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crown
Nice Weather hat geschrieben:...
Halte ich wie gesagt für den zentralen Punkt: kann man Video einführen, ohne ständig die Uhr anzuhalten und letztendlich von einer Brutto- auf eine Nettospielzeit umstellen zu müssen?

Ja, aber nur wenn es der Schiri selbst bestimmen kann, wann er den Videobeweis zustätzlich zur Entscheidungsfindung heranzieht. Außerdem muss der 4 Schiedsrichter an der Seitenlinie eingebunden werden. Er muss auf den TV Monitor schauen und seine Einschätzung zur Situation via Headset dem Schiri mitteilen. So ähnlich wie es jetzt mit den Linienrichtern gemacht wird.

Wenn das so gemacht wird, wird es nur wenige Unterbrechungen mit Videobeweis geben. Es wird nicht mal in jedem Spiel notwendig sein. Wir reden ja jetzt schon über wenige Szenen pro Spieltag. Das muss auch mal ehrlich festhalten und nicht aufbauschen.

crown
Allerdings darf der Videoschiedsrichter nur bei drei generellen Situationen eingreifen: Bei einer Torerzielung, bei Elfmetern und bei Vergehen, die eine Rote Karte nach sich ziehen können.

Neee warum das reglemtieren? Das halte ich für Unsinn. Man sollte den Schiris überlassen wann Sie den Videobeweis benötigen. So machen die es jetzt mit den Linienrichtern doch auch schon. Den Linienrichtern schreibt doch auch keiner vor zu was sie eine Antwort geben dürfen und zu was nicht, wenn der Schiri sie fragt.
Der Videoschiri soll von slebst gar nicht eingreifen. Es soll analog zu den Linienrichtern der Schiri als Assistent bereit stehen, wenn der eine Frage hat.

Mal davon abgesehen ist bei der jetzigen Regelung zwischen dem Schiri und seinen Linienrichtern auch kein Problem enstanden. Das klappt alles recht gut, auch wenn die Spieler oder die Trainer den Linienrichter bschwatzen etc.. Zwischen dem 4. Assisten und den Schiri würde es somit auch nicht anders laufen.

fkAS
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Halbdaggl
@darkred: Rückfragen des Schiris bei Tacklings müsste der auf potenziell spielentscheidende Szenzen reduzieren. Bspw. hätte man die Szene Sané gegen Kostic überprüfen können. Bei einem Freistoß im Mittelfeld ist die Fehlertoleranz höher - es sei denn Gelb-Rot oder Rot droht.
Man muss das wohl einfach mal testen, wie schnell die Kommunikation abläuft. Das muss sich auch alles einspielen. Der Schiri wird auch anders pfeifen, wenn er die Option zur Kontrolle hat. Am einfachsten bei Abseits, wo man nun wirklich im Zweifel für den Angreifer entscheiden kann und anschließend die Abseitssituation überprüfen, wenn aus der Situation ein Tor oder anderer Vorteil für den Angreifer entstanden und das Spiel unterbrochen ist.

crown
Wenn der Schiri sich aber sicher war das er die Szene Sané gegen Kostic richtig beurteilt hat, wird er den Videobeweis nicht einsetzen. Genauso wie er bei so einer Szene nicht den Linienrichter befragen muss was er gesehen habe.
Ob der Schiri dann die weitere Option zu Kontrolle wirklich so häufig nutzt, bleibt abzuwarten. Momentan sehe ich jedenfalls keine Spiele wo ein Schiri ständig mit seinen Linienrichtern Entscheidungen diskutiert. Sehe daher keinen Anlass zu glauben das er es mit 4. Schiri anders halten wird.
Am Ende bliebt es dann weiterhin eine Tatsachenentscheidung.

darkred
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Halbdaggl
@AS
"Potentiell spielentscheidende Szenen" ist letztlich ein weit definierbarer Begriff.
Glaube nicht, dass sich die FIFA auf so eine interpretierbare Regelung einlassen würde. Meines Erachtens nach wird man da situativ klar umreißen, wo ein Videobeweis zulässig ist (wie auch immer der nun gestaltet wird) und wo weiterhin die Tatsachenentscheidung greift. Und die auch nach Videobeweis des Gegenteils Gültigkeit behält. Man muss einfach aufpassen, dass dieses Hilfmittel dann nicht nach und nach den viel besungenen "Flow" des Spiels aushölt.

higgi
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Grasdaggl
@crown
seh ich genau so, das kann man dem Schiri nicht überlassen.

