Schnell ausgeführte Einwürfe oder Freistöße gibt’s dann nicht mehr, weil die Uhr angehalten ist und der Schiri das wieder freigeben muss. Ich glaube das ist vielen nicht bewusst.
Weil – nochmal: wenn man für drei oder sieben strittige Dinge die Uhr anhält, dann wird man nicht drumrumkommen, auch in den anderen Situationen die Uhr anzuhalten – nämlich wenn der Ball nicht im Spiel ist. Oder man packt die Video-Hilfe mit in die gegenwärtige Regelung mit der Nachspielzeit rein, dann muss man aber die Anzahl der Fälle künstlich begrenzen, sonst hat man hier ein Spiel, dass 94 Minuten dauert, und dort eins, das 112 Minuten geht. Diese Unschärfe mit der Nachspielzeit finde ich ja durchaus charmant, aber nur innerhalb gewisser Grenzen.
Das mit den Challenges halte ich jedoch auch nicht für die richtige Lösung – wenn nur die Trainer Video fordern dürfen, dann werden die Schiri-Entscheidungen nur in diesen Fällen besser. Außerdem ist es nicht gut, wenn die Kontrahenten quasi dafür sorgen sollen, dass ein Spiel gescheit geregelt wird. Und man hätte genau die selben Diskussionen, wenn die Challenges aufgebraucht sind. Das Ziel ist es doch, den Schiris zu helfen.
Wenn man das Spiel weiterhin flüssig halten will, dann muss man wirklich Eingriffe von außen zulassen, also von zwei oder drei Offiziellen, die sich die Szenen permanent genauer anschauen und gegebenenfalls den Schiri anfunken. Das kann’s aber auch nicht sein: das wäre höllisch kompliziert, dafür bräuchte man Leute mit einem exzellenten Timing, und selbst wenn das durch die Bank in allen Stadien auf einem ähnlichen Niveau funktionieren würde – es wäre nicht transparent, das hört sich einfach nicht richtig an.
Man redet da schon über einschneidende Veränderungen.