Die Diskussion ist ein bisschen schizophren. Einerseits wollen wir nicht, dass sich die großen Clubs jedes Jahr die Taschen noch weiter vollstopfen, andererseits wollen wir in der Champions League Elitefußball sehen und nicht Young Boys Bern.
Ich wäre für Hin- und Rückspiele ab der ersten Runde, aber die Gruppenphase ist ja auch für kleinere Vereine eine Chance, ein bisschen Geld zu verdienen – das heißt so eine Reform würden weder die großen noch die kleinen Vereine mittragen.
Würde man zum alten Format zurückkehren (Landesmeister, UEFA-Cup und Pokalsieger, KO-Modus), dann hätte man wenigstens eine gewisse Streuung: Real und Barca wären zum Beispiel immer in unterschiedlichen Wettbewerben vertreten. Anders kann man den UEFA-Cup auch nicht aufwerten, das ist zwecklos. Die Frage ist natürlich, ob sich dort dann auch immer die selben Clubs durchsetzen – vermutlich schon, aber die sind halt einfach besser.
Vielleicht ein Mittelweg: nicht mehr als zwei Teams aus einer Liga in die Champions League, KO-Modus –und vor allem nicht diese Unart, dass der Gruppendritte in der Europa League weiter die Hand aufhält. Ob es insgesamt zwei oder drei Wettbewerbe sind, ist mir eigentlich wurscht. Man könnte auch mehr Clubs zulassen, wenn sich das Feld nach der ersten Runde eh halbiert.
Das würde sich natürlich auf die Kaderplanung auswirken: wie viele teure Leute soll ich holen, wenn ich vielleicht eh in der ersten Runde rausfliege? Spannend – nur für kleine Vereine natürlich auch doof. Einige dieser Maßnahmen sollen die kleinen Clubs fördern, zementieren aber gleichzeitig den Status der großen.