Ich finde aber das man das durchaus über eine zusätzliche Instanz laufen lassen kann, die sich bei krassen Fehlentscheidugnen aus dem Off meldet.
von daher

Southern Comfort
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Halbdaggl
Wenn man es einer übergeordneten Instanz überlässt, selbständig Rückmeldungen bei Fehlentscheidungen zu geben, wird beim Feldschiedsrichter der Anreiz geschaffen, sich aktiv rückzuversichern. Wer lässt sich schon gerne permanent korrigieren?

Ich kann damit leben, dass es bei diesen drei Entscheidungen bleibt. Es wird darauf hinauslaufen, dass man "Abseits" häufiger laufen lässt, und sollte es zum Tor führen, wird der Angriff nachträglich analysiert und ggf. das Tor wieder zurückgenommen.

Elfmeter ja/nein hingegen wird der Haupteinsatz sein, der den Spielfluss hemmt. Hier wird man sehen, inwiefern sich das Spielerverhalten anpasst und es weniger Schwalben gibt.

Das mit der roten Karte... Nun ja. Viele roten Karten werden garnicht entdeckt. Daher ist es hier unbedingt sinnvoll, dass nicht erst über den Kontrollausschuss zu sanktionieren.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Seit konkrete Pläne bekannt sind, ist es eine viel bessere Diskussion. Ich werde aber immer skeptischer.

Dass die Uhr nicht angehalten wird, macht den Fußball wirklich zu einer besonderen Sportart. Man ist daran gewöhnt, aber wenn man mal Amis fragt, die das nur selten gucken, die finden das faszinierend – nicht nur weil nicht alle drei Minuten Werbung kommt. Viele macht das auch ganz fuchsig, weil es so unscharf und auch ungerecht ist, wenn aufgrund des Spielflusses viele Dinge nicht richtig aufgelöst werden können.

higgi
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Grasdaggl
die größte Ungerechtigkeit im Fussball sind immer noch diese Tatsachenentscheidungen.

Man kann für eine Tätlichkeit nachträglich gesperrt werden, aber nur wenn der Schiri es nicht gesehen hat, und auf Gelb oder Foul entschieden hat.

Wie im Fall Almeida und Raffinha

Hääääää :?: :?: :?: :?: :?: gehts noch

:puke:
von daher

crastro
Der Videobeweis kann nur in wenigen Fällen eine Hilfe ausschliesslich für den Schiri sein.
Für die Trainer sicher nicht!

Die können vieles schlicht und einfach von ihrer Position aus gar nicht sehen. Wieso sollen die dann einen "Beweis" anfordern dürfen?

darkred
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Halbdaggl
Die größte Ungerechtigkeit im Fussball sind immer noch diese Tatsachenentscheidungen.


Bevor man hier vorschnell mit harten Worten wie 'Ungerechtigkeit' hantiert, sollte man diesen integralen Bestandteil des Fußballs, so wir ihn lieben und bisweilen auch hassen, vll einfach mal mehrseitiger beleuchten. :idea:


Southern Comfort
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Halbdaggl
Mal probieren!

Ich finde es gut, dass es Tatsachenentscheidungen gibt, weil...

... es den Schiedsrichter zum Teil schützt, wenn er Fehler macht, und ihn per Defionition zu einer Autorität macht.
... man nicht zehnmal eine Entscheidung überdenken muss, sondern Sie mit Pfiff als gegeben hinzunehmen hat.
... die Gazetten Schreibstoff bekommen, denn die Entscheidungen werden ja eh wieder durchgekaut.


Ich finde es schlecht, dass es Tatsachentscheidungen gibt, weil...

