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Unter Westfalen hat geschrieben:Gleicht sich das nicht irgendwie aus?
Ich meine, rein statistisch.
Im Unendlichen hat jeder Verein gleich viel und gleich wenig davon profitiert!


Eine Saison ist halt nicht unendlich, sondern statistisch gesehen ein Wimpernschlag. Und steigt ein Verein ab, kann er gegebenenfalls sehr lange warten, bis sich Fehlentscheidungen aus der Abstiegssaison wieder ausgleichen.

Aber das Argument der ausgleichenden Gerechtigkeit zieht hier eh nicht. Das war ja immer ein Argument gegen den Videobeweis: “Schiris machen Fehler, aber die gleichen sich wieder aus”. In diesem Fall sind sich alle bis hin zu Niko Kovac einig, dass das eine ulkige Entscheidung war – und die war absolut vermeidbar. Der Videobeweis wurde unter anderem eingeführt, um genau so einen Scheiß zu vermeiden – und das hätte der Videobeweis in diesem Fall auch locker leisten können.



fkAS hat geschrieben:
Manolo hat geschrieben:Der Schiri behält ja die Entscheidungshoheit. Was nicht nachvollziehbar ist, wann der Videoschiri ihm empfiehlt, eine szene noch einmal anzuschauen und warum. Den funk mitzuhören wäre da hilfreich.

Zumindest könnten Sie im Anschluss erläutern, was bei strittigen Szenen gesprochen wurde. Statt so knapper Verteidigungssätzchen - "war keine klare Fehlentscheidung" - könnte die Schirigilde ja auch mal aufklären, über so ne Art offizielle "Collinas Erben"-Seite. Vielleicht könnten da auch vermeintliche Widersprüche ausgeräumt werden. Aktuell finde ich auch die Regelung, wann der VAR eingreifen darf/muss und wann nicht komplett schleierhaft.


Absolut richtig. Die Ansage, dass es keine klare Fehlentscheidung gewesen sei, erklärt gar nichts. Es sei denn man interpretiert es als Eingeständnis, dass der Videoschiri da kompletten Mist produziert hat.

Natürlich müssten sie erklären, warum das keine klare Fehlentscheidung gewesen sein soll. Ich denke das können sie nicht, und so geht dieser Elfer als korrekt in die Statistik ein, obwohl es eine kapitale Fehlentscheidung war.

fkAS
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Halbdaggl
RedBlues hat geschrieben:Aber wenn VAR nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen soll, warum wird dann noch vom Schiedsrichter überprüft?

Entweder es ist eine klare Fehlentscheidung, oder man muss es nochmal anschauen.

Das ist doch hochgradig idiotisch, entweder man schaut strittige Situationen an, oder man schaut ausschließlich Fehlentscheidungen an, dann muss aber der Schiedsrichter auf dem Platz nicht nachkontrollieren.

Vermutlich, weil die Entscheidungshoheit beim Feldschiri bleiben soll.
Bei Geschichten ohne Interpretationsspielraum wie Abseits und dergleichen, sollte aber keine Überprüfung vom Feldschiri nötig sein.

Southern Comfort
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Dann soll man die Handlungshoheit komplett auf dem Spiel lassen. Der Feldschiri soll Situationen zur Kontrolle anfordern und sich aus Köln beraten lassen. Rugbymodell... Dann hat man halt die Sachen nicht im Griff, die für den Feldschiri leider total eindeutig, aber halt falsch, waren. Führt vielleicht dazu, dass er sich ein paar Situationen mehr anschaut. Kann man dan abwägen, ob man lieber mehr unterbrechen oder lieber inkonsequenter entscheiden will.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

de mappes
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Manolo hat geschrieben:Videoschiri in Golfsburg, der von Drees kritisiert wird, war der erfahrenste schiri stark


Stark hat schon als feldschiri oft schlecht gepfiffen aber als VAR war er bereits häufig überfordert
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de mappes
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RedBlues hat geschrieben:Aber wenn VAR nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen soll, warum wird dann noch vom Schiedsrichter überprüft?

