selten darin eine Rassismuserfahrung vermuten. Weshalb ich so ein wenig vermute: wenn du dich selbst als eine Art andere Rasse siehst - also gegen alle Fakten - dann ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass dir das unfreundliche Verhalten der Anderen rassistisch vorkommt. Und ab da wirds dann richtig schwierig, weil der Sender der Botschaft durchaus diskriminierend motiviert gewesen sein kann, als auch einfach nur seine persönliche Abneigung kund getan haben kann.

Ich auf eine ganz und gar unakademische Weise der Ansicht, dass man von Rassismus nur sprechen sollte, wenn der Sender der Botschaft rassistisch motiviert war. Rassismus ist für mich kein Empfänger-Problem.

de mappes
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Spamferkel
Kroos hat man auch jahrelang "für seinen Fussball aufs Maul" gegeben...der ist jetzt aber ja "Bio-Deutscher"

Thosn sagt glaube ich ähnliches: Bei manchen war da sicher auch ein rassistischer Gedanke dahinter, bei vielen war es aber wohl einfach eine Kritik am Kicken, wie man sie andauernd erlebt, wo gekickt wird...insbesondere bei der Nationalmannschaft

Hat Basler dort eigentlich irgendwann mal ne Rolle gespielt
Don't criticize what you can't understand

halensee
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Granadaseggl
Für mich ist Özil kreativ und fußballerisch der beste Spieler Deutschlands in den letzten 20 Jahren.

Was ihm anzulasten ist. Er ist "Türke". Er hat nie für die Bauern gespielt.

Für unsere Sprachkünstler. Aufgrund mangelnder Intelligenz und Resilienz war er leicht angreifbar und konnte genauso leicht vereinnahmt werden. In meiner Wahrnehmung kam von ihm, abgesehen von ein paar Bildern, zumindest verbal so gut wie nichts. Umso interessanter ist, wie er mit diesem Charakter auf dem Platz die von ihm gezeigten Leistungen bringen konnte.

Ist nur meine Meinung und ich habe weder von Psychologie, noch von Fußball Ahnung.

Inhaltliche Überschneidungen mit thosn bitte ich zu entschuldigen.
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.