Nice Weather hat geschrieben:Brutto-Fußball und Netto-Fußball sind bzw. wären halt zwei verschiedene Sportarten.
Das tönt
zwar zuerst mal verführerisch einfach, entspricht doch aber nicht wirklich der aktuellen Praxis. Indem der Schiedsrichter bei Unterbrechungen auf die Uhr schaut und entsprechend nachspielen läßt, haben wir heute schon eine Mischung aus Brutto- und Nettospielzeit, wenn man das so nennen will. Das Problem dabei ist jedoch, wie von "
566642" zurecht hingewiesen, das dies überwiegend nach Gefühl und ergo Willkür erfolgt (Ähnlichkeiten zum Handspiel im Strafraum sind sicherlich nur rein zufällig)
Wie könnte man es
beispielsweise (!) anders handhaben:
- Wir wissen ja heute recht genau, wie lange die Nettospielzeit dauert. Ich hab`s gerade nicht parat und bin zu faul nachzuschauen, es war irgendwas zwischen 25-30 Minuten. Spielt jetzt für meine Argumentation auch erstmal keine Rolle.
- Man könnte also in der nächsten Saison, in einer unteren Amateurliga, wie z.B. der Oberliga, 2x 25 Minuten Nettospielzeit spielen lassen, zuzüglich realer Nachspielzeit durch exaktes Nachspielen der Unterbrechungen. Am Ende würde da ein Spiel herauskommen, welches im Durchschnitt vielleicht maximal +/- 5 Minuten länger/kürzer ist als jetzt. Für Sponsoren, Werbekunden, Presse und TV-Anstalten also kein wirkliches Problem auf diesem Spiellevel.
- Wenn man am Ende so einer Probesaison sehen würde, dass es nicht wirkt, läßt man es halt bleiben, aber hat nicht immer nur drüber intelligent gesprochen, sondern es einfach mal probiert (Das dazugehörige halbschwäbische Sprichwort kennt jeder). Mit "Wirken" meine ich die von "
halensee" angesprochenen Phänomene. Der Spieler kann sich dann z.B. gerne eine halbe Stunde auf dem Boden starke Schmerzen simulierend, kringeln, es kommen dann halt nur alle Beteiligten ne halbe Stunde später nach Hause. Keine Ahnung ob das zieht, oder ob`s da eher um was Atavistischeres geht, wo du verhaltenstechnisch eh nicht rankommst.