Entweder es ist eine klare Fehlentscheidung, oder man muss es nochmal anschauen.

Das ist doch hochgradig idiotisch, entweder man schaut strittige Situationen an, oder man schaut ausschließlich Fehlentscheidungen an, dann muss aber der Schiedsrichter auf dem Platz nicht nachkontrollieren.


Klare Fehlentscheidung in den Augen des VAR
Es gibt so viele Interpretationsspielraum, da macht es durchaus Sinn, wenn der Feldschiri sich den Sachverhalt selbst nochmal slomo anschaut
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de mappes
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Gabs da eigentlich nochmal ne Ansage, sich weniger einzuschalten?
ErstemTor Augsburg ging ein klares Foul an reus voraus
Mainz wurde ein klarer Elfer verweigert
Wird nur noch abseits überprüft?
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Jovic marschiert in den Sechzehner und spielt den Ball. Moisander bekommt den Ball an die linke Faust. Strafstoß? Das Spiel geht weiter.

Nachträglich wird die Szene überprüft. Schmidt schaut sich die Szene persönlich an und entschiedet auf Weiterspielen.


Anscheinend haben sie sich darauf verständigt, nicht wie in der Hinrunde jedes angeschossene Handspiel aus nächster Nähe zu pfeifen. Ist natürlich richtig so.


Abseits im Spiel Gladbach – Augsburg: http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... -hart.html

Der Kicker traut sich nicht, die Szene zu beurteilen – für die Sportschau war es eine klare Fehlentscheidung. Angeblich hat der Linienrichter auch Abseits angezeigt? Was weiß ich. Für mich bleibt der Videobeweis seine Daseinsberechtigung nach wie vor schuldig.


de mappes
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Wenn man nur die Fälle auflistet, in denen Er versagt oder falsch angewendet wird, stimmt das sicherlich

Die korrigierten Fehlentscheidungen sind weiterhin gegeben und allein deswegen lohnt er sich
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Nach wie vor Chaos und Willkür.

Eine Mainzer Hand berührt den Ball im Strafraum. Der Mainzer Trainer findet die Handregel schlecht – dabei (zum hundertsten Mal) ist die Regel super klar, nur in vielen Fällen eben schwer zu beurteilen. Aber:
Aber warum greift der Videodaddler ein? Es ist keine klare Fehlentscheidung.

Ralf Rangnick findet auch, dass mal klar definiert werden sollte, was Hand ist und was nicht. Zum hundert und ersten Mal: das ist klar definiert – die Schiris brauchen offensichtlich Schulungen, und die Videoten anscheinend noch mehr. Der Orban Vilmos hat in dreihundert kalten Winter nicht absichtlich Hand gemacht, das ist kein Elfer.

So. Greifen die jetzt in allen potentiellen Elferszenen ein, oder bei Hand im Strafraum, oder eben doch nur, wenn eine klare Fehlentscheidung vorliegt (anscheinend ja nicht)? Wer weiß?

Nur im Schalke-Spiel war’s korrekt: Mascarell kriegt den Ball an die Hand, Schiri pfeift Elfer – die Videobilder zeigen aber: klare Fehlentscheidung.

de mappes
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Diese Absicht-Regelung ist nunmal auch schlecht
Man muss ganz vorne ansetzen
Diese Regel muss sinnvoll sein

Erstens ist Absicht selten klar erkennbar
Zweitens sollte man mal differenzieren zwischen handspielen, die Vorteile bringen in Bezug auf abblocken Torschuss oder einer gefährlichen hereingabe und solchen, die kaum Auswirkungen haben aber dennoch oftmals geahndet werden wie ein Ball, der unglücklich an die hand springt oder aus nächster Nähe bei einem Kopfball ect
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de mappes
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Wie wichtig der Videobeweis dennoch ist sieht man fast wöchentlich in Liga 2
Wahnsinn was da gepfiffen wird
Darauf kann man sich dann wieder freuen :roll:

Heute wieder spielentscheidend bei Magdeburg gegen Bielefeld
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Hessoschwabe
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Lombaseggl
So wie der Videobeweis gehandhabt wird, ist das ein technokratischer Scheiß und das Wörtchen "klar" ändert keinen Deut. Die Regeln im Fußball sind halt nicht wie im Hockey, wo z.B. jeder Fußkontakt strafbar ist. Fußball ist ein Kontaktsport, wo die Grenze zwischen Erlaubtem und Verbotenen von der Einschätzung des Schiris abhängt. Deshalb kann es hier kein "klar" geben.

Einzig sinnvoll ist der Videobeweiß, wenn der Schiri die Situation nicht gesehen hat, aber das könnte immer der Fall sein, dass er etwas übersehen hat. Und wer entscheidet dann, ob man es sich nochmal anschaut? Einziger Ausweg, die Trainer bekommen zwei oder drei Challenges, wie im Tennis.

de mappes
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natürlich gibt es klar...zum Beispiel beim abseits

und wie du selbst sagst: wenn es der Schiri nicht gesehen hat...dies ist auch der fall, wenn er es aufgrund seines Blickwinkels nicht sehen konnte...erlebt man in Liga 2 andauernd...bei Elfern oder halt nicht-gegebenen...da sehen sie es schlicht nicht richtig

also ich finde weiterhin er hat seine Berechtigung

bei der ewigen hand-geschichte natürlich schwer...weil es da auch mit videobeweis nicht wirklich einfacher wird...aber man kann es wenigstens nochmal ansehen und sich Gedanken machen
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Hessoschwabe hat geschrieben:Einziger Ausweg, die Trainer bekommen zwei oder drei Challenges, wie im Tennis.


Wenn, dann der Kapitän – der hätte im Gegensatz zum Trainer da draußen wenigstens eine Chance, die Szene zu sehen. Würde den Kapitänsjob auch interessanter machen.

Aber das würde dann eh über Videoanalysten des Vereins laufen, die es weitergeben an denjenigen, der challengen darf. Die würden dann in gegnerische Konter reinchallengen und so weiter, es gäbe Streit ob eine Challenge zu spät kam oder nicht, das wäre nicht weniger technokratisch. Und natürlich taktische Challenges gegen Ende des Spiels. Der Torjubel würde einem nach wie vor im Halse steckenbleiben, weil man abwarten muss, ob der Gegner challengen tut.

Man hat den Quatsch eingeführt, jetzt wird man damit leben müssen.

Zum Brüllen ist ja, dass Abseits jetzt ein Aufreger ist, nachdem es gerechter wurde: man hat kalibrierte Linien, Abseits ist Abseits, auch wenn’s Millimeter sind, Tatsachen geschaffen, alles super. Von wegen: natürlich sagen die “Benachteiligten” jetzt, dass das praktisch gleiche Höhe sei, früher wäre das nie Abseits gewesen. Ich finde die elektronische Überwachung des Abseits aber gut, weil Linienrichter in vielen Fällen schlicht und einfach gar nicht sehen können, ob es Abseits ist: der Blickwinkel unserer menschlichen Augen ist bei großen Abständen nicht weit genug. Nur charmant ist eben auch nicht, sondern sehr technokratisch.

Das Problem bleibt: bei falschen gelben Karten (zum Beispiel) dürfen sie nicht eingreifen, obwohl die sehr wohl spielentscheidend sein können. Warum? Weil’s zu schräg wird, wenn man das Spiel ständig unterbricht. Wird man nicht auflösen können, ohne die Uhr anzuhalten.

de mappes
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Spamferkel
irgendwie hab ich da ein deja-vu bei nicens beiträgen über das uhr-anhalten...ist bislang kein Thema und wird hoffentlich keins

sehe es wie nice...abseits kann man klar belegen und das ist ein fortschritt...ebenso Schwalben, die deswegen auch schon weniger wurden...vieles bleibt jedoch unfair (zb witzfreistoß Leipzig) und das wird man auch nie alles aufbröseln können...immerhin wurde es mit den oben aufgezählten verbesserungen schon deutlich fairer...ein blick in Liga 2 reicht als beleg.