... bei derzeitigen technischen Möglichkeiten, die dem Fan zur Vefügung stehen, der Schiedsrichter permanent an seiner Unfähigkeit gemessen wird, und nicht an seiner Fähigkeit.
... weil sehr viele Entscheidungen falsch getroffen werden. Tatsachenentscheid ist die Betonierung eines Fehlers.
... weil oben genanntes passiert, hat der Schiedsrichter einen schlechten Stand bei allen Beteiligten, insbesondere bei denen, die an sportlichen Erfolgen gemessen werden und unter Druck stehen. Diese vergiftete Atmosphäre mag ich definitiv nicht an diesem Sport.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

crown
darkred hat geschrieben:@AS
"Potentiell spielentscheidende Szenen" ist letztlich ein weit definierbarer Begriff.
Glaube nicht, dass sich die FIFA auf so eine interpretierbare Regelung einlassen würde. Meines Erachtens nach wird man da situativ klar umreißen, wo ein Videobeweis zulässig ist (wie auch immer der nun gestaltet wird) und wo weiterhin die Tatsachenentscheidung greift. Und die auch nach Videobeweis des Gegenteils Gültigkeit behält. Man muss einfach aufpassen, dass dieses Hilfmittel dann nicht nach und nach den viel besungenen "Flow" des Spiels aushölt.

Überlässt man es nicht jetzt schon dem Schiri, was er als notwenig erkennt oder nicht wenn er seine Assistenten fragt?
Warum lässt man ihn nicht einfach entscheiden wann er es braucht....ansonsten regelt man es so wie mit den anderen Assistenten an der Außenlinie. Die melden sich auch mal wenn die was wichtiges zu sagen haben. Kommt aber nicht oft vor.

Mal davon abgesehen ist es natürlich nur Sache der Schiris. Auch da ändert sich nicht. Wenn ein Trainer den Videobeweis verlangen könnte muss man ihm auch zugestehen das er verlangend arf das ein Schiri sich bei einer strittigen Szene beim Linienrichter erkundigen muss. Assistent ist Assistent und es machen bei gleicher Ausgangsbasis wenig Sinn es unterschiedlich zu regelen. Ich denke das wird nicht kommen. Der Videobeweis ist nicht für die Mannschaften sondern für den Feldschiri als Hilsmittel sinnvoll eingesetzt.
Viele und lange Unterbrechungen wird es dadurch nicht geben. Ich denke hier wird aufgebauscht/schwarzgemalt.

crown
Southern Comfort hat geschrieben:Mal probieren!

Ich finde es gut, dass es Tatsachenentscheidungen gibt, weil...

... es den Schiedsrichter zum Teil schützt, wenn er Fehler macht, und ihn per Defionition zu einer Autorität macht.
... man nicht zehnmal eine Entscheidung überdenken muss, sondern Sie mit Pfiff als gegeben hinzunehmen hat.
... die Gazetten Schreibstoff bekommen, denn die Entscheidungen werden ja eh wieder durchgekaut.


Ich finde es schlecht, dass es Tatsachentscheidungen gibt, weil...

... bei derzeitigen technischen Möglichkeiten, die dem Fan zur Vefügung stehen, der Schiedsrichter permanent an seiner Unfähigkeit gemessen wird, und nicht an seiner Fähigkeit.
... weil sehr viele Entscheidungen falsch getroffen werden. Tatsachenentscheid ist die Betonierung eines Fehlers.
... weil oben genanntes passiert, hat der Schiedsrichter einen schlechten Stand bei allen Beteiligten, insbesondere bei denen, die an sportlichen Erfolgen gemessen werden und unter Druck stehen. Diese vergiftete Atmosphäre mag ich definitiv nicht an diesem Sport.

Ich glaube das ist ein Problem an der Diskussion. Man denkt hier zu schwarz weiß.
Die Tatsachenentscheidung wird es auch mit Videobeweis geben....weil der Schiri sich ein Bild macht, das auch mit Video mal falsch oder erst recht falsch sein kann. Es wird durch den Videobeweis lediglich die Chance erhöht, die richtige Entscheidung zu treffen. Genauso wie mit dem Befragen der Linienrichter via Headset.
Von daher ist das Thema "Tatsachenentscheidungen" nicht das eigentliche Thema.

CoachingZone
Halbdaggl
Keiner der Referees und Assistenten auf dem Platz hatte gesehen, dass Siani das Foul gar nicht begangen hatte; auch für solche Szenen ist der Videobeweis gedacht. Ebenso für strittige Tore, Fouls im Strafraum, versteckte Tätlichkeiten. In der abgelaufenen Saison habe es in der Bundesliga 104 spielrelevante Fehlentscheidungen gegeben, sagt Krug. Er und seine Kollegen glauben, dass sie 77 hätten korrigieren können.


http://www.sueddeutsche.de/sport/videob ... -1.3561290

Danke, dass er endlich eingeführt wird.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

fkAS
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Halbdaggl
Einfach mal schauen, wie sich das entwickelt und ob man nach einer Saison ein positives Fazit ziehen kann. Die Konfusion und zweifelhaften Entscheidungen beim Konfed-Cup sehe ich nicht auf die Bundesliga zukommen. Beim Konfed-Cup sind ja nicht nur einige Mannschaften frisch zusammengewürftelt, sondern auch die Schiedsrichterteams, dazu noch aus verschiedenen Nationen. Logisch, dass da nicht alles reibungslos laufen kann, wenn eine neue Technologie eingeführt wird.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Ich sehe das auch als "notwendige" Fehler bei der Einführung. Schafft Erfahrungswerte, die man in der Dummytestphase nicht alle abdecken kann...

Aber dennoch: Die Entscheidung und der Eiertanz im Kamerunspiel war natürlich Wasser auf die Mühlen aller Kritiker.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

ayala
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Granadaseggl
Die vielen Fehler bezüglich ganz krasser spielentscheidender Szenen werden wohl deutlich zurückgehen, das ist immerhin schon etwas.

Ganz aufhören werden die Diskussionen nie, weil auch nach dem 10.000 Anschauen einer Szene immer noch heftig diskutiert werden kann. Der Fussball wird dadurch nicht weniger emitional, gut ist, dass damit ein Stück weit der ungeheure Druck auf den Schiedsrichter reduziert wird. Sicher wird auch die eine oder andere entlarvte Schwalbe mittel- bis langfristig zu weniger Theatralik auf dem Platz führen. Ich war kein Freund des Viedeobeweises, aber so wie sich das jetzt abzeichnet kann finde ich das eine Verbesserung.

Was ich immer noch nicht verstanden habe: wer fordert nun den Videobeweos in einer Szene an? Der Schiedsrichter oder die Videoschiedsrichter oder können das beide?

Kommt glaube ich auf die Verbände an, zumindest in diesem frühen Stadium. Egal wie sie’s machen, der Schiri muss aus diesen Maßnahmen gestärkt hervorgehen, das ist der einzige Zweck. Bezweifle ich aber.

Spielentscheidende Fehler wird es immer geben – das sind halt auch oft Fouls an der Seitenlinie, die einen Konter kaputtmachen usw. Die Spiele werden sich durch den Einsatz von Video gerechter anfühlen, aber das ist pure Illusion. Es hat schon auch seine Vorteile, zum Beispiel bei Schwalben, aber es bleibt das Problem, dass man nicht alles abdecken kann, ohne die Uhr zu stoppen und das Spiel auseinanderzureißen.

de mappes
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Spamferkel
jede fehlentscheidung, die korrigiert wird, macht das spiel gerechter

dass man niemals alles abdecken kann, ist ja klar.
aber allein die tatsache, dass abseitstore schonmal detektiert werden können, bringt uns enorm weiter

mit videobeweis hätten wir schon ca. 8 wochen früher als aufsteiger festgestanden :)
Don't criticize what you can't understand



darkred
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Halbdaggl
Portugal. Und zwar mächtig.
Chile wurde kurz vor Ende der Verlängerung ein glasklarer Elfer verweigert.
Wieso da der Videoschiri nicht eingegriffen hat kann ich nicht nachvollziehen.
Schafft jedenfalls kein tieferes Vertrauen in die Handhabe...