hier jetzt was neues zum Handspiel:

http://www.sportbuzzer.de/artikel/handspiel-regeln-bundesliga-ifab-fifa-revolution-reaktionen/

witzig: streich bläht sich wieder auf, weil völlig zurecht der elfer zurück genommen wurde auf schalke...er würd wohl auch gern einen neuen Rekord aufstellen für die meisten zugesprochenen elfer...da hat er die pole Position zu verteidigen
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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Lernpsychologisch wäre es besser,
das richtige Verhalten zu belohnen, als das falsche zu bestrafen.
Ich plädiere für "Grüne Karten".
Mit einer Grünen Karte kann man eine Gelbe egalisieren, mit 5 eine Rote.
Bei uns in der Volksschule hieß das "Lob".
Es gab Einerlobs, Zehnerlobs und Hunderterlobs.
Ich hatte nie mehr als 9 Einerlobs. War damals schon faul und gab Widerworte.
Für mich hätte Zieler eine Grüne Karte für Kameradschaftlichkeit bekommen (den Sosa durch Berührung des Balles aus der Scheiße gezogen).
Und Sosa würde immer dann eine bekommen, wenn er seine Stiefel richtig geschnürt hat.
8) :arr: :mrgreen:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


muffinho
Ich plädiere dafür es so zu lassen wie es ist. Es ist ein Spiel und Diskussionen oder Emotionen rund um Entscheidungen gehören dazu. Ich möchte nicht dass wie beim Football das Spiel alle paar Sekunden unterbrochen wird. Wenn der VAR bei Dingen wie Tätlichkeiten eingreift, ist das gut, denn es wird auf Dauer zu mehr Disziplin bei den Spielern führen, wenn sie wissen dass Köln den Schiri informieren kann, sofern der gerade nicht schaut, aber generell sorgen zu viele Unterbrechungen für ein ungutes Gefühl bei mir. Auch mit der Torkamera kann man fehlerhafte Entscheidungen etwas minimieren. Aber generell sehe ich das entspannt, es entscheiden Menschen und diese urteilen unterschiedlich.

Es ist ein Spiel und als solches sollte man es auch sehen, daher gehören subjektive Entscheidungen, auch wenn es eine üble Fehlentscheidung ist, halt auch dazu, ebenso dass Schiris etwas unterschiedlich urteilen, gerade weil es eben menschlich ist.

publicenemy
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Granadaseggl
Da das Spiel aber immer mehr zum Geschäft wird, wird sich vermutlich ein professionelles Controlling auch auf dem Platz durchsetzen. Niemand möchte wegen einer vermeidbaren oder korrigierbaren Fehlentscheidung Millionen verlieren.

Niko Gießelmann von Fortuna Düsseldorf rammt dem Nürnberger Matheus Pereira den Ellenbogen ins Genick – nichts. Ist ja klar, die Videodaddler dürfen nicht eingreifen. Eingreifen dürfen sie eine Minute später, als Pereira dem Gießelmann mit dem Handrücken ein bisschen ans Ei batscht und der wie vom Sniper getroffen zu Boden sinkt. Tätlichkeit, rot.

Sowas gab’s bei uns auf dem Pausenhof ständig. Man zuckt kurz, revanchiert sich und geht wieder zurück ins Klassenzimmer. Gut, man kann aus Gründen der Prävention Rot geben, damit der nächste nicht kräftiger zugreift, aber das Verhältnis sollte stimmen: der Baumgartl steht wegen Brummschädel eventuell vor dem Karriereende, und die Videoten sind bei Ellbogenstößen gegen den Kopf aus dem Schneider, weil es nur Gelb gäbe und man deswegen das Spiel nicht unterbrechen soll.

Das ist falsch.